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New Zealand vs. France oder:
Wie muss man sich den Final einer Rugby WM in der grössten Stadt des Host-Landes, welches total Rugby verrückt ist,und dann noch mit dessen Beteiligung vorstellen?
Completely Crazy kann man da nur sagen.
Man plant, um 3 bis 4 Uhr im CBD zu sein, damit man auch ja einen Platz in einer Bar findet. (Merke: das Spiel beginnt um 9 Uhr abends. Rechnen ist erlaubt.)
Nachdem man dann schliesslich ¾ stunden auf den Bus gewartet hat (Busse in Auckland mögen mich nicht) geht's dann auch los. Die Innenstadt selbst ist crowded as. Der grösste Teil der Bars ist voll, die Fanzonen ebenfalls. All Blacks hier, All Blacks da.
Manfindet schliesslich Zuflucht in einer altbekannten Bar, wo man dann anfängt Bier zu trinken. Um 5 Uhr Nachmittags nicht gerade empfehlenswert, aber hey, man erlebt das ganze ja nur einmal. Ein kurzer Blick auf die Uhr verrät einem dass man noch 4 Stunden rumzubringen hat, ehe das Spektakel beginnt. (Alle 15 Minuten ein Bier…. Rechnen erlaubt!)
Kurz zu Subway gerannt und sich ein Chicken Classic Sandwich bestellt, dann geht's zurück in die Bar. Und hier ein Tipp: wenn man offensichtlich mit Farbe in der einen und einem Pinsel in der anderen Hand um sich wedelt, kann man ganz schnell zur beliebtesten Person in einem Pub werden. True story. So verbrachte ich dann einen Teil der Wartezeit damit, „ferns" und „NZ"s auf diverse Wangen zu malen. Dabei lässt man es am besten bleiben, die Mal-Utensilien irgendeinem fremden Neuseeländer zu überlassen, der, zum Schrecken seines „mates", demselbigen eine Französische Flagge auf die Wange malt. Mit einem grossen NZ liess sich das ganze jedoch leicht ausbügeln.
Es wäre vielleicht eine gute Idee gewesen, Geld dafür zu verlangen. Doch so kam ich immerhin zu vielen netten „thank you"s, einem gratis Getränk und einem wohlgemeinten „you can have a kiss for that" (ahm, yes.. thanks! Blush.)
Dann, der Moment auf den das ganze Land gewartet hat: die Spieler kommen hinaus aufs Spielfeld, die Nationalhymne wird natürlich kräftig mitgesungen und der Haka ist Gänsehaut hervorrufend wie noch nie. Thats it then. The RugbyWorld Cup Finale is finally here.
Zum Spiel selbst will/kann/darf ich nicht viel sagen. Einige tausend Neuseeländer seien am Montag Morgen ohne fingernägel aufgewacht, sagt man. Aber mal ehrlich: wen kümmert das? WIR HABEN GEWONNEN! Le coq est mort! SIEEEEEG!!!!!!!!!!!!Die Stimmung nach Schlusspfiff ist wohl kaum nötig zu beschreiben. (stellt euch einfach vor ihr seid in Auckland während dem Rugby World Cup…) Mit normalität hatte das definitiv nichts zu tun. COmpletely Crazy eben. Das 4 Wöchige Spektakel endete mit Feuerwerk, dem Dröhnen eines Riesigen Dampfers im Hafen von Auckland (wie gerne hätten wir doch auf den Knopf gedrückt…) und einer ganzen Stadt völlig aus dem Häuschen.
Aber ganz wars das noch nicht. Am Montag, namentlich Labour Day, versammelte sich alles was Beine hatte (in diesem Falle mehr als 300.000) im CBD um die Helden zu feiern. Eine Art Triumpfzug durch die Stadt, am besten zu vergleichen mit den Siegreichen Caesaren im alten Rom (und das ist wirklich keine übertreibung!). Die Spieler fuhren in kleinen Grüppchen auf Autos vorbei, winkten ihren Untertanen, ähm fans, zu und zum Schluss hielt Richi McCaw, (seines Zeichens Kaiser, ehm Captain), den goldenen Pokal in die Höhe.Sie kamen also, sahen und siegten.
Und jetzt? Die Frage aller Fragen ist, gibt es ein Leben nach dem Rugby World Cup 2011? Oder wird jetzt Normalität einkehren? Wird die Stadt zur Geisterstadt? Gut möglich, denn bald ist Halloween. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass wir auch danach noch genug Gründe zum feiern haben werden.
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