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Das Beste kommt zum Schluss oder : « There's no such thing as a comfortable wet suit »
Es gibt viele Dinge für die es sich NICHT lohnt mitten in der Nacht aufzustehen. Was ich heute morgen erleben durfte, gehört definitiv zu den wenigen anderen.
Als mein Wecker losträllert ist es noch dunkel und meine drei Zimmergenossinnen im Land der Träume. Ich brauche einige Minuten um mich daran zu erinnern, warum zum Teifel ich meinen Wecker auf 3.45 am gestellt habe und zu realisieren, dass ich raus muss aus dem gemütlichen Bett. Das Hostel ist ausgestorben. So leise wie möglich ziehe ich mich an und gehe in die Küche, um zu Frühstücken. Ein paar Scheiben selbstgemachtes Brot, dann geht's raus in die Dunkelheit. Zugegeben, etwas mulmig ist mir schon, als ich da alleine die Strasse entlang laufe. Keine Menschenseele. Zum Glück ist Neuseeland ein sicheres Land und Kaikoura ein verschlafenes Fischer- und Touristendorf. Ich komme also wie erwartet und erhofft beim Treffpunkt an, wo zu meiner Erleichterung schon ein Frühaufsteher wartet. Es dauert einige Minuten bis die restlichen Mitstreiter eintreffen. Danach geht's in das „Encounter…" Gebäude rein, wo ein gutgelauntes Teammitglied auf uns wartet. „First, congratulations for getting up so early this morning…", witzelt er. „Would have been an expensive sleep." Er zeigt auf die Neoprenanzüge hinter ihm und erklärt uns, was zu tun ist. Jeder bekommt einen davon, ein Paar Flossen (they're for in the water…i don't want anyone to walk around with flippers in here), Schnorchel und Taucherbrille. „There's no such thing as a comfortable wetsuit. It's supposed to keep you warm.", fügt er zwinkernd hinzu, als er uns die Anzüge reicht.
Er solle recht behalten. Sich in den Wetsuit rein gezwängt (oh god, it's so tight!) geht's weiter in den Präsentationsraum, wo wir instruiert werden in Sachen Sicherheit und allgemeine Infos. Auch das erledigt werden wir zum Hafen gefahren, wo unsere Bote schon auf uns warten.
Es ist inzwischen heller geworden und über dem Horizont breitet sich ein feuriges orange-rot aus, welches mit dem dunkelblauen Meer und grün-blauen Bergen höchst kitschig aussieht. Während wir auf den Pazifik hinausfahren geht die Sonne auf, und zeigt, warum die 5.30 Tour wohl die Beste aller Touren ist. Die Atmosphäre ist einfach nur traumhaft.
Dann, nach etwa 20 Minuten Fahrt, kommt die Durchsage durchs Mikrofon: „We've spotted the dolphins. Swimmers - get ready." Etwas hektisch geht es zu und her, als sich alle in die kleine Kabine zwängen um die Schnorchelausrüstungen zu holen. Flossen angezogen, Taucherbrille aufgesetzt und nichts wie raus auf den hinteren Teil des Schiffes. Und dann sehe ich sie: swimming, jumping, turning, having fun. Es ist schwer zu beschreiben. Die Delfine waren überall. Rund um mich herum staunende Leute. „Awesome", höre ich sie sagen. Und die Mikrofonstimme sagt begeistert: „Seems like we have Dusky Dolphins and Common Dolphins today!"
Ich denke für einen Moment vergassen wir alle, das wir voll ausgerüstet auf dem Deck eines Schiffes standen, bereit um ins Wasser zu gehen.Es war einfach nur atembraubend. Genau wie das Wasser. Kaum drinnen, musste ich ein Paar Mal deutlich hörbar nach Luft schnappen. Verdammt… KALT!
Ich vergass zuerst sogar, meinen Schnorchel zu gebrauchen, so dass ich mich fragte, wie ich denn nun unter Wasser atmen soll. Einige Sekunden später war ich dann aber vollkommen im Element: Und was dann folgte, das ist noch schwerer zu beschreiben, als alles war bis jetzt passiert war. Da, nur etwa eine Armlänge unter mir im Wasser schwimmen einer, zwei drei, vier Delfine an mir vorbei. Ich tauche auf um nach Luft zu schnappen. Nicht dass mein Schnorchel nicht funktioniert hätte. „Amazing!" rufe ich den anderen zu, nur um gleich wieder abzutauchen und noch mehr von den Delfinen zu sehen. Sie waren überall und scheuten sich auch nicht davor um die Menschen herumzuschwimmen, welche nach Möglichkeit versuchten sie zu unterhalten. Ja richtig. Unsere Instruktion vom morgen lautete nämlich: „Don't let the dolphins entertain you - entertain the dolphins!" Dies sei zu machen, indem man sich so delfinlike wie möglich verhalte und Geräusche mache. Ich kann mir vorstellen dass es nicht nur für die Delfine zum totlachen ausgesehen haben musste, sondern auch für die Leute auf dem Boot, welche nicht schwimmen gingen. Kein Wunder dass uns der Captain später erklärte: „Dolphins probably see humans as a kind of retarded marine mammal." Wir gingen insgesamt dreimal ins Wasser, dazwischen sassen wir auf dem Boot und folgten dem dolphin pot - 500(!) an der Zahl.
Es ist vielleicht noch interessant zu erwähnen, dass diese Delfinbeobachtungen in Kaikoura strengen Vorschriften des neuseeländischen Umweltministeriums unterliegen. Regelungen, wann, wo und wie viele Touren stattfinden dürfen sowie Anweisungen an die Teilnehmer dieser Touren, wie sie sich zu verhalten haben. Die Delfine in Kaikoura sind vollkommen wild, werden zu nichts gezwungen, werden nicht gefüttert oder an gewisse Orte gelockt. Die einzigen Hilfsmittel die die Tourveranstalter verwenden um die Delfine zu lokalisieren sind ihre eigenen Augen und die vielen Jahre Erfahrung.
Zum Schluss der Tour bekamen alle die Möglichkeit Fotos zu machen oder einfach nochmals den Anblick der Delfine zu geniessen, wie sie Saltos und Purzelbäume machen und ihren Spass zu haben schienen. Vielen wird dieses Erlebnis für immer in Erinnerung bleiben. Schliesslich ging's heimwärts und trotz einer leichten See-Übelkeit war es der perfekte morgen. Und etwas für dass es sich definitiv lohnt, um 3.45 a.m. aufzustehen.
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