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Zwischenbericht
Tag Nummer 8
Ort: Sandringham, Auckland
Zeitunterschied: 10 Stunden
Wetter: not too bad
Jet lag: definitiv überstanden
Schafe geschoren: 0
Kiwis gegessen (the fruit, not the bird!): 1 (mitsamt Schale)
Rugbyspiele angesehen: 4 ½
Erdbeben überlebt: 0/0 (100%)
„Switzerland? Sweet as…"
Nach einer Woche im Kiwiland, ist es wohl Zeit für eine erste Bilanz. Wirklich weit rumgekommen bin ich zwar noch nicht (Distanzen haben hier down-under ein etwas anderes Ausmass als in der Schweiz), trotzdem kann ich sagen, dass ich mich gut eingelebt habe. Auckland selbst ist erstaunlich grün - Bäume in jeder Strasse, unzählige Parks und fast alle Häuser haben einen Vorgarten. Zum einen Immer mal wieder sieht man alte, wunderschöne Häuser von den Anfangszeiten der Besiedlung, alle mit Viktorianischem Einschlag. Zum anderen ragen topmoderne Gebäude mit gläsernen Fassaden in die Höhe (dies jedoch nur in der Innenstadt).
Wie gross Auckland wirklich ist, lässt sich gut vom Mount Eden aus erkennen. Mit Flächenmässig etwa derselben Grösse wie Los Angeles, jedoch nur 1.4 Millionen Einwohnern, hat man nie das Gefühl, sich in der Stadt zu verlieren. Multikulturell gesehen, kann Auckland so schnell niemand etwas vormachen, und dies verleiht der Stadt nochmals ihren ganz eigenen Charme.
Im vornherein habe ich oft gelesen, das Neuseeländer sehr freundlich wären. Und tatsächlich, nichts geht über „a warm kiwi welcome". Ich würde sogar sagen „jafa" (just another friendly Aucklander) ist der perfekte Begriff für (beinahe) alle in Auckland lebenden Menschen. So kann es vorkommen, dass man sich beim Smalltalk mit dem Typen, der vor dem Einkaufszentrum für eine Charity Aktion wirbt, wiederfindet („you're from switzerland? Sweet as!"). Oderdem Schotten vom Handyanbieter-Laden erklärt, das man von einem Land kommt, welches „very neutral" ist, nachdem dieser dem Akzent nach zu urteilen zuerst auf Holland getippt hat (yeah, sunrise… I heard that before…). Oder sich mit dem Studenten, der vor der Uni T-Shirts verkauft darüber streitet, ob diese denn nun „cute" oder „creepy" sind ("uhm, there is a brain on it..") Und die Dame vom Ticketverkauf beim Anblick des roten Passes begeistert ihrem Kollegen zuruft: „Oh look Gary! Switzerland! This is my favourite passport. I love the color!"
Genau, ich habe mir ein Ticket fürs Rugby besorgt. Wie es auf diversen Reklametafeln in der ganzen Stadt so schön heisst: Welcome to the place the world (or at least the no-soccer part of it) is watching… oder Welcome to be able to say "I was there."
Languages international könnte übrigens ebensogut languages Switzerland & Asia heissen. Redet man mit jemandem, der nicht asiatisch aussieht, besteht vermutlich eine 92%ige Chance, das man es mit einem Schweizer zu tun hat. Und sitzt man in einem Cambridge Kurs, findet man etwa 84% Schweizer. (Zahlen wurden nicht überprüft sondern entsprechen eher gefühlsmässigen Schätzungen…)
Das Korean Barbecue-Event am Freitagabend kam deshalb gerade recht.
Wer nicht weiss, was Korean Barbecue ist, sollte es unbedingt mal ausprobieren (denn auch Stäbchen-essen will gelernt sein). Man bekommt dabei seinen eigenen Tischgrill und brät darauf verschiedene Fleischstücke und Crevetten. Dazu gibt's eine Art koreanischer Wodka (very hard, they told me). Und zum Dessert ein leckeres green-tea-icecream.
Und wer noch nie in Neuseeland in einem Pub ein Spiel der All Blacks angeschaut hat, tja, der hat definitiv etwas verpasst. Die Auswahl ist dabei sehr gross, da es wohl kaum einen Ort gibt, an dem das Spiel nicht live übertragen wird. Wenn die Kiwis dann auch noch gewinnen, ja dann ist die Stimmung natürlich top und wenn man Glück hat (so wie ich am Freitagabend) performen einige junge, natürlich schwarz gekleidete Fans einen spontanen Haka um den Sieg zu feiern.
Bleibt nur noch zu sagen: Crouch - touch - pause - engage!
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