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23.3.07
Pompeii – jetzt mag ich nicht mehr schreiben, ich werd darauf wieder kommen.
SO, jetzt war ich doch lange recht faul … aber nun!
Um 7:30 Uhr traffen BJ, Claude, und ich uns mit Frau Breithaupt und machten uns dann auf den Weg zu Termini. Ein zweiter Anlauf um nach Pompeii zu kommen! Diesmal hatte ich am Internet herum gefuselt und die Zug Zeiten und kosten recherchiert, also waren da keine boesen Ueberraschungen und um 8:30 Uhr fuhr unser Zug los. Um 10:30 Uhr waren wir in Napoli, mussten etwas durch die Stadt spazieren um den Bahnhof zu finden von wo aus wir einen Bummelzug nach Pompeii fahren wuerden. Am Rueckweg erst erklaerte uns eine freundliche Italienerin das wir schon in dem Hauptbahnhof diesen Zug erwischen koennnen … aber da war das Reisebuch halt bloed.
Der Bummelzug hatte die Seiten mit Graffiti vollgeschmirt, aber wir fanden dann doch einen Sitzplatz wo man noch aus dem Fenster gucken konnten. Es dauerte vielleicht 20 Minuten, und waerend der Fahrt freuten wir uns ueber den Blick auf Vesuvius. Schnee hatte der drauf!
Dann kamen wir in Pompeii an, und mit einer beachtlichen Menschenmenge standen wir auf dem Bahnhof. Der Eingang zu Pompeii war dann nicht schwer zu finden, und nachdem wir den recht ordentlichen Eintrat bezahlt hatten spazierten wir hinein.
Was uns nicht gleich bewusst war, ist wie riesig diese Stadt war. Die Stadt selber liegt auf einem Huegel, und wir mussten vom Eingang ein Stueckchen hinauf gehen um zur Stadt zu gelangen. Die Strassen waren alle noch aus diesen riesigen, runden Steinen die das gehen nicht unbedingt erleichterten. Entlang der Gebaeude hatten die auch schon damals Gehsteige! Was fuer mich erst gar keinen Sinn machte waren die grossen Steine (die gleiche hoehe wie der Gehwege, und das waren gute 30 cm hoeher als die Strasse) die in der Mitte der Strasse immer wieder vorkamen. BJ (sie war schon mal hier) erzaehlte uns das diese Stadt wohl oefters ueberflutete, und deswegen war der Gehwege etwas hoeher und damit man die Strasse ueberqueren konnte waren solche Steine alle 25 meter oder bei Kreuzungen. Die Achseln deren Wagen muessen also auch ganz schoen hoch gewesen sein!
Wir spazierten entlang, hauptsaechlich die Strassen entlang denn hier waren die meisten Eingaenge zu Haeusern abgespert. Durch die Basilika spazierten wir auch, wo nur noch sehr wenig uebrig ist.Wie ich schon mal erwaehnte waren diese Basilikas nicht wie unsere Kirchen jetzt, sondern als Gerichtssaal und zum Handeln benuetzt. Was schon interessant zum sehen war ist die erhoehung am forderen Ende der Basilika, gute anderthalb Meter hoch, wo frueher der Richter sass. Es waren ueberhaupt keine Reste von Treppen dort. Die Archeologen haben angeblich auch etwas weiter gebudelt und keine gefunden. Sie glauben nun das die eine Holzleiter hatten die sie hoch zogen damit keiner der auf den Richter sauer war auf die Buehne kommen konnte. Witzig, nicht?
Bewundernt schlenderten wir entlang, schossen viele Fotos … aber dann zeigte BJ uns ihre Karte und was fuer einen laecherlichen Bruchteil wir uns in dieser ersten Stunde angeschaut hatten. Wirklich vielleicht mal 10%, und da wurden wir dann etwas effektiver mit unserem Anschauen und schauten auch auf die Karte damit wir zu all dem kommen wuerden was uns wichtig war.
Wir schlenderten die Gassen entlang, zwischen Ruinen wo man teilweise noch die Waende rot bemahlt sah, kamen zu dem Amphitheatre (bewunderten auch eine gruene Eidechse, das Feld wo die Gladiatoren trainierten und deren kleinen Haeuschen wo sie schliefen. Die Hauptstrasse hoch gehend staunten wir ueber die Spuren die all die Wagen in den Stein gruben. In den Stein!!! 10 cm tief bestimmt! Unglaublich.
Weiter die Hauptstrasse entlang spazierend sahen wir nun bessere erhaltene Wandmalereien. Vieles war rote Schrift auf weissem Hintergrund. Was soll denn das? Spaeter hoerte ich einen deutschen Touristenfuehrer erklaeren das diese Schreiberei meistens Werbung fuer politische Wahlen war. Manchmal aber auch fuer bestimmte Gladiatoren die besonders beliebt waren.
Hier waren nun auch manche Haeuser offen zum weiteren besichtigen, und da gefiel mir eines besonders gut. Der Eingang hatte (wie viele andere auch) ein schwarz – weisses Mosaik in den Boden eingelegt, die Waende waren rot bemahlt und mit Tieren dekoriert. In der Mitte war ein Quadratisches Becken, wohl mal ein kuenstlicher Teich gewesen? Darueber war ein Fenster in der Decke. Weiter ging es dann zu einem Innenhof, wo Skulpturen aus Bronze standen, Rosmarine bluehte, und noch ein Wasserbecken war. Hinter einer Reihe Saeulen war ein zweiter Innenhof, genauso schoen gruen angelegt.
Zurueck zur Strasse spazierten wir weiter, und dann musste ich mich doch kurz sehr wundern. In eine Steinplatte war ein kleiner Temple gemeisselt. In der Mitte des Tempels war ein grosser Penis. Auf dem Pediment des Tempels, an jeder Ecke, waren dann auch noch welche. BJs Buch hatte aber auch dafuer eine Antwort: damals war der Penis ein Zeichen das man Reich und Machtvoll war. Also je mehr Penise man abgebildet hatte, desto reicher und machtvoller war man. Spaeter sah ich auch einen in einen Pflasterstein in die Strasse gemeiselt, auf eine Haustuer deutend.
Von hier aus bogen wir in eine Seitenstrasse und spazierten zum Nekropolis. Das war deren Friedhof, und jeder hatte so seinen eigenen mini-Tempel. Was versuchten zu finden, aber nicht taten, war ein spezifischer wo BJs Buch sagte die Inschrift bedeutete so ungefaehr “Hier liegt der Mann den ich als Freund zaehlte, der mich dann aber Betrug und falsch anzeugte und nur Dank der Gerechtigkeit des Gerichts ich wieder freigesprochen wurde. Ich will hiermit jeden warnen, und hoffe das die Goetter des Jenseits ihm auch nicht vergeben werden.” Sehr ausfuehrlich, nicht wahr?
Von hier aus spazierten wir erst am Anfitheatre vorbei, fanden dann aber doch noch den Weg dorthin und bewunderten auch dies. Es war besser erhalten als das erste, und sehr beeindruckend. Der Bogengang unter den Sitzbaenken, aus Ziegeln gebaut, ist zwar nicht besonders hoch aber beeindruckend wie genau die damals bauten.
Von hieraus gingen wir – hm, weiter! In einem Hof, hinter Glass, waren die … na, wie nennt man denn das? Als die Archaeologen hier budelten fanden sie Hoehlen wo die Bewohner starben (von dem Vulkanstaub erstickt? Oder von der Hitzewelle?), die Koerper dann von dem Vulkan natuerlich auch zugeschuettet, und mit der Zeit aber verwesten. Diese Hoehlen fuellten die Archaeologen mit Gips und budelten sie dann getrocknet wieder aus. Somit lagen da mehrere Gipsfiguren. Alle waren liegend und sahen zwar nicht voll panick aus, aber doch offensichtlich nicht ganz gluecklich. Eines war die Figur einer Frau die halb neben und ueber einen viel kleineren Koerper lag. Ein Figur war von einem Mann, der noch auf der Hand aufgestuezt am Boden lag und von dem man sogar noch das Gesicht genau erkennen konnte. Na Bravo.
BJ erzaehlte uns wie eine reiche Frau ihre ganz Bibliotek auf ein Schiff vervrachtete und dann mit ein paar Gelehrten rechtzeitig davon kam. Einer davon war ein Historiker, der von dem Schiff aus alles aufschrieb – und somit wissen wir was damals passierte.
Was uns in diesem Hof besonders gut gefiel – wie auch eigentlich ueberall – war das die Restaurierung Zeitgerechtes Gruenzeug angebaut haben.
Nun war es schon fast 16 Uhr, eigentlich wollten wir heute noch zu Vesuvius! Da faehrt ein Bus hoch und man muss nur noch die letzte halbe Stunde oder so wandern. Also gingen wir zurueck zum Bahnhof, stiegen in den naechsten Zug … und das war aber leider eine Expresslinie die an unserem Ziel vorbei schoss. Toll. Bei der naechst besten Stelle stiegen wir wieder aus und warteten auf den naechsten Zug der uns wieder ein Stueck zurueck bringen wuerde. Somit kamen wir erst um kurz vor 17 Uhr bei dem richtigen Oertchen an, und dort erfuhren wir das die Buslinie auf den Vesuvius um 16 Uhr schluss machte. Gemein!!
Wir spazierten durch die Stadt – Herculaneum – und die war aber eigentlich nicht sehr einladent. Weiter unten war dann noch weitere archaelogische Ausbudlereien, und da huschten wir fuer 5 Minuetchen hinein denn die waren auch schon am schliessen.
Auf dem Weg zurueck zum Bahnhof fanden wir einen Baecker der uns belegte Broetchen machte, und dann fuselten wir schon mit dem naechsten Zug wieder zurueck. Hier erfuhren wir dann das wir eine Station frueher aussteigen sollten, damit wir gleich im Hauptbahnhof von Napoli landen wuerden. Nicht wieder durch die Stadt latschen von einem Bahnhof zum anderen (der Stadtteil war naemlich auch nicht einladent).
Zwischen 21 und 22 Uhr kamen wir in Rom wieder an, spazierten noch bei der Fontana di Trevi vorbei damit wir alle unsere Pfennige hinein werfen konnten (einer fuer Glueck und einer zum wieder kommen).
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