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Holger in Peru
war der schoenste Tag, seitdem ich die Osterinsel verlassen habe.
Donnerstag habe ich groesstenteils lesend auf der Plaza de Armas verbracht,nachdem ich ausgeschlafen und ein bisschen Olympia geguckt habe. 20 Uhr stieg ich dann in den Bus, in dem Glauben,der Bus wuerde 6 Stunden spaeter in La Merced ankommen. Die Busfahrt war nicht so angenehm wie erhofft, da es in der Nacht in den Bergen doch recht frisch wird und der Bus auch nicht unbedingt bestens isoliert war(Die Fensterscheibe wurde schon des oefteren geklebt). Also sass ich d*** eingepackt im Bus und es verging Stunde um Stunde, teilweise schlafend,teilweise die Fahrbahn beobachtend. Aus unerklaerlichen Gruenden stoppte der Bus immer mal wieder mal, jedoch nicht weil die Fahrbahn nicht passierbar war, so wie es noch tags zuvor gehiessen hatte. Einmal gab es eine Personenkontrolle durch die Polizei. Das war schon die zweite dieser Art, 3 Tage zuvor in Huaraz war es ebenfalls so: Polizist kommt in den Bus, sammelt alle Personalausweise ein, nimmt sie mit in sein Polizeiauto und gibt sie 5 Minuten spaeter wieder raus. Als Gauner hat man es also nicht so leicht in Peru, zumindest in den Bergen. An der Kueste hat man die Polizei so gut wie nie gesehen. Mein Reisepass wurde mir dankenswerterweise immer gleich wieder ausgehaendigt ohne den Bus zu verlassen. Letztendlich weiss ich nicht woran es lag, aber statt wie geplant um 2 in La Merced anzukommen, war es dann um 5 als ich endlich aus dem Bus steigen konnte. Dieses Mal war die Bettsuche gar nicht so einfach, da relativ viele Hostels entweder geschlossen, oder kein Bett mehr frei hatten. Als ich dann eins gefunden hatte, ging es darum ob ich die Nacht denn nun noch bezahlen muesste, es war ja schliesslich erst halb 6 und der neue Hostel-Tag hatte noch nicht begonnen. Ich habe mich mit dem Nachtwaechter dann darauf geeinigt, dass ich offiziell erst um 8 eingecheckt habe. Dieses kleine Zeitloch hat mich dann 1,50 Euro Bestechungsgeld gekostet ;) Nach 3 Stunden Schlaf bin ich dann losgezogen, um mir eine Tour durch die Gegend zu organisieren. Ich habe fuer mich beschlossen, dass es als Alleinreisender doch am Besten ist an solchen Touri-Touren teilzunehmen, da es 1: am sichersten und 2: am informativsten und erfahrungsreichsten ist, da man die Gegend ueberhaupt nicht kennt und alleine die meisten versteckten Orte nicht finden wuerde. Und letztlich ist es vermutlich auch am kostenguenstigsten, da man nicht weiss was alles auf einen zukommt wenn man mitten in der Pampa verschollen geht. Die kommerziellen Aspekte dieser Touren muss ich dann in Kauf nehmen oder den Rucksack immer gut gefuellt mit Muesliriegeln haben. Die Tour gestern war wirklich spitze. Da La Merced der Einstieg in den Regenwald ist, war klar, dass es nicht darum geht neue Wege in den Tiefen des Dschungels zu gehen, sondern einen kleinen Eindruck zu bekommen wie vielfaeltig das Oekosystem ist. Zusammen mit 3 netten peruanischen Familien ging es also los.Erster Halt war an einer relativ unsichergebauten Haengebruecke, die wir abgelaufen sind. So gefaehrlich kann sie aber nicht sein, da nach uns auch noch 2 Autos drueber weg gefahren sind, was ich nicht fuer moeglich gehalten haette. Der zweite Stop war in einem kleinen Dorf, der im Regenwald ansaessigen "Ashaninca-Indianer". Dort wurden wir traditionell eingekleidet und bemalt und durften anschliessend ein uebel-schmeckendes Getraenk zu uns nehmen. Bevor es zum obligatorischen Andenkenkauf kam, wurde noch ein traditioneller Ashaninca-Tanz mit uns getanzt. Das war ein interessanter Einblick in das Leben dieser Menschen, die weitestgehend von ihren selbsterzeugten Produkten leben. Nach dem Mittagessen und einer Bootsfahrt ueber den Rio Perené kam das absolute Highlight. Der Besuch zweier Wasserfaelle. Da zu Tourbeginn die peruanischen Familien allesamt in Badesachen gekleidet waren, habe ich gefragt was es damit auf sich hat. Sie meinten, wir wuerden in eine Piscina(Schwimmhalle) gehen. Also bin ich nochmal aus dem Bus gesprungen um meine Badesachen zu holen. Das erwies sich als aeusserst gute Entscheidung, denn wir marschierten an den tosenden Wasserfaellen entlang um dann an der "oekologischen Badestaette" anzukommen. Da der Wasserfall mehrere "Etagen" hatte, konnte man quasi im Wasserfall "baden". Das war spektakulaer,denn die herabstuerzenden Massen haben eine immense Kraft!. Zum Foto sei gesagt: 1: Ich habe schon bei den Ashaninca gekniffen und mir die Boa nicht um den Hals legen lassen und 2: wer suchet, der findet ;) Durchnaesst ging es dann zurueck zum Bus und wir konnten noch einen Blick auf den zweiten Wasserfall werfen. Gegen Ende unserer Tour hielten wir noch an einer Kaffeeproduktionsstaette, durch den die Chanchamayo-Provinz zu Ruhm und Reichtum geworden ist. Dort gab es jede Menge zu verkosten. Es wird auch der teuerste Kaffee der Welt dort produziert mit einem Kilopreis von 1400 Dollar in Europa. Ich habe es mir verkniffen etwas zu shoppen. Auf der gesamten Busfahrt konnte man das Gruen der Baeume bewundern, die unter anderem Avocados, Orangen,Bananen, Chemimoyas und Papayas trugen. An Tieren gab es bis auf ein paar fragwuerdig gehaltene Aeffchen und Wombats nur wenige Moskitos zu sehen, die ich mit meinem Antimueckenspray in Schach gehalten habe. Zumindest hab ich noch keinen Stich bemerkt. Aber ich war ja auch nur am Rand des Regenwalds. Am Abend gab es dann Lomo saltado(Rindergeschnetzeltes mit Tomate und Zwiebeln), garniert mit gebratenen Yucca und gebratenen Bananen. Es gibt hier zu allem Bananen, da es verdammt viele Bananenplantagen im Umkreis gibt. Insgesamt war es also ein sehr schoener Tag mit tollen Erfahrungen bei den Ashanincas und unter dem Wasserfall. Morgen gehts wieder in die Berge nach Huancayo, ich naehere mich also immer mehr dem Sueden, mit den Hauptattraktionen Arequipa,Titicacasee und Cusco mit dem Machu Picchu.
Donnerstag habe ich groesstenteils lesend auf der Plaza de Armas verbracht,nachdem ich ausgeschlafen und ein bisschen Olympia geguckt habe. 20 Uhr stieg ich dann in den Bus, in dem Glauben,der Bus wuerde 6 Stunden spaeter in La Merced ankommen. Die Busfahrt war nicht so angenehm wie erhofft, da es in der Nacht in den Bergen doch recht frisch wird und der Bus auch nicht unbedingt bestens isoliert war(Die Fensterscheibe wurde schon des oefteren geklebt). Also sass ich d*** eingepackt im Bus und es verging Stunde um Stunde, teilweise schlafend,teilweise die Fahrbahn beobachtend. Aus unerklaerlichen Gruenden stoppte der Bus immer mal wieder mal, jedoch nicht weil die Fahrbahn nicht passierbar war, so wie es noch tags zuvor gehiessen hatte. Einmal gab es eine Personenkontrolle durch die Polizei. Das war schon die zweite dieser Art, 3 Tage zuvor in Huaraz war es ebenfalls so: Polizist kommt in den Bus, sammelt alle Personalausweise ein, nimmt sie mit in sein Polizeiauto und gibt sie 5 Minuten spaeter wieder raus. Als Gauner hat man es also nicht so leicht in Peru, zumindest in den Bergen. An der Kueste hat man die Polizei so gut wie nie gesehen. Mein Reisepass wurde mir dankenswerterweise immer gleich wieder ausgehaendigt ohne den Bus zu verlassen. Letztendlich weiss ich nicht woran es lag, aber statt wie geplant um 2 in La Merced anzukommen, war es dann um 5 als ich endlich aus dem Bus steigen konnte. Dieses Mal war die Bettsuche gar nicht so einfach, da relativ viele Hostels entweder geschlossen, oder kein Bett mehr frei hatten. Als ich dann eins gefunden hatte, ging es darum ob ich die Nacht denn nun noch bezahlen muesste, es war ja schliesslich erst halb 6 und der neue Hostel-Tag hatte noch nicht begonnen. Ich habe mich mit dem Nachtwaechter dann darauf geeinigt, dass ich offiziell erst um 8 eingecheckt habe. Dieses kleine Zeitloch hat mich dann 1,50 Euro Bestechungsgeld gekostet ;) Nach 3 Stunden Schlaf bin ich dann losgezogen, um mir eine Tour durch die Gegend zu organisieren. Ich habe fuer mich beschlossen, dass es als Alleinreisender doch am Besten ist an solchen Touri-Touren teilzunehmen, da es 1: am sichersten und 2: am informativsten und erfahrungsreichsten ist, da man die Gegend ueberhaupt nicht kennt und alleine die meisten versteckten Orte nicht finden wuerde. Und letztlich ist es vermutlich auch am kostenguenstigsten, da man nicht weiss was alles auf einen zukommt wenn man mitten in der Pampa verschollen geht. Die kommerziellen Aspekte dieser Touren muss ich dann in Kauf nehmen oder den Rucksack immer gut gefuellt mit Muesliriegeln haben. Die Tour gestern war wirklich spitze. Da La Merced der Einstieg in den Regenwald ist, war klar, dass es nicht darum geht neue Wege in den Tiefen des Dschungels zu gehen, sondern einen kleinen Eindruck zu bekommen wie vielfaeltig das Oekosystem ist. Zusammen mit 3 netten peruanischen Familien ging es also los.Erster Halt war an einer relativ unsichergebauten Haengebruecke, die wir abgelaufen sind. So gefaehrlich kann sie aber nicht sein, da nach uns auch noch 2 Autos drueber weg gefahren sind, was ich nicht fuer moeglich gehalten haette. Der zweite Stop war in einem kleinen Dorf, der im Regenwald ansaessigen "Ashaninca-Indianer". Dort wurden wir traditionell eingekleidet und bemalt und durften anschliessend ein uebel-schmeckendes Getraenk zu uns nehmen. Bevor es zum obligatorischen Andenkenkauf kam, wurde noch ein traditioneller Ashaninca-Tanz mit uns getanzt. Das war ein interessanter Einblick in das Leben dieser Menschen, die weitestgehend von ihren selbsterzeugten Produkten leben. Nach dem Mittagessen und einer Bootsfahrt ueber den Rio Perené kam das absolute Highlight. Der Besuch zweier Wasserfaelle. Da zu Tourbeginn die peruanischen Familien allesamt in Badesachen gekleidet waren, habe ich gefragt was es damit auf sich hat. Sie meinten, wir wuerden in eine Piscina(Schwimmhalle) gehen. Also bin ich nochmal aus dem Bus gesprungen um meine Badesachen zu holen. Das erwies sich als aeusserst gute Entscheidung, denn wir marschierten an den tosenden Wasserfaellen entlang um dann an der "oekologischen Badestaette" anzukommen. Da der Wasserfall mehrere "Etagen" hatte, konnte man quasi im Wasserfall "baden". Das war spektakulaer,denn die herabstuerzenden Massen haben eine immense Kraft!. Zum Foto sei gesagt: 1: Ich habe schon bei den Ashaninca gekniffen und mir die Boa nicht um den Hals legen lassen und 2: wer suchet, der findet ;) Durchnaesst ging es dann zurueck zum Bus und wir konnten noch einen Blick auf den zweiten Wasserfall werfen. Gegen Ende unserer Tour hielten wir noch an einer Kaffeeproduktionsstaette, durch den die Chanchamayo-Provinz zu Ruhm und Reichtum geworden ist. Dort gab es jede Menge zu verkosten. Es wird auch der teuerste Kaffee der Welt dort produziert mit einem Kilopreis von 1400 Dollar in Europa. Ich habe es mir verkniffen etwas zu shoppen. Auf der gesamten Busfahrt konnte man das Gruen der Baeume bewundern, die unter anderem Avocados, Orangen,Bananen, Chemimoyas und Papayas trugen. An Tieren gab es bis auf ein paar fragwuerdig gehaltene Aeffchen und Wombats nur wenige Moskitos zu sehen, die ich mit meinem Antimueckenspray in Schach gehalten habe. Zumindest hab ich noch keinen Stich bemerkt. Aber ich war ja auch nur am Rand des Regenwalds. Am Abend gab es dann Lomo saltado(Rindergeschnetzeltes mit Tomate und Zwiebeln), garniert mit gebratenen Yucca und gebratenen Bananen. Es gibt hier zu allem Bananen, da es verdammt viele Bananenplantagen im Umkreis gibt. Insgesamt war es also ein sehr schoener Tag mit tollen Erfahrungen bei den Ashanincas und unter dem Wasserfall. Morgen gehts wieder in die Berge nach Huancayo, ich naehere mich also immer mehr dem Sueden, mit den Hauptattraktionen Arequipa,Titicacasee und Cusco mit dem Machu Picchu.
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Brödner Hallo Holger, wir sind inzwischen fleißige Leser Deiner Reiseberichte geworden. Deine Erlebnisse und Erkundungen sind ja wirklich mehr als spannend. Wirklichkeit pur. Wir warten schon auf die nächsten Berichte! Bleib gesund und halte durch, das wünschen Dir Karin und Jürgen