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Unsere letzte Tour zwischen zwei Inseln hatte es ganz schön in sich. Bei regnerischem Wetter sind wir nach dem Frühstück von Huahine aus gestartet. Der Wind war nicht schlecht und wir sind mit den Segeln gut voran gekommen. Da es im Cockpit zu nass zum sizten war und es auch ordentlich geschaukelt hat, habe ich mich lesend in meine Koje verzogen. Natürlich bin ich eingedöst und bekam aber mit, dass Uli und Arne die Segel einholten. Auch hörte ich mal meinen Namen, bin aber erst beim nächsten Rufen nach oben gegangen.
Dort war die Hölle los. Es schüttete aus allen Kübeln und der Wind war bei etwa 40 Knoten. Da wir kurz vor der Riffpassage in Raiatea waren, sollten wir Ausguck halten, was aber bei der Sicht unmöglich war. In kürzester Zeit war ich völlig durchnässt, da half auch mein dünner Regenponcho nicht mehr.
Uli "parkte" das Schiff außerhalb des Riffs, da eine Durchfahrt zu gefährlich gewesen wäre. So schaukelten wir eine gute Stunde auf der Stelle, bevor der Regen etwas nachließ und wir mit etwas besserer Sicht durch die Passage konnten. Ausschau mussten wir vor allem nach großem Treibholz halten, das nach einem Sturm zahlreich vorhanden war.
Als wir in der Faaroa Bay angekommen waren, bestand die nächste Aufgabe darin eine Ankerboje zu erwischen. Bisher habe ich alle Bojen mit dem ersten Versuch an den Bootshaken bekommen, aber diese hatte keine Schlinge, mit der man sie normalerweise gut zu fassen bekommt. Nach drei vergeblichen Versuchen bekamen wir vom Nachbarboot den Tipp, es doch mit Lassotechnik zu versuchen. Das funktionierte auch mit einer Leine, doch beim Versuch eine Zweite zu legen, rutschten beide wieder ab. Die Nachbarn schauten gespannt zu, irgendwann macht sich jeder mal zum Affen. Auch wir haben schon einige andere Anlegemanöver amüsiert beobachtet und kommentiert.
Nach weiteren Versuchen (Uli musste jedesmal das Schiff wieder in Position bringen) haben wir eine Leine an der Boje gehabt und diese Leine mit einer zweiten fixiert. Uli wollte zwar noch was anderes probieren, hörte dann aber doch auf uns. Schließlich war es mittlerweile fast dunkel und das Risiko wieder von vorn anzufangen, war uns doch zu groß.
Ganz nebenbei hat sich beim Einholen der Angelleine noch ein großer Mahi Mahi (Golddorade) an den Haken begeben. Der erste Fisch in all den Wochen und das bei der wirklich letzten Gelegenheit. Uli hat ihn noch auf See ausgenommen und zum Abendessen gab es eine Abwandlung von Poisson Cru und gebratene Fischfilets. Das war das Beste an diesem "verkorksten" Tag.
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