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10.2.07
Um 9:30 Uhr traffen Kari und ich uns mit 10 anderen Studienkollegen, mit dem Bus machten wir uns auf den Weg zum Bahnhof St. Pietro und dort mit dem Zug ab nach Bracciano. Eine der Leiterinen fuer den Kudelmudel hier ist mit einem Koch befreundet – Robert – und mit uns bei sich zu Hause eine Kochklasse veranstaltete.
Also mit dem Zug dodelten wir dort hin, und gingen erst einmal die Burg besichtigen. Um 1470 gebaut sieht es aus wie das typische mittelalterliche Schloss, und obwohl noch privat ist eine haelfte offen als Museum. Interessant fand ich das in 1496 die Borgia’s versuchten die Burg zu erobern, die aber so schoen auf ihrem Huegel und ihren grossen Mauern trohnt, dass sie es nicht schaften. (Hat auser mir und Mutti jemand das Buch “Die Kinder des Papstes,” ueber den Papst Alexander VI gelesen? Das ist der Borgia, so ein Saubeutel.)
Natuerlich regnete es auch heute, und BJ war so lieb mir ihre schwarzen Stiefel auszuleihen da ich meine Stoeckelschuh in diesem Mistwetter nicht anziehen wollte. Sie ging naemlich leider nicht, weil es ihr zu teuer war. Also fein angezogen, gut bestiefelt und mit Regenschirm huschelten wir durch die kalte Burg. Oh, und ich hatte meine schoenen braunen Hosen an (die Kerstin und Mutti werden doch wohl wissen welche ich meine), wo ich nun einen Guertel tragen muss weil sie mir sonst davon laufen! Und die schoene blaue Hose ist jetzt auch viel zu gross. Die graue passt noch, sieht aber irgendwie komisch schlabberig aus. Bloedsinn ist das. Also guck ich mich nach schicken Hosen um, und das ist natuerlich noch nerviger.
Aber wurscht! Nach der Burg-tour gingen wir zu seiner Wohnung, wo auch seine Frau wartete, und es war gut das wir nur zu 12. Waren, denn mehr haetten wohl nicht reingepasst. Aber huebsch und warm (mit Feuer im Kamin) war es, und die erste Antipasto stand schon am Tisch. Er erzaehlte uns erst noch wie er diese Wohnung kaufte, dass das Gebaeude aus dem 17. Jahrhundert ist und die Decke am einfallen war und Tauben es sich in der Wohnung bequem gemacht hatten…na, jetzt sieht es aber nicht mehr so aus. Er ist jetzt noch ein Kunstgeschichte Professor fuer Tempel University, und er ist leidenschaftlicher Koch (ging aber nie zur Kochschule, sondern arbeitete unter ein paar grossen Koechen in Philadelphia – er ist von New Jersey – und lernte von denen viel). So, das erste Gericht war ein 3-Zwiebel Omlette (kalt) mit Brot, was natuerlich schon mal ganz vorzueglich war. Und nun fuer die naechsten 6 Stunden kochten er und assen wir, wobei er die ganze Zeit einen Redefluss anhielt der sehr informativ war. Ein etwas witziger Schnoersel ist er, aber das muss er wohl sein. Wie und warum die Italienier Essen als ein Politisches Thema sehen, und die Traditionen des Essen in Italien, etctera… dann als naechstes gab es (ob ich das alles auf Deutsch sagen kann weiss ich gar nicht) Blaetterteig-Broetchen mit einer Kaese-Crème-Sauce die Pilze drin hatte. Den Kaese hat er uns auch so probieren lassen – aus Kuhmilch mit schwarzen Trueffeln drin, natuerlich war der lecker! Dann gab es Fleisch Tortellini mit einer anderen Kaesigen Sauce mit Prosciutto, dann Linsen die in Port gekocht waren, dann Afrikanische Huenchen mit Birnensauce, als Beilage Spargel und Kartoffeln die Chili Peppers oben drauf gewuerzt hatten, und als Nachtisch gab es ein Mousse aus irgendetwas sues-Kaesigem mit dunkler Schokolade. LECKER!! Und natuerlich haben wir die ganze Zeit roten Wein getrunken.
Danach gingen wir noch zu einer Enoteka mit ihm, und um kurz vor 21 Uhr entschied ich das ich muede und d*** war und jetzt zum Bahnhof gehen wollte. Dies war dann auch eine Entscheidung der sich die Anderen anschlossen, was brilliant war denn es war der letzte Zug. Das Bahnhof-Gebaeude selber war schon dunkel und die Tueren abgeschlossen, der Zug sagte Roma und irgendetwas anderes also schien er uns der Richtige zu sein … und ohne Ticket (ja wo her denn?!) fuhren wir dann gluecklicherweise in die richtige Richtung.
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