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27-07: Northland tour and work work work
Here we go once again. Viele Einträge aus Neuseeland werden nicht mehr kommen. Ich denke mal, mehr als zwei oder drei inklusive diesem hier wird nicht mehr geben. Das liegt einfach mal daran, dass ich außer arbeiten zur Zeit kaum etwas mache. Ich habe noch drei Wochen Zeit für mein Projekt, und ich gehe davon aus, dass ich den experimentellen Teil locker schaffe. Wie das mit den Simulationen allerdings aussieht, das weiß ich nicht. Es wird schon alles gut gehen. Das Wetter ist schlecht, Jon ist zurück in England: beste Voraussetzungen zum Arbeiten. Ich könnte das wahrscheinlich einfach nicht, wenn draußen die Sonne scheint, und man weiß, dass die Monsterstrände alle nicht mal eine Stunde Autofahrt entfernt sind. Wo wir gerade beim Wetter sind: Gestern wurde die Nordinsel von einem der schlimmsten Stürme seit 10 Jahren getroffen. Zehntausende ohne Strom, über die Ufer getretene Flüsse, Straßen aufgrund von Schlammlawinen gesperrt, aus den Häfen gewaschene Yachten, umgeblasene Campervans. Ich habe davon kaum etwas gemerkt, außer dem pfeifenden Wind. Wenn das Wetter gerade nicht so extrem ist, dann doch immer noch recht launisch. Es geht den ganzen Tag ungefähr so: 10-30 Minuten Regen, dann eine Stunde trocken, dann wieder Regen. Und grau ist der Himmel meist eh den ganzen Tag. Aber irgendwie tangiert das alles mich nur peripher, denn ich freu mich schon auf die Nordhalbkugel. Meinen Aufenthalt dort sollte ich auch langsam mal anfangen zu organisieren…
Letztes Wochenende habe ich mit Christoph, einem Arbeitskollegen und auch Deutscher (die sind nicht schwer zu finden), einen Trip durchs Northland gemacht. Freitag ging es in die Bay of Islands, dem Ort, an dem die ersten Europäer an Land gingen und wichtigster Schauplatz der frühen europäischen Geschichte Neuseelands. Ich habe mich dort ein bisschen gebildet. Ansonsten war dort nicht viel zu tun, wenn man nicht gerade irgendwas Wasserbezogenes unternimmt, wie z.B.: Whale oder Dolphin-Watching, Sailing, Snorkeling, Diving, Surfing, Kite-Surfing, etc. Aber wer hat schon Lust bei grauem Himmel so was in der Art zu unternehmen. Der Freitag war wirklich etwas deprimierend. Es blieb zwar trocken den ganzen Tag über, insofern hatten wir Glück, aber die Sonne zeigte sich auch nicht. Ich konnte nicht so richtig aufhören, an mein Projekt zu denken und jetzt, beim Autofahren, als ich auch mal Zeit hatte an anderes zu denken, wurde mir klar, dass mein bei weitem bester Kumpel in NZ mittlerweile in England war.
Wir setzten mit der Fähre über von Pahia nach Russell, was uns fünf Dollar kostete, nur um zu sehen, dass es auf der anderen Seite der Bay of Islands auch ziemlich langweilig war. Nach zwanzig Minuten in Russell nahmen wir die gleiche Fähre wieder zurück nach Pahia, bevor wir noch eine kleine Rundfahrt mit dem Auto unternahmen, um uns die Bay of Islands von einem Hügel bei Nacht anzuschauen. Logischerweise war nicht wirklich viel zu sehen. Aber ein Kiwi-Verkehrsschild habe ich gefunden (siehe Fotos). Nach einem Stop bei einem beleuchteten Wasserfall fuhren wir zurück nach Pahia, aßen Dinner und kehrten in einer kleinen Bar ein, in der sich anscheinend halb Pahia traf. Ich freute mich auf den nächsten Tag, denn dann sollte es an die Nordspitze der Insel gehen, dem vermutlich einzigen Teil in der nördlichen Hälfte der Insel, der ähnlich wenig bevölkert war, wie der Großteil der Südinsel.
Am nächsten Morgen machten wir einen kurzen Stop in Wangarei, wo ich mir tatsächlich die frühe Geschichte Neuseelands in einem Museum anschaute. Das Wetter war besser als am Tag davor, die Sonne schien, es waren um die 15-20° und kein Wind war zu spüren. Perfekt, wenn man bedenkt, dass es Mitte Winter ist. Danach ging es ab Richtung Nordspitze. Die Etappe für diesen Tag sollte insgesamt rund 400 km betragen, davon 50 nicht asphaltiert und der Rest auf sich windender Landstraße. Autobahnähnliche Verkehrswege gibt es sowieso nur rund um Auckland. Als wir Wangarei verließen war es gegen 11 Uhr, womit wir schon ziemlich spät dran waren. Auf dem Weg zum Nordkap machten wir noch Halt in Kerikeri, wo das älteste Steinhaus und das älteste Holzhaus Neuseelands stehen. Was man sich nicht alles anschaut. Aber reingegangen bin ich nicht. Die Autofahrt führte uns weiter auf der sich nach Norden Straße, während das Wetter ständig wechselte. Mal schien die Sonne, mal regnete es, mal war es windig. Wir hatten allerdings wieder viel Glück, denn es regnete immer nur dann, wenn wir sowieso im Auto saßen. Die Bevölkerungsdichte nahm stetig ab. Ich glaube, auf den letzten hundert Kilometern gab es gerade mal zwei Stellen, die sich den Namen Dorfzentrum verdient haben. Auch wenn sie nichts weiter zu bieten hatten als einen Supermarkt, eine Bar und ein/zwei andere Stores. Irgendwann gegen zwei oder drei kamen wir dann am Nordkap an. Das Auto war mittlerweile dreckig von den unasphaltierten Wegen. Am Nordkap selber ist eigentlich gar nicht so viel zu sehen. Aber man hat einfach ein komisches Gefühl. In der Gegend lebt weit und breit kein Mensch und es gibt nichts als Wasser für die nächsten paar tausend Meilen. Lands End, im wahrsten Sinne des Wortes. Man hat auch irgendwie das Gefühl, den Naturgewalten ausgeliefert zu sein und kommt sich klein und unbedeutend vor, wenn man sich vorstellt, dass die Nordinsel für die letzten hundert Kilometer nicht breiter als 20 km ist, und drum herum nix als Wasser ist. Als special Feature war vor dem nördlichsten Leuchtturm Neuseelands mal ein Wegweiser aufgestellt, der gezeigt hat, wie weit es z.B. nach London ist. Aus irgendeinem Grunde wollte ich unbedingt ein Foto damit haben, aber RAUDIS haben die Schilder mitgenommen. Schade. Ein weiteres nettes Feature ist, dass man tatsächlich sehen kann, wie Pazifik und Tasman Sea aufeinander treffen (Fotos).
Danach sind wir zurück (gibt nur eine Straße) und zum Anfang des Ninety-Mile-Beachs gefahren. Der Ninety-Mile-Beach ist eigentlich nur neunzig Kilometer lang und bei Niedrigwasser komplett befahrbar. Allerdings sind auch schon viele Autos stecken geblieben, die dann die Flut geholt hat und von denen angeblich nur noch die Dächer aus dem Sand schauen. Ich bin ja gerade erst zwei Wochen früher mit meinem Auto am Strand stecken geblieben und auch Christoph riet mir davon ab den Strand zu befahren. Die nördlichste Auffahrt fängt auch schon gut an: Es ist eigentlich nur ein fast ausgetrocknetes Flussbett, was man runterfährt, um zum Strand zu kommen. Und treibsandartige Stellen soll es auch geben. Naja, ich hätte gerne ein Auto gesehen, was nur noch mit dem Dach aus dem Sand schaut, aber meins sollte es nicht sein, weswegen wir den Ausritt auch sein ließen. Hab ich schon mal erzählt, dass man in Neuseeland viel Geld machen könnte? Mit Dosensuppen z.B. Oder Schwarzbrot für die ganzen deutschsprachigen Touristen. Oder halt Postkarten, wo man Autos drauf sieht, von denen nur noch das Dach aus dem Sand schaut. Aber ne, so was gibt's hier nicht. Statt auf den Strand sind wir zu NZs largest sanddunes gefahren. Die sind bekannt für die Möglichkeit zum Sandsurfen. Das geht so: Du kletterst auf die Dünen, suchst dir ne steile Stelle und braust auf deinem Surfbrett oder Bodyboard runter. Macht auch ziemlich Gaudi. Im Sommer ist die Stelle immer ziemlich gut besucht, aber bis auf zwei andere Backpacker hatten wir die Dünen für uns allein. Naja, ich hab mich ein paar Mal ordentlich im Sand gewälzt, und nach der vierten Abfahrt soviel Sand gefressen, dass ich genug hatte.
Die Sonne wollte schon hinter den Dünen verschwinden, als wir wieder losfuhren. Wir hatten noch einen weiten Weg vor uns, denn wir wollten zum Hokianga Harbour, einer Art Fjord, welches fast die gesamte Nordinsel quer durch spaltet und über 200km entfernt an der Westküste liegt. Übrigens ist der „Nordwesten" (keine Ahnung wie ich's anders beschreiben soll) der Nordinsel, halt der Teil, den wir jetzt durchqueren mussten für ein Übermaß an Autodiebstählen und -einbrüchen bekannt. Wenn man Sachen im Auto lässt, drückt man damit aus, dass man sie nicht mehr haben will. Woran das wohl liegt? Ich weiß nur, dass es seit Urzeiten von Maoris besiedelt ist… In der Gegend gab es auch weiter nix mehr zu sehen. Lag auch daran, dass es schon dunkel war, als wir durchfuhren. Aufgrund eines Pausenbierchens verpassten wir dann auch die letzte Fähre über den Harbour, womit wir einen 50km Umweg in Richtung Unterkunft in Kauf nehmen mussten. War mir egal, alles, was mich von der Arbeit ablenkt ist willkommen. Mittlerweile hatte es auch wieder zu regnen angefangen. Abendessen gabs in einem von diesen Takeaway-Läden, wo man alles eh nur frittiert kriegt, in einer Stadt, die man echt nicht gesehen haben muss. Unsere Unterkunft lag nur einige Kilometer vom Harbour Outlet entfernt in einem ruhigen kleinen Örtchen, das Christoph schon von vor zwei Jahren kannte, als er schon mal in NZ war und schon mal die Northland Tour gemacht hat. Wir schauten uns noch das Tri-Nations Rugby-Spiel Australien gegen Südafrika an und hauten uns dann in die Falle. Ich muss sagen, dass ich diesen Tag sehr genossen habe. Wieder einmal. Er wird mir in Erinnerung bleiben, genauso wie der Tag exakt zwei Wochen früher, als ich mit Jon in der Bay of Plenty war…
Am nächsten Morgen musste ich zu allererst erst einmal feststellen, dass meine Kamera nicht mehr funktionierte. Die Elektronik funktionierte, sie fuhr aus, aber sie konnte nicht scharfstellen, weil anscheinend irgendwas die Mechanik verklemmte. Ich musste sofort an die Sanddünen denken. Ich war dort sehr vorsichtig mit dem Apparat, aber irgendwie ist das offensichtlich… Das versaute mir erstmal die Laune. Das Wetter war aber super, weshalb sie sich doch recht schnell wieder stabilisierte.
Wir fuhren zu einem Aussichtspunkt, von dem man das Hokianga Outlet, den Fjord und die Tasman Sea sehen konnte. Als wir zurück zum Auto liefen, sahen wir die Polizei auf dem Parkplatz stehen. Als wir im Auto saßen, fuhr sie neben uns und hielt an. Sie sagten uns, dass sich Killerorcas im Fjord verirrt hatten. Wir blieben also noch etwas länger am Aussichtspunkt, in der Hoffnung noch kostenlos Whale-watching betreiben zu können, womit wir aber keinen Erfolg hatten. Der nächste Punkt am heutigen Tage war eine Urzeitwald voller Kauribäume, die hunderte oder tausende Jahre alt werden und welche nur noch die Mammutbäume in Amerika überragen. Danach suchten wir einen Strand an der Westküste, wo wir noch mal das Bodyboard ausprobieren konnten. Als wir dann aber da so standen und merkten wie der kalte Wind durch unsere Klamotten pfiff, ließen wir es doch lieber sein. Außerdem war das Wasser irgendwie dreckig. Vielleicht von dem Sturm, der über Nacht getobt hatte. Danach fuhren wir zurück nach Auckland. Unterwegs gab es noch ein Maori-Hangi, anscheinend eine Spezialität. Essen, das in die Erde gepackt wird und von heißen Steinen langsam gegart wird. Dadurch bleibt irgendwie der Geschmack besonders intensiv, wovon ich allerdings nicht so viel gemerkt hatte. Vielleicht weil es von einer Straßenküche kam. Und ich möchte nicht wissen, von welchem Tier das Fleisch kam. Damit ist auch der letzte Trip vorüber. Ich hoffe, dass ich noch mal einen Tagesausflug nach Taupo machen kann, aber da sehe ich kaum Zeit für. Die Arbeit ruft.
Das ist es auch, was ich seither mache: arbeiten. Mittlerweile sogar auch am Wochenende stundenlang. Aber es ist nur ein geringer Preis für all die tolle Zeit, die ich bisher hier verbracht habe.
Übrigens ist mir noch was passiert. Ich habe ja noch nie mit irgendeinem Auto irgendein anderes Auto beschädigt. Als ich aber letzte Woche dann zum Panasonic Customer Care Center gefahren bin, was 20km von meinem Haus entfernt liegt, habe ich gleich zwei Unfälle gebaut. Beim ersten hab ich nicht gemerkt, dass ich rückwärts rolle, und habe jemand das Nummernschild eingedrückt, und einen Mini-Kratzer in den Frontbumper gemacht. Der meinte dann, das ist ein Lease-Car, er kann mich damit nicht davonkommen lassen und hat mir seine Managerkarte in die Hand gedrückt. Der Vorfall hat mich irgendwie kalt gelassen. Ich hab Third-Party-Versicherung und irgendwie verlasse ich Neuseeland ja in drei Wochen… Der zweite Unfall (vielleicht ne halbe Stunde später) hatte auch damit zu tun, dass ich rückwärts gefahren bin, und jemanden übersehen habe. Diesmal hab ich aber echt geflucht. Sowas kann ja auch gar nicht sein… Zweimal an einem Tag. Ergebnis der ganzen Karambolagen ist: Der Manager hat mich am Nachmittag angerufen und gemeint, dass der Schaden so gering ist, dass es sich nicht lohnt, Schadenersatz zu fordern. Und das Mädel, was im zweiten Auto saß, meinte, dass der Kratzer schon im Auto war, bevor ich reingefahren bin. Sweet. Mein Panzer trug übrigens nix davon, um den mach ich mir echt keine Sorgen.
Bis denne, Antenne.
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