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Sonntag,19.02.: Eduardo und ich gingen gestern Abend noch spontan hinaus ins Nachtleben, tranken ein wenig Wein und lernten die Nachtszene Buenos Aires' kennen. Im In-Viertel Palermo wimmelte es nur so von jungen und feierwütigen Damen und Herren. Da wir definitiv keine 70 Pesos pro Person für den Eintritt zahlen wollten, sahen wir uns die meisten „Boliches", wie Diskotheken hier heißen, nur von außen an. Doch hierbei hatten wir eine Menge Spaß, denn auf englisch konnten wir uns vom Feinsten über die ungehobelten Türsteher oder Club-Gäste auslassen, die vor der Tür standen und kein Wort verstanden. Was mich persönlich überraschte, war die Art der Argentinier, sehr hochnäsig, sehr arrogant gegenüber Fremden. Letztendlich landeten wir in einer kleinen Nebenstraße, auf der ein Karnevalszug wild am Trommeln war. Sehr erstaunlich, dass solch ein Krach um 2:30 Uhr auf der Straße erlaubt ist. In den Tag starteten wir deshalb erst gegen Mittag. Mir geht so langsam das Geld aus, heute ist Sonntag, somit werde ich es schwer haben, irgendwelches Geld zu bekommen, denn meine zweite Bankkarte werde ich so schnell nicht benutzen. Dafür sitzt der Schock aus Südafrika noch zu tief. Blöd nur, dass am morgigen Montag auch keine Bank geöffnet haben wird, denn es ist Feiertag. Ich habe nicht den blassesten Schimmer, was genau gefeiert wird, jedoch ist es Fakt und stört mich. Und für Traveller Cheques brauche ich nun mal eine geöffnete Bank. Da ich gemeinsam mit meinem kolumbianischen Kumpanen zu den Wasserfällen von Iguassu fahren möchte, nahmen wir heute einen von tausenden Bussen, die kreuz und quer durch die ganze Stadt fahren und nicht immer der vorgeschriebenen Route folgen. Und etwas ärgerlich ist auch, dass jeder Busfahrer die Frage, ob er denn in der Nähe der Straße „so und so" hält, bejaht, man am Ziel dann aber feststellt, dass es noch ein Marsch von 15 Minuten ist. Am Busbahnhof angelangt, fragten wir uns von Schalter zu Schalter, um schlussendlich beim ungefähr 25. den besten Anbieter gefunden zu haben. Zwar fahren sicherlich 90% der hier vertretenen Organisationen nach Puerto Iguassu, doch als uns Preise von 596 Pesos und mehr genannt wurden, rissen wir nur die Augen auf und gingen leicht baff weiter. Bei „Tigre Iguazu" hatten wir vermutlich ohnehin einen Glücksfall, denn der junge Mann hinter der Scheibe machte uns einen Sonderpreis von 396 Pesos für das Semi-Cama. Semi-Cama heißt wörtlich übersetzt „Halb-Bett", was in Wahrheit allerdings ein Sitz wie im Flugzeug ist. Ein Glück, dass man an den richtigen Ecken und Enden sparen kann! Da wir uns kein Bild davon machen konnten, wie lange wir dort bleiben möchten, buchten wir zuerst nur die Hinfahrt, weshalb uns der Rückweg vermutlich einen höheren Preis kosten wird. Hier musste ich nun doch mit Karte bezahlen, wobei ich jedoch sehr sicher sein kann, dass es keine Probleme mit irgendeinem Betrug geben wird. Abfahrt ist morgen um 15 Uhr, ankommen werden wir in 1280 Kilometern Entfernung nach 18 Stunden. Auf der Fahrt wird es eine Mahlzeit geben, zweimal wird der Durst gestillt. Wohl nicht ganz so klasse, aber immerhin gibt es Kleinigkeiten. Sehr euphorisch gingen wir als nächstes in einen kleinen Kiosk, besorgten uns Reis, Grünzeugs und Hähnchen, um es am Abend wieder zu kochen und vertrödelten den Rest des Tages im Hostel. Morgen früh wollen wir uns das letzte gemeinsame Ziel vornehmen: Einem Tipp zufolge, kann hat man von einer Dachterrasse eines am Obelisken gelegenen Hotels einen tollen Blick auf die Stadt genießen. Dies wollte ich eigentlich an einem Abend erledigt haben, da ich mir die breiteste Straße der Welt sehr eindrucksvoll vorstelle, mit den Lichtern der Häuser, der Autos und in der Ferne die leuchtende Stadt. Sollte so leider nicht sein, trotzdem bin ich froh, dass ich es erledigen kann. Morgen. Ciao.
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