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18-04: Trip to Lake Tekapo
Nach einer etwas kühlen Nacht, in der ich öfter aufgewacht bin, weil es einfach mal tierisch unbequem ist, wenn man im Kofferraum schläft ohne Unterlage und nur im Schlafsack, begann ich meinen Tag gemütlich um acht Uhr morgens. Es war ein bisschen bewölkt und es gab ein bisschen Morgentau, aber umso später der Tag, desto besser wurde das Wetter. Nach einer Dusche und ausgiebigem Frühstück sowie Lektüre des Lonely Planet, machte ich mich gegen halb 11 auf die Socken. Ich nahm mir vor, die nächsten Tage nicht mehr so spät zu beginnen, da es aufgrund der Zeitumstellung auf Winterzeit bereits gegen 18 Uhr schon wieder fast dunkel war. Mein Tag war aber eh etwas gemütlich geplant, denn ich wollte eigentlich erstmal nur zum Lake Tekapo, einem Gletschersee im Zentrum der Südinsel. Wobei hier natürlich auch gilt: Der Weg ist das Ziel. Denn ich fuhr den Alpine Scenic Drive entlang. Zu meiner Rechten konnte ich immer Berge sehen. Umso höher ich kam, umso weniger grün wurden sie, bis sie bald nur noch felsig, verkarstet und braun waren. Das hieß aber nicht, dass es hässlich wurde, sondern nur, dass es Abwechslung gab. Ich sah die ersten Schafsherden, jede Menge Roadkills (an denen sich manchmal Raubvögel vergingen) und in den Orten, durch die ich fuhr, ältere Frauen, die rote Papierblumen verkauften. Deren Bedeutung sollte ich aber erst später herausfinden. Das Abenteuer Auto setzte sich fort. Das Engine Light ging einmal an, als ich zu „schnell" fuhr, woraus ich aber keine Konsequenzen zog, außer, äußerst aufmerksam zu fahren und das Auto möglichst schonend zu benutzen. Ich dachte nicht daran, hier irgendwo im Niemandsland eine Werkstatt aufzusuchen und den Tag zu verplempern. Schließlich fuhr das Auto ja gut. Nur halt nicht über 85. Die Orte, durch die man alle paar Dutzend Kilometer mal kam, hatten vielleicht einige hundert Einwohner, waren mit dem Nötigsten ausgestattet (Bank, Tanke, Supermarkt) und sehr ruhig. Es war wirklich sehr angenehm nach dem geschäftigen Auckland und dem nicht minder umtriebigen Christchurch. Und dem I-Tupfer Hongkong. Irgendwann am frühen Nachmittag kam ich dann beim Lake Tekapo an, einem 710m hoch gelegenen kristallblauem See mit gleichnamigen Ort, der nur aus 100 Einwohnern bestand. Das Blaue des Wassers kommt aus irgendwelchen Mineralien, die vom Gletscher aus den Bergen gewaschen werden. Ich habs vergessen. Den restlichen Tag verbrachte ich mit einer Wanderung auf den Mt. John, einem knapp über 1000 m hohem Berg, von dem ich mir einen tollen Ausblick erhoffte (siehe Fotos). 360° trockenes Hochland, über das ein klirrend kalter Südwind (aus der Antarktis) fegte. Das einzige Grün war am Ufer des Flusses zu finden, der den Gletschersee verließ. Irgendwann wurde es mir zu kalt, und ich bin wieder runter in den windstilleren Ort. Die dort ansässige Jugendherberge verlieh Stellplätze für ein paar Dollar, wobei man sich aber im Inneren aufhalten durfte und alle Einrichtungen benutzen konnte. Ich bereitete mir ein warmes Abendbrot, setzte mich ins Kaminzimmer mit Panoramafenster und ließ den Tag ruhig zu Ende gehen. Mit einer geliehenen Decke als Unterlage sollte ich die zweite Nacht im Auto schlafen.
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