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26 – 01 – 07
Aufgewacht bin ich mit meinen Augen komisch verklebt und leicht rot. Toll. Um 9:30 Uhr traffen wir uns mit unser Geschichte Professorin bei der Kirche S. Clemente. Von dieser Kirche hat mir mein Tantchen Edith auch schon erzaehlt, also freute ich mich schon sehr darauf sie zu besichtigen. Carla – die Professorin – erzaehlte uns wie diese Kirche im 12. Jahrhundert gebaut wurde, auf den Resten einer Kirche die im 4. Jahrhundert gebaut wurde aber dann im 11. Jahrhundert von einem Erdbeben zerstoert wurde. Aber sie wurde dann nicht dem Boden gleich gemacht sondern mit Steinen aufgefuellt, und die naechste Kirche wurde oben drauf gebaut. Unter der Kirche des 4. Jahrhunderst sind aber auch noch die Reste 2 alten Roemischen Haeuser, eines zum Tempel des Mythras gemacht, und die Gasse die zwischen den Haeusern lief.
Diese Kirche (die jetzt oben steht) hat eine Baroque Fasade des 17. Jahrhunderts, innen sind wunderschoene Mosaiken, wo man sehen kann das sie zu der Zeit noch Kunst fuer den Zweck der Kunst selber machten. Deswegen waren kaum Religioese Symbole inkludiert, sondern mehr Lebens-szenen und Tiere. In einer Seitenkapelle von dem 15. Jahrhundert ist das erste Exemplar von Malereien wo sie mit Perspektive arbeiteten. Der Name Mausolino sagt mir leider wenig, aber der soll das gewesen sein.
Eine Treppe hinab ging es dann zum ersten Stockwerk unter dieser Kirche, in die Kirche des 4. Jahrhunderts. In dem Jahr 312 erlaubte der Kaiser Konstantin den Christen Kirchen zu bauen – zuvor waren die Christen ja nur so ein daher gelaufener Haufen an armen Arbeitern die man fuer verrueckt erklaerte, aber der Konstantin sah sie als ein Haufen den er leicht(er) als Untertahnen gewinnen konnte als z.B. die Aristokraten die ihren Senat nicht aufgeben wollten. Im 19. Jahrhundert haben sie all die Steine aus diesen Raeumen entfernt, und jetzt kann man sich ganz bequem umschauen. Es ist da unten eine ganz andere Atmosphaere, mit dem Wasser das man immer wieder von unten plaetschern hoeren kann richtig mystisch. Ein paar alte Frescos sieht man an den Waenden, auf den Boden Mosaiks die man noch teilweise als Blumen erkennen kann, und keine einzige der Saeulen ist so wie die naechste. Das im vergleich zu der Kirche oben drueber, wo man im 12. Jahrhundert anfing darauf aufzupassen das die Saeulen die sie von anderen Tempeln nahmen doch in-etwa gleich waren (das sie zumindestens alle Ionik sind, und nicht kunterbunt gemischt). Der Altar von dem 4. Jahrhundert ist auch noch intact, und es ist deutlich erkennbar wie man damals den Altar von allen Seiten begutachten konnte. (Dass das Symbol des Kreises von den Mausoleums der Roemer so noch mitgenommen wurde.)
Noch eine Treppe weiter runter standen wir dann in den Resten der alten Roemischen Haeuser, und man konnte das Wasser noch deutlicher hoeren. Vorallem in dem Haus das zu dem Tempel des Mythras wurde konnte man das Wasser hoeren; dieser Mythras wurde hauptsaechlich von dem Militaer angebetet, und dieser wird angeblich in einer Hoehle in der naehe von Wasser jedes Jahr am 25.12 wieder geboren.
Toll sind dann auch noch die Reste der Pflastersteine von den Roemern, die unglaublich nervig zum legen gewesen sein mussten. Die sind alle nur so 3cm x 15cm gross (wie d*** konnte ich natuerlich nicht sehen!), und wurden in einem “fishbone” Muster gelegt. Was fishbone auf Deutsch uebersetzt heissen soll weiss ich nicht. (Vati? Mutti?)
Und dann noch die Gasse die die Haeuser verband… die spinnen die Roemer (Obelix hat ja doch Recht). 20 Meter lang konnten wir sie sehen, und vielleicht einen halben Meter breit. Na Bravo. Und was tut man da wenn man jemanden am Weg trifft? Ueber ihn drueber klettern!?
Weiter ging es dann zur Kirche Santi Quattro Coronati, die im 7. Jahrhundert erst zu einer Kirche umgebaut wude. Da im 11.-12. Jahrhundert das Papstum und der Kaiser sich Krieg lieferten wurde diese Kirche von dem Papst als fortified stronghold abgesichert.
Hier liess uns dann eine Nonne in “dekorative Kapelle,” die damals mehr zum Empfang benutzt wurde. Die Frescos sind alle unglaublich gut erhalten und erzaehlen die (erfundene (?)) Geschichte von dem ersten Papst Silvester (von dem ueberhaupt keine Spur mehr zu finden ist) und wie der Kaiser Konstantin ihn als Koenig ueber den Koenigen machte. Dies hat der Papst im 11. Jahrhundert als Propaganda benuetzt um die lieben Leute zu ueberzeugen das der Papst der ist der Leute von ihren Suenden reinigen kann, somit sie von ihren schlimmen Krankheiten heilen kann, und deswegen der Koenig aller Koenige ist. Und da dieses Fresco doch schon zeigt wie der Kaiser Konstantin das mit dem ersten Papst so war, muss das doch war sein!
Was natuerlich es sehr bewundernswert macht ist das dies funktionierte! Der Papst wurde die oeberste Macht in Europa, und das nicht mit einem Militaer sondern durch Architektur und Kunst die als Propaganda eingesetzt wurden. Genial!
Dann lies die Nonne uns noch in das Kloster; dieses stammt aus dem 8.-9. Jahrhundert und ist das aelteste, erhaltene in Rom. Wir sahen (nur) ihren Innenhof, wo jetzt noch ein paar weisse und rote Rosen bluehten.
Wir gingen dann noch zu der Kirche von St. John of the Lateran und die von San Giovanni, die natuerlich auch toll waren.
Um 12:30 Uhr waren wir fertig, und da fragte ich Carla (die Professorin) wie das mit Doktorn in Italien ist…. Dein mein Husten hab ich nun schon seit fast 2 Wochen, und weg ist er immer noch nicht. Da fiel ihr dann ein das ein Krankenhaus nur einen Block entfernt ist, und da sie nicht bescheit wusste gingen wir dort hin um zu fragen.
Wo das Schildchen “Fremdenauskunft” Stand fragten wir dann eine Dame, die erst etwas bockig antwortete das ihr Dienst vor einer halben Stunde endete und ich doch einfach zum Notarzt gehen sollte. Aber die Carla war wohl diplomatisch gut und machte der Frau klar dass das mit einem Husten bloedsinnig ist, und so setzte sie sich hin und fing an herum zu fuchteln. Denn sie wusste selber nicht was mit mir zu machen war. Mit weiteren Erklaerungen von Carla (die natuerlich fliesend Italienisch spricht) wurde diese Dame dann mehr und mehr involviert und Carla meinte zu mir das sie schon richtig muetterlich wurde und dabei war verschiedene Doktoren anzurufen um ihnen meine Symptone zu erklaeren. Um kurz nach 13 Uhr hatte diese nun liebe Dame mir einen sofortigen Termin bei dem Artz gemacht der spezialist fuer Atemweginfektionen ist. Carla und BJ mussten dann schnell gehen, denn Carla hatte noch eine Klasse um 13 Uhr die schon laengst auf sie warteten, und wir sollten eigentlich zu einer Besprechung wegen unsere Wohnung um 13:30 Uhr in der Wohnung sein (also ging BJ, damit 2 aus 3 Maedchen doch gut genug sein wuerde).
Also gingen Claude und ich mit dieser netten Dame durch das Krankenhaus durch bis wir zur richtigen Abteilung kammen. Dort warteten wir noch mal gute 15 Minuten vor der Tuer, wo wir uns wenig aber ein bisschen mit dieser Dame verstaendigen konnten (die ueberhaupt nicht Englisch sprach). Dann kammen wir ins Zimmer hinein, wo 3 Doktoren sassen, und 2 davon Gott-sei-Dank Englisch sprachen. Ich konnte ihnen erzaehlen was mit meinem Husten war, was ich schon dafuer genommen hatte, gegen welche Medizin ich aelergisch bin, und dann hoerte er sich noch meinem atmen an. Bronchitis hab ich! Na Bravo (der Vater vom Franz Josef in dem Sissi Film sagt das doch immer!? Hallooo?? Lacht hier irgendwer mit mir mit?!). Also hat er mir was verschrieben, und ich fragte ihn noch wie ich das hier bezahlen wuerde und er sagte da ist nix zu bezahlen. Mit der Dame gingen wir dann wiezer zurueck zu ihrem Schalter, wir riefen dann noch Beatrice an (die Sekretaerin von der Uni hier) und sie erzaehlte ihr das in Bronchitis hab und brav im Bett liegen soll und meine Medizin auch brav nehmen. Den Namen dieser lieben Dame und ihre Telefonnummer schrieb Beatrice dann auf, und Claude gingen dann nach dem wir uns 1000 Mal bedankten.
14:15 Uhr war es dann, und natuerlich waren alle Apotheken geschlossen. Nach einem guten Mittagessen gingen wir nach Hause, und ich schlief fuer eine Stunde (warum erzaehl ich euch all diese tollen Details? Jaja, lest nur weiter!) und ging dann zur Apotheke und holte mir meine Medizin.
Nach weiterem schlafen und Abendessen (Kari kochte Lasagne), unterhielten wir uns lustig und ich aergerte mich weiter ueber meine Augen die immer noch rot und bloed waren (und natuelrich war ich zu bloed um den Doktor am Nachmittag gleich zu fragen). Aber meine “Symptome” konnte ich wohl unabsichtlich gut genug beschreiben und BJ teilte mir mit das ich “pink Eye” habe. Pinke Augen? Eine verbloedete Infektion, die das weiss der Augen pink macht und sie brennen und jucken und wenn man nicht die Medizin dafuer nimmt wird man blind. Toll. Ach und einer der Jungs die unten wohnen hat das seit ein paar Tagen. Also watschelte ich nach unten, schrieb mir auf welche Medizin er nimmt, und um 21:30 Uhr gingen Kari, BJ, und ich auf Suche nach einer 24-Stunden Apotheke.
Lustig fluchend gingen wir entlang, die ersten 2 Apotheken waren natuerlich geschlossen. Nicht mehr sehr weit entfernt von Termini fanden wir dann eine Apotheke, mit einem sehr froehlich Apotheker der mich dann auch fragte ob ich einen Freund hab. Si, grazie. BJ und Kari fanden sich dann sehr komisch und fragten ob sie ein Foto von ihm mit mir knipsen durften. Die spinnen, die Amerikaner.
Zu Hause tropfte der liebe Claude mir diesen Schmarn in die Augen, und es brannte wunderbar. Gute Nacht.
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