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Hola a todos
Vielen Dank für all die lieben Nachrichten, die ich in den letzten Tagen erhalten habe. Ebenfalls danke an alle die, welche ganz fest an mich gedacht haben! (Meine Nase hat ganz oft gekitzelt :-) )
Wie ich gehört habe, ist meine Wärmesendung bei euch eingetroffen und ihr hattet ein paar super schöne, sonnige Tage. Da es nun etwas trocken ist, müsst ihr euch noch etwas gedulden, bis die nächste Ladung Sonnenstrahlen eintrifft. ;-). Inzwischen habe ich mir ein paar Shorts zugelegt, den die Temperatur sind regelmässig über 30 Grad. Meine Arme sind schon seit einer Weile braun, doch meine Beine sind noch in Winterstimmung.
Ok, mal sehen, bis wohin ich euch bereit geschrieben habe, was hier so läuft... mooooment..... Hmm stimmt, das habe ich euch ja noch gar nicht geschrieben...! Am Samstag, 2. April fuhren wir ziemlich früh morgens zum Firmengelände wo Octavio arbeitet. Sein Arbeitgeber organisiert das Jahr durch jeweils viele Anlässe, wo die Arbeitnehmer Behinderte, Bedürftige oder Kinder unterstützen können. Dafür erhalten die Arbeitnehmer wiederum Punkte, die ebenfalls in ihre Jahresbewertung mit einfliessen. Um Danke zu sagen, hat nun eine der Organisationen einen Event für die Arbeitnehmer organisiert und ich durfte ebenfalls teilnehmen. Um 8 Uhr sind wir also auf dem Firmengelände eingetroffen und wurden mit Keksen und Saft eingedeckt. Eigentlich sollte der Event um 8 Uhr starten, aber das mit den Zeiten ist so eine Sache für sich... Manchmal muss man pünktlich sein, wiederum kann man bis zu einer Stunde zuspät kommen und ist trotzdem pünktlich oder man kommt einfach gar nicht.... Letzteres finde ich so richtig bescheuert, denn man muss auch niemandem sagen, dass man nicht kommt, also warten alle ur lang für nix?! Dies wiederum finden alle nicht wirklich lustig, aber trotzdem machen es alle gleich. Nun treffe ich jeweils um 8.05 unpünktlich pünktlich beim Fitness ein, damit wir unpünktlich pünktlich die Lektion um 8.10 beginnen können. ;-) Dies als Beispiel. Aber zurück zum Event, der dann kurz vor 9 Uhr doch noch startete. Nach einer Ansprache haben wir uns alle auf der Grünanlage vor dem Firmengelände versammelt und haben anschliessend Instruktionen erhalten um Gruppen zu bilden. Der Leiter sagte z.B. Macht Zweiergruppen, dann macht 6er Gruppen, Gruppen nach Lieblingstieren, Lieblingsfarben, dem bevorzugten Sport, wer offene oder geschlossene Schuhe trug. Wir waren etwa um die 60ig Personen, da gibt es ein rechtes „Chrüsimüsi", er war wirklich lustig. Wir haben auch „Schere, Stein, Papier" gespielt und immer der Gewinner konnte den Verlierer und seine Anhänger zu seinen Anhängern machen, bis es schliesslich nur noch zwei Gruppen gab und die zwei Führer gegeneinander spielen mussten. Beim ersten Spiel war ich eine der zwei Führerinnen, da ich ein gutes Händchen hatte in den vorangehenden Spielen. Es war zum brüllen komisch, denn meine Gegnerin und ich wir hatten jeweils die gleich Idee. Wenn die also „Schere, Stein, Papier" sagten und wir unser Zeichen gaben, so hatten wir etwas 10 Mal das genau gleiche Zeichen und somit keine Gewinnerin. Sie hatten für uns 4 Posten organisiert und das Leittier war ein Pinguin mit dem Namen „Pavo" (oder war es „Davo"?). In Gruppen zu 15 bekamen wir jeweils einen Leiter der Organisation, welcher wiederum von einem Behinderten begleitet wurde. Auf einem kleinen Zettelchen haben wir aufgeschrieben, was unsere Ängste sind, wenn wir behinderte Menschen unterstützen wollen. Das Zettelchen wurde in einen Ballon gestopft, dieser aufgeblasen, alle miteinander gemischt, sodass am Schluss jeder einen Ballon in der Hand hatte, der jedoch nicht der seine war. Nach einem grossen „Peng" haben wir uns die Zettel vorgelesen und es war echt erstaunlich, fast alle haben geschrieben, sie hätten Angst, nicht die richtige Hilfe bitten zu können oder etwas falsch zu machen. Dann hat uns Juan, der blinde Junge in unserer Gruppe erzählt, was den seine Ängste sind wie z.B. Sich verirren, auf der Strasse hinfallen und niemand hilft ihm. Da erinnerte ich mich an meine Kindheit. Wenn ich mich vor einer Spinne, einer Maus oder sonst einem Tier erschrocken habe, so hiess es „Ja und was denkst du wie sehr sich die Spinne (oder was auch immer) ab dir erschrocken hat?". Stimmt doch genau und erst denkt man nur an seine Ängste, bevor man überhaupt wahrnimmt, dass diese auch auf der anderen Seite da sind. In den vier Gruppen haben wir schliesslich verschiedene Posten besucht. Bei einem war der „Pinguin" oder eben ein Gruppenmitglied in der Mitte, hatte die Augen geschlossen und liess sich dann auf eine Seite fallen, während die anderen den „Pinguin" auffingen. Danach haben wir uns darüber unterhalten, wie wir uns gefühlt hatten. Manche konnten den anderen fast nicht vertrauen und sich fallen lassen. Ich wiederum kannte Octavio und war mir sicher, dass ich nicht fallen würde. Fremden zu vertrauen ist wiederum viel schwieriger als jemandem den wir kennen. In einer anderen Station hab es einen Würfel aus Plastik. Nur das Gestänge war vorhanden und der Würfel war auf einem Plastikring am Boden abgestützt. Unsere Aufgabe war es, alle 15 Mitglieder auf einer Seite rein und auf der anderen Seite raus zu bringen ohne zwei Mal den gleichen Weg zu nutzen oder den Würfel zu Fall zu bringen. Eine sehr knifflige Aufgabe, doch wir hatten es tatsächlich geschafft. Als wir es ein zweites Mal schaffen sollen und die Zeit gemessen wurde, so hat uns jedoch die Motivation sowie die Überzeugung, dass wir es schaffen können, verlassen. Auch hier gab es ein Fazit: Wir können alles schaffen was wir wollen, solange wir an uns glauben und nicht aufgeben. In einer weiteren Station ging es um die Werte, die jeder beitragen kann, damit sich der „Pinguin" wohl fühlen kann. In der letzten Station sprachen wir über die Dinge, die wir tun können, Pläne für die Zukunft. Es war wirklich ein super Erlebnis und Zeit einem wiederum eine andere Seite des Lebens und von sich selbst. Am frühen Nachmittag ging es zu Octavios Zuhause um etwas zu essen und danach fuhren wir ins Stadtzentrum, denn es war der der „international pillow fight day" (Internationaler Kissenschlacht-Tag) und ein Mitglied von Couchsurfing.org hatte ebenfalls einen Event in Monterrey organisiert. Das hörte sich so witzig an, Octavio's Eltern wollten dieses Spektakel ebenfalls mit ansehen. Aus Zeitnot hatten wir uns kein Kissen gekauft, doch da beim letzten Besuch auf der Homepage bereits über 110 Leute bestätigten, sie würden teilnehmen, dachte ich dies würde auch so ein tolles Erlebnis. Der Startpfiff war für um 4 Uhr nachmittags angesagt und obwohl Octavio mich überzeugen wollte, dass dies nie passieren würde, wollte ich unbedingt pünktlich dort sein. Echt ohne Witz, ich war echt überzeugt, die Schlacht würde pünktlich um 4 Uhr starten... Lacht nur ab meiner Naivität, es kommt noch besser. Wir waren also auf dem besagten Platz zur angekündigten Zeit, fanden komischerweise jedoch niemanden mit Kissen. Komisch hmm? Etwas später sahen wir ein Pärchen mit Kissen, jupiiii. Octavio's Mutter hatte sich inzwischen ebenfalls auf den Weg gemacht um ein paar Kissen zu besorgen. Um 4.30 trudelten nochmals 4 Leute ein, wow schon 8 von 110! Oder besser gesagt schon 8 von über 300, denn inzwischen war auch die Organisatorin da und sagte, es hätten schliesslich über 300 Leute bestätigt, am Event teil zu nehmen. Wo hatten sich die nur versteckt. In einer Ecke hatte sich bereits ein Fotograf breit gemacht und die Kamera aufgebaut. Wenig später kam auch eine Reporterin mit dem Kameramann, doch wir waren immer noch nicht mehr als Teilnehmer. Das TV-Team rauschte also wieder ab und auch der Fotograf packte bald seine Sachen zusammen, schliesslich hatten wir um die 30 Grad! Nach 5 Uhr fanden wir es nicht mehr so witzig. Inzwischen waren wir um die 15 Personen und die Kissen schrien nach Bewegung. Wir hatten noch mehr Pläne für diesen Tag, so meinte ich zu Ocho wir könnten doch einfach mal eine Kleinkissenschlacht starten. Die anderen schienen die selbe Idee zu haben und so sind wir mit den Kissen aufeinander los gegangen. Ach, es hat echt Spass gemacht!!! Kurze Zeit später war auch das TV-Team wieder da und hat uns gefilmt sowie ein paar Interviews gemacht. Die Qualität ist nicht sehr gut, aber hier ist der Link zum TV-Bericht auf Youtube/Bilder:
http://maggydavalos.wordpress.com/2011/04/09/pillow-fight-monterrey/
http://www.youtube.com/watch?v=wQcJI4_9EVE&feature=player_embedded
Danach sind wir ins Shoppincenter gefahren um ein Eis zu Essen und ein paar Souvenirs zu kaufen. Ochos Schwester, Abril, wollte ihrer Chefin aus den USA die Gelegenheit geben, ein paar Erinnerungstücke zu kaufen, da sie nur kurze Zeit in Monterrey war. Auch ich dachte, ein paar Souvenirs für die Zuhausegebliebenen, das wäre doch nett. Tja, der echt voll mexikanisch aussehende Shop hatte leider fast nur Zeugs mit dem Kleber „Made in China". Nöö, dann doch lieber nicht. Dafür habe ich mir ein paar Turnschuhe gekauft, da meine Latschen von 2007 langsam den Geist aufgeben. Um nebst den mexikanischen Souvenirs aus China noch ein paar andere Eindrücke zu vermitteln, fuhren wir zur „Bandera", der irrsinnig grossen Fahne auf einer Anhöhe, von wo man auch einen super tollen Blick über die ganze Stadt hat. Das Lichtermeer bei Nacht ist wirklich eindrücklich! Nach ein paar Fotos ging es nach Hause. Inzwischen fingen alle Körperteile an einzuschlafen: was für ein ereignisreicher Tag! Ehrlich gesagt kann ich mich auch nicht mehr erinnern, was wir am Sonntag gemacht haben, aber eins ist klar, ich habe gaaanz lange geschlafen. :-)
Neuer Monat (April) neues Glück?
Die Woche begann wie immer mit Sport am frühen (Montag)morgen. Danach gibt es jeweils eine Tasse vom feinsten Kaffee, denn man wohl hier in Monterrey kriegen kann hmmm sowie Frauengespräche. Das war auch wieder einmal so toll, dass ich mich kaum losreissen konnte und schliesslich entschied, nicht in die Schule zu gehen. Ein herrlicher Tag als Hausmütterchen stand mir bevor, hach es war wirklich toll. Am Dienstag dacht ich echt, jetzt kannst du nicht so faul tun, du musst wieder mal in die Schule. Also raffte ich mich auf für in die Schule. Es war echt für n i x! Nach einer Stunde warten haben wir doch noch das Buch aufgemacht und eine Übung angefangen. Da hatte ich eine Frage, doch dem Lehrer passte die scheinbar nicht. Jedenfalls hat er nur sein dämliches Grinsen aufgesetzt und mir erklärt, er hätte das Buch nicht geschrieben. Da war für mich klar: Schule? The end! Am gleichen Abend bin ich mit Octavio auf die Suche nach einer Musikschule gegangen und wir wurden auch fündig. Am Mittwoch war bereits meine erste Lektion und Octavio hat mir durch die Woche durch seine Guitarre geleiht, so dass ich auch schön brav üben kann. Ebenfalls habe ich mir ein neues Lernmittel gekauft, um selbst etwas mehr Spanisch zu büffeln. Viiiiiel besser als den ganzen Morgen in der Schule „zu verlieren".
Am Donnerstag holte mich Octavio nach der Arbeit von zu Hause ab. Da er nun jeweils zum 6.30 zu arbeiten beginnt, ist er auch etwa eine halbe Stunde früher zu Hause. Damit er nicht noch früher als vorher aufstehen muss, nimmt er sein Frühstück mit zur Arbeit und isst es dort anstatt wie vorher zu Hause. Wir fuhren also zu Ochos zu Hause, da ich am Donnerstag jeweils seinem Vater Englischunterricht gebe. Als sein Vater nach Hause kam, hatte er zerrissene Hosen und sein linker Arm war geschwollen. Er wurde von einem Gabelstapler angefahren. Hört sich irgendwie witzig an, nicht? Wie kann man den von einem Gabelstapler angefahren werden? Da er nicht wirklich ernsthaft verletzt war, durften wir auch unsere Witze loswerden. Er hatte sogar einen Plan von der Fabrik mitgebracht, damit er uns ganz genau zeigen konnte, wie der Unfall passierte. Am nächsten Tag hatte er für die bessere Demonstration auch eine animierte Erklärung auf dem PC gebastelt. Nun muss er sich noch mehr Witze anhören, da wir darin die Erklärung für seine Überstunden gefunden haben. Am Wochenende ist der Octavio Papa jedenfalls schon wieder mit dem Mountainbike den Chipinque raufgefahren :-). Am Samstag hiess es nach langem auch für Octavio, mich sowie für Mona und Nina: ab auf den Chipinque! Bereits vor ich mich definitiv von der Schule verabschiedet hatte, organisierte ich einen Event auf Chipinque, damit wir einen Sprachenaustausch machen können. Mit Hilfe von Couchsurfing habe ich Leute eingeladen, damit wir uns um 10 Uhr auf dem Berg treffen und zusammen frühstücken können. Mit Mona und Nina sind wir von unten bis ganz nach oben gewandert um uns das Frühstück zu verdienen. Am Morgen war es noch recht angenehm, dies auch dank der Zeitverschiebung. Bereits auf dem Weg haben wir einen andern Couchsurfer entdeckt und oben angekommen waren wir schliesslich etwa 10 Personen. Wir haben zusammen gefrühstückt und uns unterhalten. Eine Mädel war für ein Jahr in Deutschland und arbeitet nun bei Siemens, dann war noch eine Deutsche dabei, mein Nachbar von Venezuela, zwei Iranerinnen, eine Schweizerin (ja, iiiich) und schliesslich noch ein paar Mexikaner. Es war echt nett. Danach haben wir uns auf den Rückweg gemacht, puuuh, die es war schon recht heiss. Wieder Zuhause gab es erst eine schöne, erfrischende Dusche. Danach gingen wir noch etwas shoppen, denn ich brauchte echt mehr Sommersachen. Wir hatten Temperaturen bis fast 40 Grad. Am Sonntag gingen wir zu ein öffentliches Schwimmbad testen. Es war ok, aber natürlich lange nicht so gut wie das Private. Im Wasser gab es kein Schatten und der Rasen war voller Ameisen. Keine Ahnung, was da alles im Wasser war, jedenfalls hatte ich total trockene Haut nach dem Schwimmen und wir blieben nicht so lange dort. Das private Bad kann man nur in Begleitung eines Mitglieds des Bades besuchen und der Eintritt ist 3 Mal teurer. Wir haben uns einen Relaxtag gemacht und haben ein DVD ausgeliehen. Am Abend ging es wie jeden Sonntag ab in die Kirche.
Das Leben ohne Schule gefällt mir sehr gut und da is gar nix von Langeweile. Am Montag erst ins Fitness, Wäsche waschen, Gitarrenlektion, Englischunterricht geben, in den Salsaunterricht, danach noch ein paar Kollegen von Octavio im Starbucks treffen. Am Dienstag habe ich am Morgen mit Juliane (die Deutsche, welche mit mir im Bus war um zum Migrationsbüro zu fahren) gefrühstückt und wir haben uns lange unterhalten. Die Frau gefällt mir einfach! Offen, witzig und aufgestellt. Schade, muss sie so viel arbeiten. Am Dienstag sind unsere Ferienpläne für Ostern geplatzt, aber wir planen bereits wieder etwas neues :-).
Damit ich es sicher nicht verpasse, wünsche ich euch schon heute schöne Ostern, viel feine Schokolade (hier ist Ostern leider kein Fest der Schockolade und ich vermisse mein Schoko-bunny!), Sonne und eine tolle Zeit.
Viele liebe Ostergrüsse
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