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Auf den letzten Reisebericht folgt auch schon bald der Nächste. Doch erstmal erzähle ich euch, was wir zwischen den Reisen so angestellt haben.
Für am Samstag, 30. April haben wir mit Stefan (ehemaligem Deutschlehrer von Octavio bei dem wir auch das Röstiessen hatten) und seiner Familie verabredet um einen Ausflug zu machen. Erst wollten wir wandern gehen, doch bei den täglichen Temperaturen zwischen 30 und 40 Grad läuft einem der Schweiss auch ohne sich zu bewegen runder, so haben wir den Plan verworfen und sind stattdessen in den Biopark Estrella gefahren, der gut 1 bis 1.5 Autofahrstunden von Monterrey entfernt liegt. Um Benzin zu sparen, sind wir erst zu Stefan gefahren um ihn, seine Frau Gaby sowie den kleinen Stefan (1 Jahr, 6 Monate) auszuladen. Da unser Wagen eine Klimaanlage hatte, haben wir uns für diesen entschieden und den Kindersitz darin montiert. Dem kleinen Stefan hat es jedoch erst gar nicht gepasst, in ein fremdes Auto einzusteigen, da er doch sonst immer mit Papas Wagen mitfährt. Einmal im Sitz festgeschnallt war die Welt wieder in Ordnung und die Reise ging los. Auf dem Weg haben wir an einem Oxxo (eine Art grosser Kiosk) mit Wasser und Knaberzeug eingedeckt. D.h. die Männer gingen los und ich hab mich mit Gaby unterhalten. In dieser Zeit hat sich klein Stefan die Sonnencreme geschnappt und angefangen seinen Kindersitz damit zu dekorieren. ;-) Im Park angekommen, haben wir uns dafür entschieden, erst die Tiersafari zu machen. Ich war im 2007 schon mal in diesem Park und es war echt spitze. Inzwischen haben sie diverse neue Attraktionen eingerichtet. Und so funktioniert die Tiersafari: Erst kann man Futter für die Tiere kaufen, welches in einem Cola-Becher aus Pape ist. So nebenbei, hier sagt man der Coca Cola nicht Cola, sondern Coca, da Cola Schwanz bedeutet. Ich habe mir also so einen Coca-Becher mit Tierfutter gekauft und da ist auch schon das Safari-Mobil vorgefahren. Da sieht vorne aus wie ein Lastwagen und hinten wie ein offener Jeep. Wir haben uns auf die Bänke gesetzt und dann ging es los zum Eingang des riesigen Areals mit den Tieren. Diese kennen den Vorgang natürlich schon und wissen genau: Fuuuuuuttter kommt! Also stürzen sich erst mal Kamel und Vogelstrauss auf den Wagen, respektive auf die Becher mit dem Essen. Ein Kamel hatte auch meinen Becher ins Auge gefasst und vor lauter Vorfreude schon richtig viel Saber im Maul, der sich beim öffnen dann sehr dekorativ auf meinen Hosen verteilt hat. Da Kamel hat sich also meinen Becher geschnappt und gleich geleert – hmmm, blödes Kamel. Als die Tiere angerannt kamen gab es ein Schreikonzert, doch ich kannte diesen Jurassic-Park-Effekt schon vom letzten Mal und es ist einfach so aufregend, diese Tiere alle von nahem zu sehen. Das Gelände ist einfach unglaublich gross, auf dem Weg dadurch haben wir u.a. Zebra, Elefanten, Giraffen, Bisons, Affen, Kamele, Straussen, Nilpferde, Scheine, Schildkroten, Antilopen, Alpacas und vieles mehr gesehen. Der kleine Stefan hat sich inzwischen mit dem Octavio angefreundet und ist während der ganzen Safari auf seinem Schoss gesessen. Als die Tour begann, war er ganz aufgeregt, doch anstatt zu schreien hat er Octavio geklemmt und prompt die Brustwarze erwischt – das war echt witzig :-). Anschliessend gingen wir auf die Jurassic-Tour. Dort gab es nachgestellte Dinos in lebensechter Grösse, welche sich zum Teil auch bewegten. Einer der Dinos hat Wasser (anstatt Gift) gespukt und mich glatt erwischt. Nach dem Mittagessen ging es ab in den Wasserteil. Dort hat es eine neue Rutsche, die man auf einem Luftreifen runtersaust. Da es relativ steil runter geht und der Park auf einer Anhöhe liegt, sieht man weit nach unten und hat das Gefühl zu fallen. Es war einfach ein super Tag. Auf dem Nachhauseweg hat uns der kleine Stefan auch ein paar Lieder vorgesummt :-). Als Dank fürs Fahren luden uns Stefan und Gaby zu einer Pizza von einem echten Holzofen ein. Ein Kollege vom Orchester wo Stefan spielt, hat vor kurzem seine Pizzaria eröffnet. Man konnte die Zutaten selbst zusammenstellen und zusehen wie er die Pizza zubereitete – köstlich! Schliesslich sind wir echt kaputt zu Hause angekommen. Da es das letzte Wochenende vor den Ferien war, wollten wir endlich unseren Plan verwirklichen und vor Sonnenaufgang auf Chipinque sein um zu sehen wie die Nacht zum Tag wird. Nach dem der Wecker läutete habe ich/haben wir kurz an unserer Zurechnungsfähigkeit gezweifelt, doch einmal wach war die Vorfreude doch gross genug um sich auf dem Weg zu machen. Kurz bevor Sonnenaufgang sind wir auf der Bergspitze angekommen – was für ein toller, farbiger Morgenbeginn. Danach ging es nochmals ab in die Bettlaken und anschliessend mit knurrenden Magen ins nächste Vips wo es unglaublich tollen Kaffe und mexikanisches Essen gibt. Hmmm lecker.
Von der Instruktorin vom Fitness, Amparo, habe ich eine Zeitschrift mit diversen kulturellen Anlässen in Monterrey bekommen. Am 1. Mai war nicht nur der Tag der Arbeit, nein, es war auch der internationale Tag des Tanzes. Im Stadtzentrum wurde eine Bühne aufgestellt und alle Tanzschulen von und um Monterrey konnten ihre Künste vortragen. Das war wirklich toll, es gab Ballet, Ballet-Akrobatik, irgend ein Hawaii-Tanz, Bauchtanz und viele Gruppen die die traditionellen Tänze vortrugen und dies natürlich in der entsprechenden Kleidung. Wir waren ganz fasziniert von diesem Spektakel. Jeweils mittwochs gibt es ein gratis Konzert, so haben wir uns einmal ein Flamenco Gitarren Konzert angehört und voller Begeisterung entschieden, sowas öfters zu machen. Da gabe es ein Jazzkonzert mit berühmten Musikern: nix wie hin, dass kann ja nur gut sein, nicht? Der Eintritt war mit 60 Pesoso (ca. 5 CHF) für mich moderat, doch hier kann man damit eine Mahlzeit bezahlen. Der Saal war voll, die Erwartungen gross. Eine Frau hat auf französisch was ins Mikrofon geflötet während die Instrumente begannen eine Waldstimmung zu imitieren. Das war alles noch ok, doch als auch 10 Minuten später noch immer Waldstimmung angesagt war und es doch eher nach einem Massaker im Wald klang als nach Tiergeräuschen, so habe ich mich gefragt, was uns wohl noch so erwarten wird. Meine Gedanken wurden von einem „schreienden“ Mann abgelenkt und sah, dass sich eine Familie Richtung Ausgang zuschlich. Mein erster Gedanke war: ich will hier auch raus. Ok, schauen wir uns mal das Programm an... hmm, interessant, dies ist also das Stück der Improvisation, dies endete dann auch mit einem sehr speziellen Schrei vom Trommler. Nun fängt das Konzert an, nicht? Vergiss es, wie es aufhört, fing es wieder an und wir haben dann auch die Flucht ergriffen um anstatt Konzert zu hören, etwas essen zu gehen. Wir haben uns darauf geeinigt, dass es sehr „interessant“ war. ;-)
Am 10. Mai wurde in Mexiko Muttertag gefeiert und der Rummel hat mich doch echt beeindruckt. Das war ja noch extremer als am Valentinstag! Am Nachmittag ging ich einkaufen und es war echt ein Kampf, überhaupt in den Laden rein zu kommen, da nur ein paar Meter vom Eingang entfernt ein grosser Tisch mit Kuchen, Schoko-Erdbeeren, Schokolade, Blumen, Ballons und diversen Kartenständern installiert waren. Wie im Bienenhaus ging es zu und her. Mir ist gleich aufgefallen, dass es wohl kaum einmal soviele Männer in diesem Geschäft hatte wie an diesem Tag. Alle haben sich auf die grössten, schönsten Kuchen und Blumen gestürzt – es sah aus wie im Kampfgebiet. Da ich für die Mama vom Octavio auch ein Kärtchen besorgen wollte, habe ich mir die Texte angesehen und hmmm, Mama ist einfach eine Göttin (jedenfalls hört sich so der vorgedruckte Kartentext an) ;-). Am Abend wollten wir mit der ganzen Familie essen gehen, doch es war nicht möglich eine Reservation zu machen. Schliesslich sind wir etwa um 8 Uhr im gewünschten Restaurant angekommen und es hiess Schlange stehen für einen Tische. Also haben wir uns in die Liste eingetragen und wohl etwas mehr als eine Stunde auf einen Tisch gewartet. Bis wir das Essen auf dem Tisch hatten, war es etwa 10 Uhr und so richtig Hunger hatte niemand mehr. Stattdessen machte sich Müdigkeit bereit, sind doch drei von 5 bereits morgens um 5.30 Uhr aufgestanden. Fazit: Muttertag sollte definitiv jeweils an einem Sonntag sein, dann verteilt sich das Ganze auf einen Tag, nicht nur einen Abend.
Am Freitag vor unserer Abreise haben wir uns mit zwei alten Schulkollegen von Octavio getroffen. Es war eine sehr angenehme Stimmung und in Gedanken waren wir schon halb in den Ferien. Am Samstag haben wir erstmals ausgeschlafen und danach die Koffer gepackt, sowie die Wohnung mit Anti-Kakerlakenspray präpariert. Nach einem feinen Essen bei Ochos Familien haben sie uns an den Flughafen gefahren: Jupiiiiiiiiii Ferien!!!!!
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