Profile
Blog
Photos
Videos
Hallöle
Vielleicht habt ihr schon meine Fotos gesehen und bereits den Bericht dazu vermisst. Kaum zu glauben, doch seit ich Schule habe, weiss ich wieder, was es heisst in Eile zu sein. Leider hat auch meine Internetverbindung seine guten und schlechten Tagen. Also drückt fest die Daumen, damit heute ein guter Tag ist und ich diesen Bericht zu Ende schreiben kann, bevor die Verbindung unterbrochen wird.
So nun zur Schule. Am letzten Dienstag habe ich mich also auf die Socken gemacht um mein ersten Spanischunterricht zu besuchen. Die erste Hürde (Schule finden) habe ich super gemeistert. Octavio würde jetzt sagen: "Of cours, it's really easy" ;-) Sogar eine Parklücke habe ich irgendwo gefunden. Nur das mit dem Schulzimmer finden hat nicht wirklich geklappt.. Ich war zwar im richtigen Stockwerk (auch das ist nicht so einfach, denn das Parterre ist hier der 1. Stock?!?), konnte aber den Raum 1-3 nicht finden. Die Leute hier sind wirklich sehr hilfsbereit, komme später noch mals darauf zurück ;-). Ich habe einen Typen gefragt und der hat mir mir 2 Mal die runde gemacht um das Zimmer zu finden - nöö, das war nix. Dann haben wir einen anderen Typen gefragt und der wusste wo der Raum war. Ich stand eigentlich schon davor, aber die Nummer war mit einem Filzstift auf die Tür geschrieben und die anderen Räume hatten die Nummer jeweils auf einem Schild rechts von der Tür. War also trotz 10 Uhr immer noch zu früh am Morgen für mich... Inzwischen war ich auch zu spät, aber hey, kein Stress, schliesslich bin ich doch in Mexiko und zu spät kommen ist schon fast Pflicht ;-). Im Schulzimmer waren zwei Typen und ich habe mich dazu gesetzt. Der Lehrer ist während dessen, mit der Kaffeetasse in der Hand, noch mals raus um die anderen Studenten zu finden. Wir müssen zu 6st sein, sonst gibt es keine Klasse. 10.15 und wir sind zu 3. hmmm. Tatsächlich hat der Lehrer nochmals einen Schüler gefunden und später, als wir den Unterricht schon gestartet hatten, kamen nochmals eine drei Studenten. Lange Rede, kurzer Sinn: Die Lektionen finden statt!
In meiner Klasse sind: 1 Inder, 1 Türke, 1 Japanerin, inzwischen 2 Chinesen, 2 Iranerinnen und ich. Der Lehrer hat noch 2 Franzosen angekündigt, aber die sind bis heute verschollen. Meine Klassenkameraden sind echt toll! Der Inder sieht total aus wie ein Mexikaner, spricht jedoch trotz mexikanischer Freundin praktisch kein Wort Spanisch. Dafür Englisch, er hat in Indien Untertitel von Filmen geschrieben (von Englisch in eine der vielen Sprachen, die in Indien gesprochen werden). Der Türke hat hier Familie und Freunde, sprich möchte in Mexiko leben. Er lispelt irgendwie, jedenfalls hört es sich schon ein Bisschen lustig an, wenn er Spanisch spricht (so fies, ig weiss). Die Japanerin spricht kaum Englisch, hat mal angefangen Französisch zu sprechen, versteht aber leider kein Französisch... mit dem Spanisch ist es auch so eine Sache, denn wenn Sie was sagt, dann verstehe ich nix... Fazit, wir sprechen in Englisch, Hände, Füsse und Grimassen inklusive ;-). Wer mir echt auf den Keks geht, ist der Chinese. Sein Hobby ist/sei Spanisch lernen, find ich ja super, aber wir verstehen einfach n i x! Er hört auch nie auf zu Sprechen, das ist echt mühsam... auch versucht er komisch zu sein, aber die Witze sind echt nicht lustig. Wir sind alle froh, haben wir nun noch eine Chinesin in der Klasse, dann kann er sie ein bisschen beschäftigen. Am Anfang hatte ich meinen Platz neben dem Chinesen, jetzt sitze ich zwischen einer der Iranerinnen und dem Inder - viiiiel besser. Die Iranerinnen sind ein absolutes Geschenk. Erst war ich vorsichtig, man hört ja nicht gerade viel Gutes aus sem Iran und sie sagten sie wollen in die USA und seien nur auf der Durchreise. Es kam mir alles etwas "Spanisch" vor, aber inzwischen kennen wir uns schon recht gut und sie haben einen Bekannten hier, dessen Tochter wiederum eine Kollegin von Octavio ist. Absolut genial ist auch, dass die zwei Schwestern tatsächlich in der gleichen Strasse wie ich wohnen. Sie sind bis anhin mit der Metro in die Schule gekommen (ja, es gibt eine Metro, die Strecke ist aber sehr kurz, total überfüllt und ist mehr für die Schüler als für die gesamte Bevölkerung. Mit der Metro hatten sie fast eine Stunde für in die Schule, jetzt nehme ich sie jeweils mit dem Auto mit, dann haben wir nur gerade 15 Minuten Fahrt +/-.
Ich glaube es war am letzten Donnerstag, es war relativ stark bewölkt (oder einfach nur versmogt?) und ich habe das Licht angeschaltet. Leider hat mein lieber Chevy nicht wild losgetutet, als ich aus dem Auto ausstieg... Wieder zurück war die Batterie komplett am A... äh leer. In meinem Kofferraum waren keine Überbrückungskabel, somit benötigten wir Auto und Kabel. Den ersten Typen, der aussah aus hätte er ein Auto, habe ich also angesprochen, ob er uns Starthilfe geben könnte. Also, ich habe verstanden, dass er kein Kabel (evtl. auch kein Auto?) hat, aber den Rest hmmm, nicht wirlich. Jedenfalls hat er auf eine andere Person gezeigt, noch was anders gesagt und ist dann seines Weges gegangen. Dann habe ich einen anderen Typen gefragt, der hatte kein Kabel, aber ein Telefon. Stimmt, mit dem konnten wir den Chevy auch nicht zum Leben erwecken, aber er hat versucht seinen Kollegen anzurufen, der evtl. ein Kabel hätte. Hörte sich erst gut an, aber der Kollege war noch am schlafen (hmm, es war inzwischen 12 Uhr Mittags hmm), aber vielleicht habe ich auch was falsch verstanden ;-). Dann kam ein Mann mit Auto angerollt und parkte nur gerade 5 Meter vom Chevy. Der hat für mich den ganzen Kofferraum ausgeräumt, aber leider kein Kabel gefunden. Plötzlich tauchte der 1. Typ wieder auf, dafür war der 2. verschwunden (hö?). Der 1. Typ war also nicht einfach seines Weges gegangen, sondern hat versucht für uns ein Kabel aufzutreiben (Wow, sooo nett!). Irgendwie kam ein paar Minuten später ein anderer Mann mit Auto UND Kabel angerollt und hat den Chevy überbrückt. Supiiii. Die waren alle wirklich extrem hilfsbereit und war echt toll, konnte ich mich verständlich machen, was ich brauche.
Den Blog habe ich ja etwas vernachlässigt, denn seit ich mit den Iranerinnen unterwegs bin, ist irgendwie dauert schon viel später als ich gedacht habe, wenn ich auf die Uhr schaue. Am Freitag haben sie mich zu sich zum Essen eingeladen. Auf einem der Bilder seht ihr iranisches Essen. Sie kochen mit vielen Gewürzen und Gemüsen/Kräuter, die ich nicht kenne, also war es mir unmöglich zu sagen, nach was es schmeckt. Jedenfalls war es richtig gut und hat sehr gesund geschmeckt :-). Zu Hause habe ich nur begrenzt Internet, da ich einen USB-Stick habe, der wiederum eine Telefonnummer hat. Dort lade ich in einem Geschäft Geld drauf, sende dann eine SMS mit einem Codewort und habe Internet, aber nur bis soundso viel MB. Das ist echt mühsam manchmal. Fotos habe ich bis anhin nur bei Octavio oder im Starbucks upgeloaded. Die Girls (Mona und Nina), haben unbegrenzte Internetverbindung und freuen sich jeweils, wenn wir zusammen Zeitverbingen können. Es ist sehr interessant, mit ihnen zu sprechen. Mona spricht viel besser Englisch als Nina, deshalb sprechen wir meist zusammen. Ich wusste z.B. nicht, dass im Iran jeweils am Donnerstag/Freitag Wochenede ist und sie auch nicht am 1.1. das neue Jahr starten. Sie sind sehr weltoffen, ich staune immer wieder, was sie alles wissen. Vor allem, weil sie so vieles im Iran nicht machen können und doch ist ihnen unsere Welt nicht fremd.
Letzten Samstag bin ich mit Octavio wieder zum Fundidora Park gefahren. Dieses Mal haben wir uns zwei Fahrräder von seinem Vater geliehen. Dieser hat extra für den Jeep einen "Hacken" gebastelt, damit wir den Veloträger befestigen können. Das ganze sah meiner Meinung nach nicht so stabil aus, also haben wir das Gestell noch mit zwei Schüren befestigt. Wir sind heil im Park angekommen, haben die (für mich) warme Temperatur genossen und durch den Park gedüst. Später haben wir uns ein Glace besorgt und uns auf den nach Hauseweg gemacht. Wir waren auf einer 3-spurigen Strasse unterwegs, dies ist eine der Hauptverbindungsstrassen der Stadt, als wir einen Rums hörten. Wir haben nach hinten geschaut und sahen, das sich der Träger oben gelöst hat die Fahrräder kurz vor dem Runterfallen sind. Schnell hat Octavio den Jeep auf die äusserste Spur gelenkt und gebremst. Ein Fahrrad hatten wir jedoch bereits auf der mittleren Spur verloren... Octavio ist losgerannt und ich hatte echt Angst um ihn. Kurz darauf kam er mit dem Fahrrad zurück. Wir haben schnell den Träger sowie die Fahrräder festgeschnallt und die Strasse wieder frei gemacht. Zum Glück waren wir nicht mehr weit von zu Hause entfernt. Dennoch mussten wir weiter zwei Mal anhalten um die Fahrräder zu fixieren. Was für ein Glück, gabe es kein Unfall. Der Fahrer hinter uns konnte ebenfalls früh genug bremsen. Das Fahrrad ist nur etwas vom Fall beschädigt resp. die Bremsen. Das nächste Mal miete ich die Räder lieber wieder. Nach diesem Schreck haben wir uns erst mal bei einem lustigen DVD erholt.
Am Sonntag sind wir mit der Familie zu einem Konzert gegangen. Stefan, der ehemalige Deutschlehrer von Octavio, spielt im Orchester der Universität und hat uns gefragt, ob wir das erste Konzert der neuen Saison gerne hören möchten. Wir hörten erst Beethoven (Emperador), dann Mahler (Titan). Mehr als 60 Leute spielen im Orchester, es war sehr eindrücklich, hat mich aber auch wirklich schläferig gemacht. Ein paar Leute haben sogar Decken mitgebraucht um zu dösen und wir haben auch ein Beweisbild, dass der Octavio-Papa seine Augen ebenfalls geschlossen hatte. Bevor er eingedöst ist, hat er noch gemeint "weckt mich auf, wenn ich schnarche" :-D. Nach dem Konzert sind wir mit Stefan und der ganzen Familie zum Pollo loco gefahren und haben dort "verrücktes Huhn" gegessen. Für einmal war Stefan "der Neue" und während ich in aller Ruhe essen konnte, war er noch nach einer Stunden (echt kein Witz) damit beschäftig, da er so mit dem Beantworten von Fragen beschäfigt war. Später war wiederum Chorprobe und später Gottesdienst. Wir haben nun sehr viele Mikrofone, dass gefällt mir gar nicht, da kann jeder gleich hören, wenn ich mich versinge und vor allem auch meine Aussprache... hmm.
Nun haben wir sehr kaltes Wetter gekriegt. Heute ist es 0 Grad und wir haben deshalb keine Schule. Da Mona seit langem gerne in den Wall-Markt wollte, habe ich ihr versprochen, ihr diesen Wunsch zu erfüllen, falls wir keinen Schule haben. Auch für mich war das super, dort hat es auch Klamotten und ich brauchte unbedingt noch einen Pullover sowie ein paar Shirts.
Sooo, nun seit ihr wieder auf dem neusten Stand, was hier so läuft. Und was läuft bei euch? Liebe Grüsse und bis bald.
- comments