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Hallo zämä
Meine Spanisch-Tests habe ich gut überstanden und haltet euch fest: Ich habe mein Studentenaufenthaltsbewilligung bekommen!!! Ok, ganz von selbst ging das nicht. Am letzten Donnerstag bin ich mit Mona und Nina nochmals zum Direktorat der Schule gegangen, denn die hatten zwei Wochen zuvor gesagt, in drei Tagen hätten sie Neuigkeiten für uns. Eine Woche später haben wir dort angerufen und sie meinten, sie würden uns einen Tag später zurück rufen... Nee, ich habe nie geglaubt, dies würde auch tatsächlich passieren, es ging mehr darum, sie dran zu erinnern, dass unser Fall immer noch offen ist. Am Donnerstag haben wir uns also auf den Weg gemacht und haben uns gefragt, wie oft wir diesen Weg wohl noch gehen werden. Dabei sind wir echt etwas in Rage gekommen, denn die Sagen was und machen nix. Solange die Papiere in Bearbeitung sind, darf man das Land nicht verlassen und bald stehen die Osterferien vor der Türe. So hatte ich die Idee, ich könnte erzählen, wir würden in den Ferien in die USA reisen. Leider war die Verantwortliche nicht im Büro, aber wir haben den Stellvertretern klar gemacht, dass sie uns diesmal nur mit blossen Versprechungen nicht loswerden. Erst hiess es, wie jedes Mal, es liege nicht in ihrer Hand, das Migrationsbüro hätte den Fall noch nicht bearbeitet, sie würden dies jeden Tag prüfen. Die Verantwortliche hat uns jedoch schon vor einiger Zeit erzählt, es habe geklappt und sie würden uns anrufen. Denn Witz mit dem „Anrufen" kannte ich ja schon, also habe ich mal so nachgefragt, wieso man eigentlich sagt, man rufe an, wenn man dies eh nie macht. Die Antwort war köstlich: „Weil wir in Mexiko sind". Hmmm, aha! Jedenfalls hab ich ein Blatt mit dem aktuellen Status aller ausländischen Studenten in die Finger bekommen und dort gesehen, dass bei mir bereits alles i.O. Ist, tito bei Mona und einem anderen Studenten aus den Staaten, der die Hoffung auch schon fast aufgegeben hatte. Wir haben uns nach dem nächsten Schritt erkundigt und so erfahren, dass wir mit der Verantwortlichen zum Migrationsbüro fahren müssen um etwas zu unterschreiben. Sie haben gemeint, sie würden mich anrufen (hahahhaha), um mir den Termin bekannt zu geben, wann wir zum Migrationsbüro fahren können. Darauf meinte ich jedoch: „Ne danke, ich werde anrufen". Ungeheurerlich, kaum war ich zu Hause, so klingelte mein Telefon und sie meinten, ich könnte am Dienstag die Papiere unterschreiben. Mona hingegen könne nicht mitkommen... Da dies sehr unlogisch war, habe ich am Montag nochmals angerufen und nochmals gefragt sowie mich ebenfalls erkundigt, ob denn der Typ von den Staaten nicht auch gleich mitkommen könnte. Denn hatte ich kurz vorher gesehen und er sagte, die hätten noch nix erwähnt. Am Tag darauf bin ich mit Mona pünktlich um 10 Uhr im Büro angetrabt und da waren ebenfalls eine Japanerin, eine Deutsche , der Typ aus den Staaten sowie eine weitere Frau. Mit einem Schulbus sind wir also Richtung Migrationsbüro gefahren und auf dem Weg dahin habe ich mich mit Juliane, der Deutschen, unterhalten. Ich konnte es kaum glauben, da ich nur Englisch und Spanisch spreche, konnte ich erst keinen Satz zusammen bringen... Dabei bin ich doch erst drei Monate hier! Mit der Zeit ging es besser und das Gespräch war super spannend. Wir haben uns super gut verstanden und ich hoffe, ich hoffe, ich sehe sie bald wieder.
Letzte Woche war es wirklich sehr heiss und wäre es nicht so heiss gewesen, ich hätte glatt angefangen zu budden um mir einen Pool zu bauen... Am Samstag hatten wir den Plan, zu einem Wasserfall (Chipetin) zu fahren. Wir haben uns zu fünft in den Jeep gequetscht und los ging es. Als wir bei Ajundas waren (der selbe Ort, wo wir nach den Cabañas hin sind), haben wir uns erkundigt, ob der Weg überhaupt befahrbar ist. Die Arbeiter waren gerade am Essen, haben sich aber dennoch Zeit genommen, uns zu erklären wie der Stand der Arbeiten (Verwüstung wegen dem letzten Hurrikan) ist. Wir hatten immer noch einige Kilometer vor uns, es schien nicht sicher, ob wir überhaupt bis dort hin fahren können und vom Parkplatz her muss man noch etwa 40 Minuten zu Fuss gehen. Schliesslich haben wir uns entschieden, bei Ajundas zu bleiben und uns ein schönes Plätzchen zum Baden und Essen zu suchen. Nach etwa 15 Minuten Fussmarsch, haben wir einen super schönen Platz gefunden. Es war nur eine Familie dort, das Wasser an manchen Stellen so tief, dass ich nicht mehr stehen konnte und das Beste: Es hatte die perfekte Temperatur! Was für ein Spass!
Es gibt immer wieder Sachen, die mir auffallen, hier einige Beispiele:
In der Schweiz gibt es wohl praktisch keinen Haushalt ohne Staubsauger. Hier wird dieser durch einen Besen ersetzt. Sei es drinnen oder draussen, es wird gewischt, dann gefegt (sogar der Gehweg vor dem Haus).
Es gibt praktisch keine Fussgängerstreifen und falls es doch mal einen gibt, so ist dies nur Dekoration. Für Leute ohne Auto ist dies sehr gefährlich. Mit Einkaufstüten in der Hand eine drei bis vierspurige Strasse zu überqueren ist echt Action. Man kann sich das so vorstellen, wie wenn man einmal quer über die Autobahn laufen würde.
Was gibt viele Menschen, die hier vom Autowaschen leben. Erst hab ich mich gefragt, wie das möglich ist. Ich wasche meinen Wagen normalerweise nur etwa alle 3-4 Monate. Nun, die Antwort darauf habe ich ziemlich schnell rausgefunden. Hier sieht man bereits nach einer Woche vor lauter Staub kaum mehr aus den Fenstern. Dazu kommt, dass ich normalerweise versuche unter einem Baum zu parken (Klimaanlage ist kaputt) und da hat es liebe kleine Vögelchen mit Verdauungsproblemen und so... Jedenfalls sieht das Auto schnell mal echt unansehnlich aus.
Echt praktisch: Im Supermarkt arbeiten Senioren, die einem alles eintüten und wenn man alles vom Einkaufswagen ins Auto umgeladen hat, so kann man den Einkaufswagen einfach stehen lassen und die Senioren bringen ihn anschliessend zum Supermarkt zurück.
Echt lustig: Im TV wird erst eine (Talk-)Show gezeigt und plötzlich macht der Moderator oder die Moderatorin Werbung für einen Drink, ein Medikament oder sonst ein Produkt. Wir schauten eine Sendung mit Kindern, die tanzten, sangen oder z.B. einen Begriff aus dem Wörterbuch erklären mussten. Ein vorwitziges 6-jähriges Mädchen erklärte der Jury was der Unterschied zwischen Frau und Mann ist... Ist ja klar, die Frauen haben Schuhe mit hohen Absätzen und Jups und die Männer Hosen mit flachen Schuhen. Danach gab ihr die Moderatorin eine Schockomilch und die Kleine schlürfte, während die Moderatorin erklärte wie lecker und gesund die Milch sei. Es war so witzig, wie das Mädchen die Augen nach oben verdrehte, als die Moderatorin sagte, die Milch schmeke „ricisiomos" :-).
Echt schräg: Die Krankenwagen, sowie die Polizei- und Feuerwehrautos haben keinen speziellen Ton, damit man auch weiss, wem man den nun Platz machen soll, doch die Verkäufer für „Elotes" (heisse Maiskolben), der Glace-Verkäufer, Messerschleifer etc. Haben je einen speziellen Signalton, damit die Menschen wissen, was den nun gerade vor dem Haus verkauft/anboten wird.
Echt hart: Menschen mit einer Behinderung bekommen zwar eine kleine Rente vom Staat, doch diese reicht nicht zum überleben. Also müssen sie auf der Strasse stundenlange betteln gehen. Manche können sich nicht selbst fortbewegen, also schiebt ein Verwandter den Rollstuhl. Die Rollstühle wiederum sind oft viel zu grosse und die Strassen, Gehwege etc. Kaum mit dem Rollstuhl begehbar.
Gestern als ich in HEB einkaufen ging, kam ich auch am Gestell mit den Insektensprays vorbei und die Verkäuferin hat mich wieder erkannt. Sie beriet mich, als ich mich gegen die Kakerlaken gewappnet habe. Später an der Kasse, hat sich auch der Kassier an mich erinnert. Am Anfang verstand ich nie, was die mich den alles Fragen... So viele Fragen: Hast du alles gefunden? Möchtest du „tiempo aire" (was so viel heisst wie das Handy mit Geld beladen)? Bonuskarte? Soll der Betrag aufgerundet werden? Am Anfang habe ich mich einfach mit „No, gracias" durch geschlängelt, doch die erste Frage ist jeweils, hast du alles gefunden... Hm, was haben die sich wohl gedacht ;-). Die im Starbucks kennen mich inzwischen auch und ich weiss nun auch, wer den feinsten Frappuccino Té Chai light macht und sicher den Zimt am Schluss nicht vergisst ;-).
Nun ist auch schon der April angebrochen und es bleibt nicht mehr viel Zeit, so fühlt es sich jedenfalls für uns an. Für die April und Mai machen wir ein paar Reisepläne und ich hoffe, diesmal klappt es auch. Ich möchte wirklich noch mehr von Mexiko sehen.
Diese Woche habe ich auch für die Zeit vom 1. Juli bis 30. September ein WG-Zimmer in Bern gefunden. Per Skype hat mir der jetzige Bewohner sein Zimmer sowie die zwei Mitbewohner vorgestellt. Er wird auf Reisen gehen und sucht deshalb einen Untermieter.
Was sonst noch passiert ist, schreibe ich euch bald, ich hoffe immer noch, ich könne einen bestimmten Kurzfilm zum Thema finden :-).
Liebe Grüsse aus der Ferne
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