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Hallo ihr Lieben!
Der Februar verging nun wie im Flug und ich befinde ich mich jetzt mitten im Uni-Stress. Was hat sich also im letzten Monat getan:
Zuerst einmal, ich hab nun zwei liebe Mitbewohnerinnen aus Portugal. Claudia und Margarida studieren beide Radiologie in Lissabon, sind 21 Jahre alt und machen hier ihr Praktikum im Krankenhaus. Sie sind total nette Mädels und auch sehr lustig, ich hab sie mittlerweile schon sehr lieb gewonnen. Ich glaube nächstes Jahr geht es nach Portugal.
Generell hier in Kuntokuja (wo wir alle wohnen) läuft es super. Ich bin nun wirklich sehr froh, hier zu wohnen und fühle mich total wohl. Wir nennen uns schon Kuntokuja-Family. Es ist die Tradition entstanden, dass wir am Sonntag gemeinsam Eislaufen gehen und uns danach zu Kaffee und Kuchen zusammen setzen. Aber auch unter der Woche tut sich immer was. Wir kochen sehr oft gemeinsam und ich bin nun in ein paar Geheimnisse der Italiener eingeweiht worden. Es ist wirklich sehr schön, man lernt Gerichte von den anderen Ländern kennen und v.a. die Italiener und Spanier haben leckeres aus der Heimat mitgebracht. Ohne Parmesan könnten die Italiener hier nicht überleben. Letzte Woche sind wir von einer Party heim gekommen und da wir alle irgendwie hungrig waren, meinten sie, wir sollten Pasta kochen. Gesagt getan, um drei in der Früh kochte ich mit vier Italienern „Pasta aglio olio". Sogar ihre eigene Mokkamaschine haben sie mitgebracht. Darüber bin ich sehr froh, denn der Kaffee in Finnland gleicht einem Abwaschwasser. Ich kann gar nicht verstehen, wie sie den trinken können. Finnland ist das Land mit dem höchsten Kaffeekonsum und dann gibt es nicht mal einen guten Kaffee. Sie trinken hier hauptsächlich nur Filterkaffee, der für mich einfach nicht nach Kaffee schmeckt. Macht nichts, wie ihr seht, dafür steht gutes Essen hier bei uns an vorderer Stelle.
Elchfleisch hab ich nun auch schon probiert. Die Schwester von meiner finnischen Freundin hat ein typisches finnisches Essen gezaubert und ich kann nur sagen es war sehr lecker. Es schmeckt eigentlich wie Rindfleisch und witziger weise essen auch sie Preiselbeermarmelade dazu.
Meinen Geburtstag habe ich auch sehr schön verbracht. Wir hatten ein „Around the world"-Dinner, dh. jeder brachte etwas Typisches aus seinem Land mit. Es gab so viele Sachen zum Essen, dass wir am nächsten Tag auch noch einmal Mittagessen konnten bzw. jede Menge Kuchen für den Nachmittag hatten. Lecker! Sehr berühmt ist nun die Triple-Chocolate-Torte von dem Spanier namens Vicente. Der Kuchen ist DER WAHNSINN! Da hat man das Gefühl, man muss sich reinlegen. Aber auch alles andere war super lecker. Jeder hat sich so bemüht und das hat mich sehr gefreut. Wir saßen gemütlich beisammen, spielten Spiele, tranken Bier und hatten sehr viel Spaß. So ist es mir nicht so aufgefallen, dass ihr nicht hier wart. Hehe Im ersten Moment war es schon eigenartig, dass alle Personen mit denen ich sonst feiere nicht hier waren, aber wie gesagt, alle waren so super nett und bemüht. Es war ein toller Geburtstag. Ich hab mich auch über jedes Mail und jede Nachricht von euch sehr gefreut. Danke!
Die ersten Hauspartys haben wir auch schon hinter uns. Ihr müsst wissen, Kuntokuja ist eher ruhiger und es wohnen hier auch andere Leute, also nicht nur Studenten. (wie ich schon erzählt habe, kein Party-Viertel. Was auch gut ist) Im Februar bekam Giacomo einen echt coolen Mitbewohner. Mo aus Mauritius, der eigentlich in Belfast studiert. Gemeinsam veranstalteten sie eine Abschiedsparty, denn Mo blieb nur für ein Monat in Kuopio (das war wirklich sehr schade, er ist so ein lustiger Typ). Es waren, glaub ich, 60 oder mehr Leute anwesend in einer Wohnung mit sag ich mal 35qm². Die wurde gesprengt und sie mussten die Zimmer auch öffnen. Alles was zu einer Hausparty dazu gehört wurde auch erfüllt. „Die Russen" werden ab jetzt nicht mehr eingeladen, denn die machen nur etwas kaputt oder werfen Flaschen auf den Boden. Der Kuntokuja-Kern feierte bis sechs in der Früh, wir tanzen solange bis wir schlussendlich zu müde waren. Meine zwei portugiesischen Mädels zeigten uns wie sie in Portugal tanzen und Marta (die Italienerin mit den tollen Kochkünsten) und ich bekamen eine kurze Schulung. Es war wirklich ein sehr lustiger Abend und diese Party bekam den Namen, DIE Party.
Eine Woche später, gab es die nächste Abschiedsparty und die war spontan wieder im selben Apartment. Es wurde wieder wild gefeiert, nur diesmal haben sie die Nachbarn nicht vorgewarnt, da es erst zwei Stunden vorher entschieden wurde, welches Apartment herhalten muss. Naja, ich denke die lieben Nachbarn dachten sich, nicht schon wieder und um zwei, halb drei in der Früh stand auch schon die Polizei da. Hier läuft das ein wenig anders, es gibt keine Vorwarnung oder ähnliches, die Polizei beendet gleich die ganze Party und jeder musste die Party verlassen: „Party is over NOW!". Sie warteten tatsächlich so lange, bis jeder die Wohnung verließ.
Nun, ich will nicht den Eindruck erwecken, dass ich nur „auf der Gaudi" bin. Meinen ersten Kurs habe ich schon abgeschlossen („European Food and Nutrition"). Wir mussten zwei Arbeiten schreiben und eine Präsentation abhalten über allgemeine Ernährungsweisen in Europa und über Vollkorn-Konsum in Europa. Ich glaube, es ist uns ganz gut gelungen. Das Notensystem ist hier auch anders, denn es geht in die gegenteilige Richtung. Das heißt von 0-5 wobei 5 die beste Note ist. Ich bin gespannt welche Note für mich raus schaut. Mein Web-Kurs (Public Health Issues) läuft auch noch, das ist wirklich mal etwas ganz anderes. Wir haben auf einer Lernplattform ein Forum in einer Kleingruppe und jede Woche müssen wir über ein anderes Thema diskutieren und wir müssen zwei Essays verfassen. Das war mein erster wissenschaftlicher/kritischer Essay und es war anfangs nicht so leicht für mich. Aber meine Mühe hat sich bezahlt gemacht, ich hab ein sehr gutes Feedback bekommen, denn er meinte, so einen Essay hätte er sich von seinen Studenten erwartet. Ich bin gespannt, wie es weiter geht. Meine anderen Kurse haben jetzt im März begonnen, daher kommt in den nächsten Wochen viel Arbeit auf mich zu.
Der nächste Bericht folgt diesmal etwas früher
Liebe Grüße, Carmen
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Babsi denk an dich & drück dich ganz fest :* Hoffe du hast weiterhin so eine spannende Zeit!
Manfred Neue Lage, nur noch 75 Tage, Mühe und Plage, nicht nur im Studium "Gaudi amus", sondern abends rundherum, bin gespannt, wenn Du Dich so gesund ernährst, wie Essen um Mitternacht oder 3 Früh, wie Du ankommst in Asten nach dem finnischen Fasten. Hast Du schon 40 % von meinem Gewicht ? Wie Du ja siehst, ich war auch schon mal dienstlich in Finnland !!! (hahaha). Weiterhin alles Gute, gesund bleiben !
Carmen Danke Babsi, ich schick dir einen HUG zurück ;) @ Manfred: ja die Zeit verennt (leider) ein bisschen schnell. Haha :D Keine Angst, du wirst dir im Juni schon nicht denken, dass du eine neue Nachbarin bekommen hast :D :D Ich geh eigentlich nur zu Fuß und mit dem Laufen hab ich auch begonnen, weil es jetzt immer so schön war (hatten immer 5 Grad herum und Sonnenschein, also sehr warm :D). Seit gestern Nacht ist allerdings wieder der Schnee zurück gekehrt.