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Tag 9) von St. Engrace nach Arette
Wer jetzt gerade eine Karte vor sich hat, wird merken, dass Arette weit vom GR10 entfernt liegt.
Wie ich hierher gekommen bin, ist eine lange, abenteuerliche Geschichte:
Eigentlich wollte ich heute wieder 2 Etappen zusammenlegen. Ich verabschiedete mich morgens von meinen Wander-Freunden, die nur eine Etappe gehen wollten und spurtete aufwärts. In 4h hatte ich die erste Etappe geschafft und war in Arette-La-Pierre-St -Martin. Ein hässlicher Skiort umgeben von Liften. Überall waren Bauarbeiten in Gange und ich war froh, den Ort gleich wieder verlassen zu können. Allerdings fand ich schon kaum im Ort den Einstieg in den GR10 und auch sonst war er sehr schlecht markiert. Dennoch glaubte ich richtig zu sein und stieg immer höher bis auf 2200m. Das machte mich stutzig, da laut Buch, der höchste Punkt heute bei 1900 m liegen sollte. Ich drehte also wieder um, und war schon fast wieder am letzen Markierungspunkt, als ein Geländewagen mit Bauarbeitern an mir vorbeifuhr. Ich fragte sie nach dem GR10 und der Fahrer erklärte, ich müsse wieder zurück (wo ich gerade herkam) und an der Liftbaustelle ginge es dann weiter. Gesagt getan, ich schlappte wieder nach oben, fand aber keinen GR10, fragte Bauarbeiter, die schickten mich hierhin und dahin und dann den Liftabhang hinunter. Das war eine ganz schön rutschige Angelegenheit. Irgendwann sah es so aus, als würde ein Wanderweg den Abhang kreuzen. Obwohl er keine GR10 Markierung zeigte, wollte ich ihn mal auskundschaften, weil tendenziell die Richtung stimmte. Das war fatal, weil die Markierung so gut wie nicht vorhanden war, das Gelände sehr felsig aus verkarsteten Kalkstein und dichtem Gestrüpp. Der Weg war bald verschwunden und ich beschloss wieder zurück zur Piste zu klettern. Was bestimmt eine halbe Stunde dauerte, da der Rückweg auch nicht mehr ersichtlich war. Aber irgendwann war ich wieder auf der Piste und lief sie hinab. Sie traf dann auf eine Strasse, die schließlich auf die Hauptstraße traf. Zufällig kam einer der Bauarbeiter im Lastwagen vorbei, der nach Arette fuhr. Ich nahm an er meinte den hässlichen Skiort Arette La Pierre. Aber ehe ich den Irrtum bemerkte, waren wir schon da.
Das Gute ist, hier gibt es morgen früh eine Busverbindung nach Lescun, der Ort ist sehr nett und das Hotel sympathisch. Ende gut alles gut. Und eben habe ich eine Nachricht von Nienke bekommen, die mir sagte, dass der GR10 wegen Bauarbeiten an den Pisten derzeit in dem Abschnitt in dem ich heute war, komplett gesperrt ist.
Das erklärt, warum ich keine Markierung gefunden habe.
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This was the most adventurous day. At certain point I thought I have to spend the night in the mountains.
To tell the story backwards: I am right now sitting in a nice little hotel in Arette- a place that is not at all near the GR10. However there will be a bus tomorow that transfers me back to GR10. An hour ago Nienke, my Dutch friend who went today just to Arrette la Pierre (I past that place around noon) send me a SMS asking how I managed to get to Lescun (my today's destination), because the GR10 was closed due to constructions at the ski pistes. That explained why there was no markings and also why I got really badly lost. In the end I found a street and a van who took me to Arette (which I was confused with Ariette-la-Pierre). Et voilà - here I am.
Anyway the morning hike (up to 2pm) was gorgeous. Just uphill - first along a beautiful canyon, later on bare rocks, untill 2200m.
Nice and cool.
- comments
Edith Tapfer, tapfer. Zuerst der Frust mit der Aussicht auf 2200 m schlafen zu müssen und dann die Entlastung: Alles war gut und richtig.
zaphod + fee Mann oh mann... das ist doch wieder mal typisch für Dich... mich hätte es wahnsinnig gemacht.. ich hätte geflucht und wirklich komplett frustriert ärgelich die Berge angeschrien... dann hätte ich die Bauarbeiter beschimpft... echt.. das hier ist der große Unterschied zwischen uns beiden... fee war nur etwas leicht entsetzt... still und beklemmend... ich bin total stolz auf Dich