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Hallo meine Lieben
Hier ist wieder einiges gelaufen, auch wenn es erst aussah, als würde langsam der Alltag einkehren. Doch am besten ich fange ganz vorne an. Hmm... was war nochmals am letzten Wochenende... Ahja, ich erinnere mich wieder. Eigentlich wollten wir irgendwo hin fahren, weil Octavio am Montag frei hatte (Nationaler Feiertag). Die ganze Woche war es echt kalt und da kam nicht wirklich Reisefreude auf. Was ebenfalls stark zu Buche schlug war, dass wir 1.5 Tage im Bus reisen müssen, um am Ziel anzukommen und somit nur 1.5 Tage Zeit hätten um die Stadt zu erkunden. Also gab es keine Reise, dafür sind wir am Samstag mit den Mädels aus dem Iran zum Fundidora Park gefahren, um etwas Rad zu fahren. Die zwei Schwestern verlassen das Haus normalerweise nur um in die Schule oder zum Einkaufen zu gehen. Ohne Auto sind sie nicht wirklich flexibel und sie können auch nicht nach dem Weg fragen, denn schliesslich beginnen wir erst mit dem Spanischunterricht. Ich nehme sie somit jeweils am Morgen mit dem Auto mit in die Schule und wieder zurück. Auch sind wir schon einige Male zusammen einkaufen gegangen. Die Ältere der zwei Schwestern, Mona, ist mir schon sehr ans Herz gewachsen. Da ich ihnen helfe und im täglichen Leben unterstütze, nennt mich Mona nun „Mama", obwohl wir +/- gleich alt sind:-). Da sie im Iran einen anderen Kalender haben, ist es schwer zu sagen, wie viel älter oder jünger ich bin. Nach unserem Kalender scheinen wir jedenfalls das gleiche Geburtsjahr zu haben. Nina und Mona haben die Zeit im Park sehr genossen. Später sind auch Abril, Octavios Schwester, und ihre Freundin Nora gekommen. Nach dem Radeln sind wir zu Octavio's Familie gefahren, wo es etwas feines zu Essen gab. Die Eltern waren noch unterwegs und kamen zurück, als wir fertig gegessen hatten. Sie waren sehr interessiert an der Sprache und Kultur der zwei Mädels. Wir hatten wirklich eine gute Zeit. Später sind die Mädels mit Abril und Ocho's Mutter einkaufen gegangen und wir haben uns eine DVD angesehen. Sonst haben wir an diesem Wochenende nicht viel schlaues angestellt. Es war einfach zu kalt um raus zu gehen.
Wegen der Kälte waren wir vom Mittwoch bis am Freitag nicht in der Schule und am Montag war ein Freitag, deshalb haben wir uns am Dienstag richtig gefreut, wieder in die Schule gehen zu können. Der Lehrer meinte, wir müssten nun etwas vom Unterricht nachholen und er bat uns deshalb, in dieser Woche nicht mehr zu fehlen (auch wenn wieder tiefe Temperaturen angesagt waren). Wir fehlten keinen Tag letzte Woche, aber so richtig Unterricht aufgeholt haben wir trotzdem nicht. Unser Lehrer ist wirklich flott und wir haben es witzig, doch manchmal wäre etwas mehr Strenge von Nützen... Am Dienstag war meine Wohnung ein einziges Chaos und der Kühlschrank leer. Also ging ich mit Mona erst etwas zu Essen einkaufen, dann habe ich meine Wohnung geputzt, gewaschen, Aufgaben gemacht und schon war es Abend. Am Dienstag ist unser Kochabend, also habe ich alles vorbereitet für unser feines Mahl. In einem Warenhaus habe ich mir ein Heft mit Rezepten gekauft und dort gab eines, das einfach himmlisch aussah. Blätterteig, gefüllt mit Pilzen, Hühnchen, Kräuter etc. Ich habe nicht das ganze Rezept verstanden, aber ich konnte ausfindig machen, was für Zutaten wir brauchen. Sogar Blätterteig habe ich nun endlich gefunden. Der Teig ist nicht wie bei uns in einer Fabrik produziert (und somit auch entsprechend verpackt), sondern im Geschäft hergestellt und wird in einem Plastiksäcklein verkauft. Kein Wunder, hab ich den nie gesehen. Vor dem Kochen gingen wir in einen Park um uns die Füsse zu vertreten. Das tat wirklich gut! Unser Essen gelang auch super gut und schmeckte göttlich. Mit Octavios Hilfe konnten die Worte auch zu einem für mich verständlichen Rezept entschlüsseln. Da fällt mir wieder ein, was wir am Wochenende sonst noch gemacht haben. Ich habe mir einen DVD-Apparat gekauft :-). Dann sind wir auch noch zu Blockbuster gefahren und haben dort von der Aktion 3 für 2 profitiert und 6 DVD's gekauft. Am Dienstagabend haben wir uns also einen der DVD's angeguckt. Am Mittwochmorgen war wieder Gymnastikstunde, dann Schule und danach habe ich die Englischlektion für Octavios Vater vorbereitet. Irgendwas mit meinem Magen war nicht gut... Zum Glück habe ich bereits bei meiner Ankunft eine Packung Alca Selzers gekauft ;-). Am Donnerstag ging ich nachmittags zu Ana Maria, das Geburtstagskind von der Party, zu welcher wir ein paar Wochenenden zu vor gingen. Sie muss bald einen Englischtest schreiben, also haben wir abgemacht, damit ich mit ihr Englisch spreche und sie mir mit dem Spanisch hilft. Mit dem Auto benötige ich keine 5 Minuten um zu ihr zu gelangen. Toll, habe ich kein Fahrrad, das hätte ich nämlich benutzt um zu ihr zu fahren, was wiederum extrem gefährlich ist, da sie Auto fahren wie die Henker ;-). Wie bereits gesagt, ich habe meinen Fahrstil einfach angepasst und nun geht es wieder auf. Hoffentlich kann ich auch wieder zu „brav" wechseln.... hmmm. Nach der Arbeit hat mich Ocho von zu Hause abgeholt. Wir haben was gegessen um danach zur Chorprobe zu gehen. Wir wussten, das Octavio früher oder später nach Brasilien reisen muss, doch es ist wirklich nicht toll, wenn man es nur gerade ein paar Tage im Voraus erfährt. Am Donnerstag wurde beschlossen, das Octavio bereits am Sonntag nach Brasilien reisen muss... Also kein Happy Valentinsday für uns *grummel*. So haben wir unser Pläne für's Wochenende angepasst und unseren Valentinstag auf Samstag verlegt. Aber kommen wir erstmals auf Freitag zurück:
Für am Freitag habe ich eine Einladung vom Schweizerischen Konsulat in Monterrey bekommen um an einem Apero zu ehren des neuen Schweizer Botschafters teil zu nehmen. Erst war ich nicht so überzeugt, ob das was wird, denn die E-Mail hörte sich sehr formal an. Die Einladung kam eigentlich schon vor einigen Tagen. Der Konsul hatte meine E-Mailadresse, da ich ihm eine Mail mit meinen Kontaktdaten gesendet habe, für den Fall der Fälle, dass mir was passieren würde oder sie Schweizer in Monterrey ausfindig machen wollen. Der Konsul hat sich also ca. am Mittwoch nochmals bei mir gemeldet und meinte, es wäre auch eine gute Gelegenheit, andere Schweizer, die in Monterrey leben, kennen zu lernen. Also gingen Octavio und ich am Freitag in das Hotel, in welchem der Event statt fand. Octavio kam direkt von der Arbeit, da es viel für die Reise nach Brasilien vorzubereiten gab. Fast wurde die Reise abgesagt, denn Octavio entdeckte, dass der Mann vor Ort die riesige Sendung mit Teilen für das Bremssystem des neuen Tracks nicht bekommen hatte. Sie haben dort kein Lager mit den Teilen, d.h. Er wird ohne Teil nicht in der Lage sein, das Bremssystem zu installieren. Was für ein hin- und her. Scheinbar dürfen ab nächstem Jahr bestimmte Tracks (so viel ich weiss mit Jahrgang 1998) nicht mehr in Verkehr gesetzt werden. Deshalb muss der Prototyp möglichst bald fertig gestellt sein, damit alle Tests und danach die nötigen Anpassungen gemacht werden können. Aus diesem Grund entschied der Boss in den USA schliesslich, dass er so oder so gehen muss und egal ob er die Teile hat oder nicht, das Problem zu lösen habe... Hört sich doch einfach toll an, nicht... *erneutesgrummelgrummel*. Aber kommen wir zurück auf die Party. Als wir im Hotel ankamen, waren nur ein paar Leute dort. Die haben wir erstmals begrüsst, kurz darauf kam eine ganze Horde Leute. Fast alle kamen mit einem Partner und praktisch alle waren mit gemischt d.h. Nur ein Teil des Paars war aus der Schweiz. Wir haben eine Frau kennen gelernt, die mit Stefan (ehemaligem Deutschlehrer von Octavio) ebenfalls im Orchester der Universität spielt. Dann waren da noch die zwei Schwestern Gaby und Alexandra. Ihre Mutter ist ursprünglich aus der Schweiz, lebt jedoch seit 33 Jahren in Mexiko. Die zwei waren einfach extrem nett, offen und sympathisch. Beide sind verheiratet mit einem Mexikaner, sprechen jedoch gut Schweizerdeutsch mi Aargauerdialekt. Wir sprachen in einem Mix zwischen Englisch (Ocho wollte ja auch was verstehen), Spanisch (ich gab mein Bestes) und Englisch. Es war einfach nur TOLL! Von Gaby und Alexandra sowie ihren Männern habe ich die Telefonnummer bekommen. Falls ich irgendwann Hilfe benötige, darf ich mich bei ihnen melden. Auch haben wir geplant, bald zusammen ein Fondue zu machen. Wir haben uns nur ein paar Stunden gesehen, doch die zwei sind so unbeschreiblich nett und aufgestellt, ich hoffe wirklich, sie bald wieder treffen zu können. Nach dem Apero gingen wir nach Hause, um Abril sowie Nina und Mona abzuholen und zu einem Club zu fahren. Seit ich hier bin, haben wir dies noch nie gemacht. Am Sonntag, sprich heute, war auch der Abflugtermin für Abril, um für einen Monat in die USA zu reisen, wo sie einen Kurs für die Arbeit besucht. Deshalb haben wir mit den Kollegen der beiden abgemacht. Am Samstag sollte eigentlich auch eine Party in einer Bar statt finden, doch dieser Ort scheint, obwohl von unserem Spanischlehrer ausgesucht, nicht sicher zu sein. Nina und Mona haben nur die Erlaubnis dort hin zu gehen, wenn ich und Octavio auch gehen... Da wir uns dagegen entschieden haben, luden wir die Girls ein, am Freitagabend mit uns zu diese Club zu gehen. Es war so richtig dunkel dort drin... sonst nicht so toll, an diesem Abend sehr toll, denn ich hatte keine Zeit mehr, nach dem Apero noch was partymässiges anzuziehen. Es war so dunkel, da hätte man auch einen Sack anziehen können, hätte eh niemand gesehen ;-). Was für ein Abend - ich war schon glücklich wegen der neuen Bekanntschaften vom Apero und dachte nicht, dass der Abend noch besser werden könnte. Octavio war auch ziemlich müde und schon leicht beschwipst, da er wagen dem ganzen Tamtam bei der Arbeit nicht mal was zu Mittag gekriegt hat. Im Club angekommen, habe ich vernommen, dass es ein Livekonzert gibt. Wir haben uns mächtig Drinks bestellt (Abril fuhr an diesem Abend, was für ein Glück ;-) ) und uns auf das Konzert gefreut. Wow, meine Pina Colada war einfach genial.... und dann begann die Band zu spielen. Wooow, wie absolut bombastisch!! Meistens spielen sie in den Bars mexikanische Songs. Das heisst, ich verstehe so ziemlich nix ausser „corazon" und es ist nicht gleich, ein Song, denn man kennt, auch wenn die Musik schön ist. Diese Band jedoch spielte nur Songs mit englischen Texten und ich kannte alle Songs. Ich war einfach nur happy und dann kam das absolute highlight: ein Song von Coldplay. Ich liebe Coldplay. Wir haben gesungen, getanzt, gelacht, x Fotos gemacht und es einfach genossen.
Am Valentinstag gibt man hier den Freunden und Bekannten Schokolade oder so ein Gummizeugs (weiss nicht genau, was es ist, sieht aus wie Marshmallows). Also haben wir am Samstag nach dem traditionellen Samstag-Taco-Essen auf dem Weg gemacht, um Valentinsgeschenke zu kaufen. Für Octavio habe ich eine CD von Bruno Mars gekauft. Wir waren in einem CD-Geschäft und hörten einen sehr schönen Song. Da haben wir gefragt, wer diesen singt: Es war Bruno Mars. Wir haben bei jedem Besuch nach der CD Ausschau gehalten, sie jedoch nicht gekauft. Ich höre gerade einen seiner Songs „Just the way you are", einfach super!! Am Abend haben wir zusammen in einem sehr romantischen italienischen Restaurant gegessen und waren in Gedanken nochmals in Rom (wir waren im April 2010 dort).
Heute war also der Tag der Abreise... Abril flog bereits früh am Morgen ab, deshalb haben wir uns schon am Samstag verabschiedet. Ich habe also die letzten Stunden mit Octavio genossen und versuche nun an den Tag seiner Rückkehr zu denken. Nach dem er sein Gepäck gemacht hatte, gingen wir mit seinen Eltern in die Kirche und anschliessend etwas leckeres Essen. Schon war es Zeit um an den Flughafen zu fahren. Ein richtig komisches Gefühl und wir haben uns schon vor dem Abflug angefangen zu vermissen. Seit dem 22. Dezember haben wir uns also jeden Tag gesehen, deshalb ich es kaum vorstellbar, sich eine ganze Woche nicht zu sehen. Das Gute ist, es ist nur ein Abschied für eine Woche, nicht 8 Monate oder noch länger.
Morgen startet also die Woche ohne Octavio und ich hoffe, es wird eine kurze Woche.
Viele liebe Grüsse and a happy Valentinsday!!
Nicole
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