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Eviva España
Ui, das letzte Wochenende war hart! Alkohol, Party, Drogen? Weit gefehlt! Das letzte Wochenende wurde dominiert von der Kultur. Ging schon gleich Freitag los, mit einem hochwertigen, spanischen Film von Alejandro Amenábar "Mar adentro". Lief in Deutschland vorletztes Jahr unter dem Titel "Das Meer in mir". Sehr guter Film!
Anschließend dann die bereits angekündigte Stadtführung "Madrid de los Austrias", was ich in meinem letzten Bericht mal gewagt mit "Madrid unter den Österreichern" übersetzt hatte, was im Prinzip nicht total falsch, aber irgendwie auch nicht ganz richtig ist...Mit "Los Austrias" ist die Habsburger Familie gemeint, die vor Urzeiten mal die herrschende Meute gewesen sein muss. Ich würde euch jetzt gerne mit fundiertem Hintergrundwissen bombardieren, habe aber festgestellt, dass in meinem Kopf ca. 56 Gehirnzellen als Speicherplatz für kultur-geschichtliche Informationen bereit stehen und die sind schon belegt mit "wann fing der zweite Weltkrieg an, wer hat angefangen und wann hörte er auf" (1939, wir, 1945 oder ?) Ähnlich sieht es übrigens in den Bereichen Geographie (Speicherinhalt: deutsche Bundesländer) und Politik (Wowi hat gewonnen?) aus. Aber an alle potentiellen Arbeitgeber, die das gerade gelesen haben und mit meiner Bewerbungsmappe richtung Papierkorb zielen: es gibt auch Themengebiete, auf denen ich mich richtig gut auskenne...zum Beispiel...äääähhh...mhmmm...ach lassen wir das jetzt!
Ich kann mch auf jeden Fall an das Gefühl erinnern, dass die Führung interessant war, was möglicherweise auch an unserem Tour-Guide gelegen haben könnte...(Hanni: Famiiiiilie)
Samstag ging es dann gleich weiter mit durch-die-Stadt-fetzen-und-alte-Gebäude-bestaunen. Diesmal unter dem Thema "Madid de los Borbones". Anschließend dann noch schnell auf ein paar Bilder von Velázquez und Goya in den Prado, den spanischen Louvre, gehüpft und anschließend ab in den Retiro, Madrids "grüne Lunge" (Zitat Reiseführer, ICH würde diesen Ausdruck nie benutzen, fand ich schon immer beknackt!)
Sonntag dann ab ins Museo Reina Sofia, die Werke Picassos und (wie heißt der Typ mit der tropfenden Uhr noch mal...? Ach richtig...) Dalà begutachtet. Vorher haben wir aber noch einen kleinen Abstecher in den Madrider Hauptbahnhof, Atocha Renfe (da wo 2004 die Anschläge waren), Schildkröten streicheln. Im Fotoalbum könnt ihr mal ein Bild anschauen. Das links unter den Füßen ist übrigens der Kilómetro Zero auf der Puerta del Sol. Das ist praktisch der Koordinatenursprung des spanischen Straßennetzes. Von dort aus werden alle Entferungen bemessen. Die Puerta del Sol ist übrigens auch Ausgangspunkt des silvestrigen Traubenspektakels. Was dem Deutschen sein Bleigießen, sind dem Spanier seine Silvestertrauben. Um Punkt 00:00 Uhr wird sich zu jedem Glockenschlag eine Weintraube in den Mund gestopft und anschließend geknutscht. Das bringt Glück. Also Weihnachten bin ich in Berlin, aber Silvester lasse ich mir nicht entgehen...Jetzt bin ich doch total von der eigentlichen Erzählung abgeschwiffen (abgeschwoft, abgeschwoffen, abgeschwoftet?) Sonntag konnten wir nämlich noch einen Blick auf die letzte Etappe der Vuelta werfen (Papa: Sechs Runden in Madrid, ich hab dir gewunken). Die Verrückten sind da mit 70 km die Straßen entlanggekachelt und eigentlich hat man nur eine wirbelnde Masse aus Beinen, Speichen und Trikots gesehen. Also wenn man wirklich was hätte erkennen wollen, hätte man sich wahrscheinlich ein Stück mit wirklich steilem Berg aussuchen müssen, aufwärts natürlich...
So, ich muss jetzt schnell ins Bad huschen, bevor hier der Rest der Meute wach wird...Ach verdammt, zu spät! Ich hoffe, es ist nicht Elodie, die duscht immer so lange...
Also alles Gute, demnächst aus Toledo mehr!
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