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24-04: Glaciers
Ich hatte gut auf meiner neuen Luftmatratze geschlafen, und der neue Tag überraschte mich erstmal mit einem super Blick auf den ersten Gletscher, den ich heute anschauen wollte: der Fox Gletscher (siehe Fotos). Die Leute in den drei, vier Wohnmobilen um mich rum erwachten auch und kamen nach und nach bei mir vorbei, um ein bisschen zu quatschen. Ich machte mir Frühstück und beendete es gerade rechtzeitig, bevor ein Farmer seine Kühe über den Nachtplatz trieb. Bevor ich in den Tag startete, gab ich einem Vater und Sohn-Gespann noch Starthilfe mit meiner Karre. Der Vater hatte seinem Sohn einen alten Range Rover gekauft, und der sollte auf einer Südinsel-Tour eingefahren werden. Ich war wohl nicht der einzige, der ein nicht mackenfreies Auto erstanden hat.
Mein erstes Ziel war der Lake Matheson, nur einige Kilometer von meinem Nachtplatz entfernt. Hierbei handelt es sich um einen der so genannten Mirrorlakes. Bei gutem Wetter spiegeln sich die Southern Alps so glasklar im See, dass man fast Original und Abbild verwechseln könnte (hört sich jetzt vielleicht etwas übertrieben an, ist aber so). Der Walk um diesen See dauerte etwa eine Stunde, dann fuhr ich Richtung Fox-Gletscher. Das Besondere an Fox und Franz-Josef Gletscher ist, dass sie sich bis auf 300m über dem Meeresspiegel den Weg ins Tal bahnen. Dafür verantwortlich sind die Lage, die kalten Winde, die Erdrotation, die Möwen und die extraterrestrische UV-Strahlung. Ok, es sind hauptsächlich die geschützte Lage zwischen den steilen Talseiten und die kalten Winde, die durch das Tal blasen. Und noch was ist ziemlich einzigartig: Die Gletscher liegen nur ein Dutzend Kilometer von der Küste und dem Strand entfernt.
Naja, ich wanderte also zum Fox-Gletscher, was auch noch mal so 60 Minuten dauerte. Dort traf ich einen Engländer, der ernsthaft nicht Schutt und Eis voneinander unterscheiden konnte. Zugegeben, der Fox-Gletscher war schon ziemlich dreckig. Aber ich sollte ja noch den Franz-Josef zu Gesicht bekommen, welcher der hübschere von beiden ist.
Man konnte übrigens nicht alleine auf die Gletscher rauf. Entweder, man schloss sich einer geführten Tour an (lohnenswert laut Hörensagen; 95$) oder man lässt sich mit dem Hubschrauber etwas höher fliegen und sich in einem sicheren Gebiet absetzen (ebenfalls lohnenswert laut Hörensagen; 265$). Ich wanderte einfach bloß bei beiden ans Terminal Face heran (ebenfalls lohnenswert für den schmaleren Geldbeutel; 0$). Viel brauche ich eigentlich nicht zu sagen, einfach die Bilder anschauen.
Als ich das alles hinter mir hatte, war es bereits schon wieder Nachmittag. Ich wollte noch etwas weiter nach Norden. Mein Ziel für die Nacht war Hokitika. An einer Tanke unterwegs traf ich zufälligerweise wieder Jesse und Jason, die beiden australischen Ingenieure, die auch bei der Milford Sound-Tour dabei waren, die aber nahe des Franz-Josef Gletschers bleiben wollten, um am nächsten Tag einen dieser Helihikes mitzumachen. Neuseeland ist klein. Ich sollte noch jemand anders wieder treffen.
Ich besuchte in Hokitika noch eine Glühwürmchen-Höhle (0$), schaute mir den Ort an, kletterte auf einen Hügel, trank in der am besten besuchtesten Kneipe ein Bierchen mit ein paar anderen Neuseelandreisenden und machte mir dann auf einem nahegelegenen kostenlosen Zeltplatz mein Abendessen.
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