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28.2.07
Leicht genervt bin ich um 9:30 Uhr aufgestanden, und um 10:45 Uhr war ich dann beim Piazza del Popolo. Gestern hab ich mich noch schnell auf der Liste eingetragen, die an diesem Tag eine Tour durch Renzo Piano’s Parco della Musica machen wuerden. Gerade noch rechtzeitig sah ich die Gruppe losziehen, also nach ein paar Laufschritten schloss ich mich ihnen an und wir fuhren mit der Strassenbahn weiter. In dieser Hudelei verpasste ich ein Ticket zu kaufen… bloed, sowas gefaellt mir gar nicht. Tony sagte dann noch ganz locker das die Reynaldo letzte Woche am Bus ohne Ticket erwischt wurde, und dass das 50 Euro kostete. Aber die haben Uniformen an, also wenn wir solche sehen werden wir schnell aussteigen. Bloedsinn! Einen Euro fuer die Bahn werd ich mir doch noch leisten koennen! Nur dran denken muss ich….
So, ohne Probleme erreichten wir unser Ziel und dort traf uns dann die Architektin die uns durch das Gebaeude fuehrte. Was genau sie damit zu tun hat, hat sie nicht gesagt und keiner hat sich getraut zu fragen, aber wurscht!
In den 1930ern hatte Rom eine Musikhalle, die dann aber auch von Mussolini abgerissen wurde mit den Plaenen eine neue zu bauen. Das passierte dann aber wegen dem Krieg nicht, in den 60er Jahren passierte es wegen mangelndem Geld nicht, und dann in 1993 fingen sie eben mit diesem an. Renzo Piano ist ein beruehmter Italienischer Architekt, und sein vorgeschlagenes Projekt hat eben gewonnen.
Als sie dann anfingen herum zu budeln fanden sie nach 2 Monaten Reste einer Roemischen Villa… dann mussten sie fuer ein Jahr aufhoeren. Die Plaene mussten geaendert werden, denn auf den Ruinen durften sie ihr Ding natuerlich nicht bauen. Zuvor waren die 3 Gebaeude nur 60 Grad auseinander, mit diesem Fund wurden sie auf 90 Grad verschoben.
Schoen ist, das dieses Gebaeude (abgesehen von den drei grossen Musikhallen) der Oeffentlichkeit zugaenglich ist. Also kann jeder hinein watscheln, sich die Ausstellungen anschaun und die Reste der Roemischen Villa auch.
Das Gebaeude selber ist zwar aus Beton gebaut, aber den sieht man nirgends weil sie sich mit den Materialien von Rom einstimmen wollten. Was man sieht ist also Holz – Kirsche! – Ziegelsteine, Travertine, und Blei. Das Holz ist natuerlich wunderschoen, und am besten gefiel mir in der dritten, grossen Halle wie sie aus diesem Holz grosse Schalen von der Decke haengen haben. Das, wie noch vieles andere, hilft mit der Akustik. Da haben sie Streifen von Leinen die ½ meter breit sind, die haengen aufgerollt oben an der Wand gleich unter der Decke, und je nach dem rollen sie die ein Stueckchen hinab. Schlau!
Hier sagte man uns schon wieder das man nicht fotografieren darf… was fuer ein Bloedsinn. Wo ist denn da der Grund? Also mal wieder diese liebe Anweisung ignoriert, denn wenn ich mir das von jedem sagen lassen wuerde haette ich nicht mal die Haelfte an Fotos von was ich jetzt habe.
Die Daecher aus Blei sollen so wie all die alten Kirchendaecher aussehen, vorallem auch wie der Pantheon, und ist aber mit etwas besonderem versiegelt sodas die Umwelt nicht total davon ruiniert wird. Diese Schicht und was-weiss-ich-noch fuer Isolierungen helfen auch all den Strassenlaerm aus den Musikhallen zu halten. Am Tag bevor des ersten grossen Konzertes testeten sie das ganze mit einem Helikopter der 11 meter ueber dem Dach herum flapte – drinnen hoerte man gar nichts.
Nach dieser schoene Tour fuhren wir wieder mit der Strassenbahn nach Hause – Devon und ich kauften zu allererst ein Ticket, das auch ja nix schief laufen wuerde.
Spaeter an diesem Tag zeichnete ich noch weiter, und das ist es dann auch schon. Am Montag sollte es dann doch schon fertig sein!
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