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Samstag,25.02.: Gleich als Erstes schaute ich heute in meinen Posteingang und freute mich sehr darüber, bereits morgen in den Emirates-Flieger nach Rio steigen zu dürfen. Für Brasilien habe ich einige Reisepläne und habe mir vier größere Städte herausgesucht, die ich abklappern möchte. Mit meiner Stadtkarte in der Hand, Flip Flops an den Füßen und der Sonnenbrille auf der Nase schritt ich an diesem sonnigen und mal wieder heißen Tag auf die Straße, hatte ein genaues Ziel und erreichte dieses in San Telmo, dem Altstadt-Viertel mit seinem Marktplatz und kleinen Restaurants und Läden zu jeder Seite. Hier nahm ich mit meinem beim Bäcker gekauften Frühstück Platz, medialunas (was sonst?!) und weiterem Gebäck, lauschte der Tangomusik und schaute leicht verträumt durch die Gegend. Ein sehr idyllischer Ort. Von hier aus ging ich einige wenige Kilometer weiter bis nach Puerto Madero. Dieser Stadtteil liegt auf der anderen Seite des Flusses und ist über mehrere Brücken zu erreichen, eine von ihnen die elf Jahre alte und 170 Meter lange 'Puente de la Mujer', die aufgrund der Gesamtkonstruktion ins Auge fällt. Puerto Madero ist ein sehr neuer Bereich der Stadt, viele Nobelhotels, schicke Cafés, sündhaft teure Restaurants und die Reichen der Metropole kommen hier zusammen. Doch natürlich tummeln sich hier auch Normalsterbliche, vor allem an einem so schönen Samstag. Viele Grünanlagen mit moderner Gestaltung und bunten Blumen, aufs Ästchen perfekt gestutzte Büsche und architektonisch gelungene Häuser erinnerten mich ein wenig an die Hafencity in Hamburg. Hier konnte ich übrigens das erste Mal wirklich frische und gute Luft atmen, denn auch wenn ich nichts rieche, ob die Luft gut oder schlecht ist, merke ich zum Glück noch.Einmal durch das ganze Gebiet gelaufen, ging es über die vorhin genannte Brücke zurück, vorbei an einem Restaurant-Schiff im Stile der Gorch-Fock, weitere hunderte und tausende Meter durch die großen Straßen der Hauptstadt, dabei passierte ich nochmals das 'Casa Rosada', kam an Monumenten vorbei, großen menschenleeren Plätzen oder aber kleinen und gefüllten, begegnete einer Menge Touristen und gelangte dann in 'Recoleta' an. Dieses Viertel wird von vielen Bewohnern der Stadt als eines der schönsten beschrieben und sollte wirklich bei keinem Besuch fehlen. Eine Ansammlung von Kaufmannsbuden und Spaziergängern, es bedurfte einer Mahlzeit und deshalb bekämpfte ich den Hunger an einem Imbissstand. Als ich mir nicht mehr ganz sicher war an welchem Stück der Straße ich mich befand, sah ich zu meiner Rechten ein großes Tor und schritt durch dieses hindurch, überzeugt davon, dass sich dahinter vermutlich eine Kirche befindet und deren Name mir meinen Standort auf der Stadtkarte verrät. Da staunte ich dann nicht schlecht, als ich auf einem riesigen Friedhof ankam, mit Mausoleen und Gräbern, so weit das Auge reichte. Große Namen standen hier geschrieben, welchen man auch in der gesamten Hauptstadt begegnet. Ehrenmänner, Gründer, Bürgermeister oder Generäle der Vergangenheit, was alles in allem weniger meinem Interesse entsprach. Von daher machte ich mich auf den Rückweg, kaufte in einem ziemlich großen Supermarkt mit lediglich zwei befüllten Regalen ein, latschte mir mal wieder die Füße kaputt und kam Stunden später im Hostel an, wo ich den Deutsch-Chilenen Andres kennenlernte. Mit ihm, zwei Franzosen und einem Kolumbianer verbrachte ich einige Abendstunden, 'kochte' zwischendurch meine Nudeln (was aufgrund der Topqualität des Herdes nur 90 Minuten dauerte), wir tranken Fernet Branca und zusammen ging es sogar noch in eine Boliche, wie hier die kleinen Nachtclubs heißen. Auf ein Neues ins Nachtleben Buenos Aires'.
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