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28-06: Mai and June Roundup
Hallo mal wieder. Zwei oder drei Wochen sind es nun seit meinem letzten Blogpost, in dem ich mich immer noch mit meinem Südinsel-Trip beschäftigt habe. Ich hatte irgendwie erstmal keine Lust mehr, was zu schreiben, auch weil ich mit anderem Zeug beschäftigt war. Nun ist es vielleicht mal Zeit von meinem Aufenthalt hier in Auckland zu erzählen.
Nachdem ich zurückgekommen bin, habe ich richtig angefangen, an meinem Projekt zu arbeiten. Und es geht immer langsamer als gedacht. Überall tauchen kleine Probleme auf, wo man vorher gar keine gesehen hat. Und wie ja allgemein bekannt ist, konsumiert die Lösung der kleinsten Probleme die meiste Zeit. Und da ich hier eine Deadline habe, bis zu der ich meine Ergebnisse haben muss, arbeite ich auch hart (in der Woche) um das zu erreichen. Mein typischer Arbeitstag sieht so aus: Ich stehe gegen acht Uhr auf, rumpel in der Wohnung bis gegen neun rum und komme gegen halb zehn in der Uni an. Dann wird bis gegen eins entweder im CFD oder im Aerodynamics Lab gearbeitet, Mittagspause gemacht, und im Durchschnitt bis sechs weitergearbeitet. Dann komm ich nach Hause, gehe manchmal joggen, schreibe manchmal meinen Blog und mache mir warmes Abendessen. Es ist einfach zu teuer, jedes Mittagessen an der Uni zu kaufen. Daher gibt es mittags immer nur ein paar Brote und einen Apfel, und abends wird gekocht. Nicht, dass ich wirklich viel koche, es sind einfache Sachen: Pfannkuchen, Pasta, oder irgendwas (Fisch/Chicken/Bla) mit gekochtem Gemüse und wahlweise Reis oder Kartoffeln. Es reicht definitiv, um schön satt zu werden, und gesund ist es auch, da meist noch ein Salat dazu gemacht wird. Nachteil: Ich laufe einige Stunden am Tag mit nem Loch im Magen rum, was wiederum nicht so gut ist.
Mit meinem Tagesablauf bin ich eigentlich recht zufrieden, da ich bemerkt habe, dass ich mich eh meist langweile und daher mehr Geld loswerde, wenn ich früher nach Hause gehe. Der Nachteil an der Arbeit hier ist definitiv, dass man wenig mit anderen StudentenInnen in Kontakt kommt, da die halt eher nicht in den Laboren rumhängen.
Nichtsdestotrotz habe ich aber wieder einen guten Mix an Nationalitäten als Kollegen, genauso wie in meiner Flat auch: mein Supervisor ist Fiji, im CFD Lab sitzen ein Deutscher und zwei Kiwis, neben dem Aerodynamics Lab sitzen ein Inder und ein Südkoreaner und der Lab Technician ist aus der Ukraine. In der letzten Zeit habe ich sehr viel experimentell gemacht, was mir auch mehr Spaß macht als numerische Simulationen. Der Nachteil ist, dass ich auf jede Menge Leute angewiesen bin, da ich einfach mal keine Ahnung habe, wo ich was im Labor finde. Die meisten Sachen sind eh weggeschlossen. Und so zieht sich das dann hin.
Eine tolle Abwechslung war ein Indoor-Soccer-Turnier, welches vor zwei Wochen vom Engineering Department organisiert wurde. Es war das erste Mal seit Ewigkeiten, dass ich wieder Fussball spielen konnte. Es gab sechs Teams: 1st-, 2nd-, 3rd-, 4th-Year-Students, Postgrads und Staff. Ich habe im Staff-Team mitgespielt, welches sich allerdings nicht so gut geschlagen hat. Das lag möglicherweise daran, dass die Staffmember alle eher gehobenen Alters sind, und ich meine, einige haben wirklich gehobenes Alter. Ich habe am Ende die Hälfte der Tore geschossen: eins. Wir haben drei Mal unentschieden gespielt und zweimal verloren. Schade. Mit Carsten und Kristian hätten wir die weggehauen, da haben meist Asiaten mit Premier-League-Trikots gespielt, und ich tue mich nicht überschätzen, wenn ich sage, dass sie nicht wirklich Fußball spielen konnten.
Wo wir gerade bei Fussball sind: Eine anderer Grund, warum ich meinen Blog nicht geupdatet habe, war einfach mal, weil ich meist zu müde dafür war. Der Grund dafür wiederrum? Die EURO 08 läuft! Man kombiniere das mit der Zeitzone und einem sieben/acht Stunden Arbeitstag, und die Sache erklärt sich selber. Die Spiele begannen hier immer entweder 4am oder 6.45am. D.h. für mich, entweder gegen halb vier oder gegen halb sechs aufstehen. Von den 4am Spielen habe ich allerdings nur zwei gesehen, was mir aber auch reicht. Und eins davon war es echt nicht wert aufzustehen: Deutschland-Kroatien. Die härteste Phase des Turniers sah für mich so aus:
Freitag 4am: Deutschland-Kroatien
Samstag 4 am: Italien-Rumänien
Samstag 6.45 am: Niederlande-Frankreich
Samstag 7.35 pm: All Blacks-England LIVE im Stadion!
Sonntag 1 am: South Africa - Wales Rugby
Das Sonntag 4 am Schweden - Spanien Spiel hab ich dann verschlafen. Mit meinem italienischen Flatmate habe ich alle Italien-Spiele angeschaut. Wir sind immer zu einem italienischen Restaurant gegangen, wo ich wahrscheinlich fast der einzige war, der nicht italienischer Nationalität war. Es ist interessant zu sehen, wie unterschiedlich Deutsche und Italiener Fußball schauen. Die Italiener schreien einfach mal dauernd den Screen an und kommentieren jede Aktion. Wie heißblütige Südländer halt. Man versteht meist den Kommentator gar nicht. Die Deutschen bleiben ruhig und analysieren cool das Spiel in Tischgesprächen, oder warten mit dem Urteil, bis sie einen ordentlichen Eindruck haben. Naja, Montag steht das Finale an, und ich weiß nach den letzten paar Spielen unserer Nationalmannschaft gar nicht mehr, was ich denn eigentlich erwarten soll.
Neben Fussball hab ich aber echt Rugby für mich entdeckt. Die Übertragungen dieser Spiele sind meist echt unterhaltsam. Und wenn die All Blacks spielen, sind alle Pubs voll. Kaum ein Kiwi verpasst diese Spiele. Neulich war ich außerhalb von Auckland an einem Samstagabend in einer Dorfbar, als ein Spiel übertragen wurde. Alle Landeier gaben sich ein Stelldichein.
An den Wochenenden habe ich immer Ausflüge gemacht, meist nur für einen Tag. Das Wetter war bis Mitte Juni hervorragend. Es wurde zwar abends kühl, aber wenn tagsüber die Sonne schien, konnte man sich gegen Mittag problemlos an den Strand legen und sonnen, es war angenehm warm. Ich habe an den ersten Wochenenden eine Menge Strände hier in der Umgebung abgeklappert. Die Westcoast-Strände haben riesige Wellen und schwarzen Sand, die Eastcoast-Strände ruhigeres Wasser und weißen Sand. Und zu beiden brauche ich mit dem Auto nicht mal eine Stunde. Die Westcoast-Strände sind atemberaubend. Piha-, Muriwai- und Te Henga-Beach liegen alle an der Westküste. Die Bilder dazu habe ich ja schon vor einer Weile reingestellt.
Vor meiner Abreise habe ich ja mit dem Gedanken gespielt, das Surfen auszuprobieren. Wie erwartet kostet das aber einen Haufen Geld. Ich habe mich also für die Billigvariante entschieden: Bodyboarding. Das Bodyboard habe ich über TradeMe (Kiwi-Ebay) für 35$ ersteigert. Und es ist nicht so ein Kiddie-Styropor-Brett, sondern richtig mit Hartplaste-Boden, etc. Und das Tolle ist, dass man, wenn man über Amerika fliegt, 40kg an Gepäck mitnehmen kann. Vielleicht kann ich das Board sogar mit nach Hawaii nehmen. Es steht zumindest schon mal Hawaii drauf.
Mit dem Bodyboard bin ich dann gleich erstmal zu dem Strand mit den größten Wellen: Piha. Die Wassertemperatur beträgt 16°C, was mich aber nicht aufgehalten hat, 45 min ohne Wetsuit drin rumzupaddeln. Die Wellen haben mich allerdings meist einfach vom Brett gewaschen. Bodyboarding ist gar nicht so einfach wie es aussieht, ich frag mich erst, wie lange ein Surfer braucht, bis er auf seinem Brett stehen kann, ohne gleich wieder runterzufallen.
Mit dem Surfen ergibt sich vielleicht noch was, aber dazu schreibe ich erst was, wenn es wirklich klappt.
Da meine beiden besten Freunde hier an wirklich jedem Wochende mindestens einmal in den Club gehen, war ich am Wochenende auch viel aus. Mittlerweile hab ich auch zumindest einen Teil der Clubmusic für mich entdeckt. Der Großteil hört sich aber immer noch recht langweilig an. Ganz und gar nicht langweilig war der bisher beste Abend in einem Club hier. Wir wussten es nicht, aber an diesem Abend fand eine Doctors and Nurses-Party statt und dir fallen einfach mal die Augen aus dem Kopf, wenn du in einem Club auf dreißig, vierzig als Krankenschwestern verkleidete Mädels triffst. Vielleicht find ich ja noch ein paar Bilder dazu. In dem alles umfassenden Facebook-Netzwerk sollte es dazu was geben.
Irgendwann in den letzten Wochen habe ich auch Sian noch mal getroffen, bevor sie weiter nach Thailand gereist ist. Auch Tobi, den ich in der Jugendherberge in Hong Kong kennengelernt hatte, hat in Neuseeland vorbeigeschaut. Aber er ist mittlerweile auch schon wieder in Kanada. Tsia, es ist ein ständiges Kommen und Gehen in Neuseeland. Irgendwann muss ich auch wieder gehen.
Grüße aus Neuseeland!
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