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Nachdem ich vergangenen Sonntag meinen Lebenslauf auf die Beduerfnisse der Aussies „leicht angepasst" hatte, habe ich diesen Sonntagabend bzw. Montagmorgen auch gleich versendet. Was meine ich mit „leicht angepasst"? Tja, offensichtlich hatten die Aussies ein Problem damit, dass eine studierte Deutsche, die bereits einen 2jaehrigen Buerojob hatte, einen Job als Kellnerin sucht. Vermutlich fragen die sich, warum ich einen Job als Kellnerin suche. Zumindest kam von allen persoenlich abgegebenen und per Mail versendeten Lebenslaeufen (ca 15 Stueck) nicht eine Reaktion. Meine Erfahrungen bei Starbucks liegen offensichtlich zu weit entfernt. Also habe ich mein sog. „personal statement" etwas ueberarbeitet und angemerkt, dass ich bewusst diese Auszeit gewaehlt habe und voruebergehend etwas komplett anderes machen will. Ausserdem habe ich denen noch etwas mehr Erfahrung vorgeflunkert... und zwar in meinem Lieblingscafe „Liebling"
Nachdem ich den angepassten Lebenslauf verschickt habe, folgten auch prompt erste Reaktionen. Waehrend wir Montag gemuetlich im Park sassen und picknickten, klingelte mein Telefon. Eine Frau war dran, die so schnell sprach, dass ich nur die Haelfte verstanden habe...es war immerhin das Wesentliche...ich sollte am Dienstag um 11Uhr zu einem Interview kommen. Die Details schickt sie mir spaeter. Ok... war natuerlich sehr neugierig, worum es sich dabei nun handelt. Also erstmal mails abgerufen und tatsaechlich eine Mail bzgl. einer Jobanfrage bekommen. Allerdings wunderte ich mich, dass in dieser Mail von 13Uhr die Rede war...hmmm komisch. Wie sich spaeter herausstellte, handelte es sich um 2 verschiedene Jobs, denn spaet abends bekam ich ploetzlich eine SMS fuer den Termin um 11. Schon eine interessante Vorgehensweise, jemanden per SMS zu einem Vorstellungsgespraech einzuladen, aber gut, ich bin ja auch nicht in Berlin, sondern in Sydney. Hier laeuft ja eh alles ein wenig anders. Apropos laufen... ich laufe hier sehr viel, nachdem mein Wochenticket von vergangener Woche abgelaufen war und ich nun zu geizig bin, mir ein neues zu kaufen. Dauert halt alles ein wenig laenger... vor allem, weil man als Fussgaenger eine halbe Ewigkeit an den Ampeln stehen muss. Hier wird eindeutig den Autofahrern Vortritt gelassen, was die Ampelschaltung angeht. Das nervt ungemein. Aber auch daran gewoehnt man sich.
Ok, zurueck zum Thema Jobsuche. Dienstag standen also 2 Interviews an. Allerdings nicht in einem Cafe oder Restaurant, wie sich spaeter herausstellen sollte. :( Bei dem ersten Interview fuehlte ich mich von Anfang an nicht wohl. Kam voellig underdressed, da alle anderen im Vorraum mit Schlips und Kragen da sassen. Der eigentlich Job klang ziemlich merkwuerdig und wuerde eine von Haustuer zu Haustuer-Taetigkeit beinhalten. Dafuer wuerde man immer mal fuer eine Woche in eine andere Stadt reisen. Als erstes haette Brisbane auf dem Programm gestanden. Dafuer haetten sie Unterkunft, Flug und Party fuer einen bezahlt. Damit schmuecken sie sich naemlich... Klang nicht sonderlich serioes. Sie wollten gleich ein Training mit mir hinten ranhaengen. Gut, dass ich eh keine Zeit hatte, da ja noch ein weiteres Gespraech bevorstand. Das einzig gute daran war, dass ich ein deutsches Maedel, Sandra, dort getroffen habe, mit der ich gleich mal die Nummern ausgetauscht habe. Kann ja nie schaden, ein paar mehr Kontakte zu haben. Zwischen beiden Gespraechen habe ich noch weitere Lebenslaeufe abgegeben und bin dann zu dem anderen Interview, doch als ich das Vorzimmer sah, bin ich gleich wieder umgedreht. Dort sassen erneut bis zu 20 andere und die Art des Jobs waere aehnlich gewesen. Also habe ich auf dem Absatz kehrt gemacht und bin wieder nach Hause.
Abends war ich dann mit Helena zum Salsa tanzen verabredet. Leider hatte sie etwas die Zeit verplant, denn sie war zuvor noch zum Dinner mit ihrem Boss verabredet. Dort lud sie mich kurzerhand dazu...Nachdem ich mir fuer einen kurzen Moment etwas komisch vorkam, merkte ich doch schnell, dass das ein sehr freundlicher, aufgeschlossener und hilfsbereiter Mensch ist. Er fragt mich nach meinen Vorhaben hier in Australien und meinen letzten Taetigkeiten in Deutschland. Auf meine Antwort hin fragte er, warum ich ausgerechnet nach einem Kellnerjob suche, wenn ich doch bereits weitaus bessere Erfahrungen habe. Tja... dachte ich, gute Frage...weil ich davon ausging, dass ich fuer 4 Monate keinen Job in einer Personalabteilung hier finden wuerde. Daraufhin antwortete er, dass er mir gern helfen wuerde. Er kann zwar nichts versprechen, hat aber mehrere Bekannte, die in der Personalabteilung hier in Sydney arbeiten. Mitte naechster Woche will er mich anrufen, also drueckt die Daumen, dass das klappt. Das waere doch der absolute Oberhammer!!! Und sollte das nicht klappen, kann er mir auf jeden Fall einen Job in einer Bar besorgen. Erwaehnte ich uebrigens schon, dass er Anwalt ist? danach zueckte er seine Kreditkarte und lud uns auf den Drink ein. So sollte es auch beim Salsa tanzen weitergehen. Oh mein Gott war das ein toller Abend. Ich habe mit den besten Salsataenzer getanzt, die ich je getroffen habe!! Ok, das waren noch nicht viele, aber in dem Club konnten einfach die meisten sooo gut Salsa tanzen. Zuvor hatte ich den Fehler gemacht, Helena und ihrem Chef von meiner Taenzervergangenheit zu erzaehlen...daraufhin sprach Robert, so heisst der Anwalt, alle seine Bekannten im Club an, dass ich so gut tanzen koennte und sie unbedingt mit mir tanzen muessten. Gesagt...getan. Den Rest des Abends koennt ihr euch sicher denken. Ich kam kaum aus dem Tanzen heraus..aber es hat sooo viel Spass gemacht.
Am Mittwoch bin ich dann mit Sandra zum Bondi Beach gefahren. Es wurden 26Grad und Sonnenschein vorausgesagt. Haben dann das Angenehme mit dem Nuetzlichen verbunden und noch ein paar Lebenslaeufe verteilt. Und in der einen Bar, unmittelbar am Strand, wurden wir auch prompt zu einem Gespraech eingeladen. Daraufhin wurde ich am Donnerstag zum Probearbeiten eingeladen. Yeah, endlich! :) Allerdings beinhaltet der Job 40-50h Wochen und eine dafuer vergleichsweise geringe Bezahlung. Nachdem ich zunaechst unsicher war, habe ich mir dann gesagt, dass ich mir das zumindest mal anschaue. mit einem guten Gefuehl sind wir erstmal noch an den Strand zurueck, aber da es hier bereits 17Uhr langsam dunkel wird, wird es gleichzeitig auch viel kaelter. Also ging es langsam gen Heimat. Abends sind Anja und ich noch in Chinatown essen gegangen. Meine Meinung ueber das Essen: Ich bevorzuge lieber die Chinesische Kueche in Deutschland Ist einfach nicht miteinander vergleichbar. Aber es war trotzdem schoen. Waehrend des Essens habe ich per SMS noch eine weitere Einladung zum Vorstellungsgespraech am Donnerstag bekommen. Cool.
Donnerstag selbst ging es dann zum Probearbeiten. Kam fast zu spaet, weil es eine halbe Ewigkeit dauert, von unserer Unterkunft dorthin zu kommen. Sollte erstmal nur im Service arbeiten. Ist eine Bar, in der man selber am Tresen bestellt, einem das Essen dann aber gebracht wird. Ich glaube, ich habe mich ziemlich gut gemacht. Aber 10h am Tag in dem Job arbeiten...weiss nicht, ob ich das durchhalte. Das Team ansich war jedenfalls sehr nett, Im Abschlussgespraech bot er mir dann auch den Job an. Am liebsten sollte ich gleich da bleiben. Aber das ging ja wegen des anderen Termins im Anschluss nicht. Das war im uebrigen nicht besonders dolle, bzw dieses Cafe selber nicht. Und die Bezahlung liess echt zu wuenschen uebrig. Danach habe ich einen grossen Fehler gemacht. Ich habe angefangen, das Center zu erkunden. Das Cafe lag naemlich in einem riesigen Center, das eigentlich aus mehreren kleinen Centern besteht, die alle unterirdisch miteinander verbunden sind. Ich haette daher lieber gleich schnurstracks das Center verlassen sollen... denn das ist das reinste Shopping Paradies!! Ein toller Laden neben dem naechsten. Und ich konnte mich einfach nicht zurueckhalten. Nach dem ersten Schwach werden habe ich mich dann aber gezwungen, schleunigst das Center zu verlassen. Aber ich komme wieder...das schwoere ich
Donnerstagabend stand dann die Entscheidung an, mache ich den Job m Bondi Beach, arbeite dort 50Stunden die Woche und habe fuer andere Dinge quasi keine Zeit mehr? Dann wuerde ich zunaechst auch nicht die Chance haben, zwischendurch zu reisen. Oder vertraue ich darauf, dass Robert jemanden kennt, der jemanden kennt :) Schwere Entscheidung. Generell waere es schwer, wenn ich jetzt einen Job anfange, zwischendurch zu reisen. Wie sagt man so schoen... Erst die Arbeit, dann das Vergnuegen...Ich mache es jedoch genau anders herum...Erst das Vergnuegen und dann die Arbeit Ich habe Herkules, den Besitzer der Bar am Bondi Beach angerufen und gefragt, ob ich auch eine Woche spaeter anfangen kann. Er verspricht nichts, kann aber moeglich sein. Ok... das Risiko gehe ich ein. Und vielleicht gewinne ich ja den Jackpot und Robert hat fuer mich einen Job gefunden. Mit ihm telefoniere ich Mitte naechster Woche. Dann weiss ich genaueres.
Nachdem ich Donnerstag das Internet gewaelzt habe nach moeglichen Reisezielen und Fluegen, bin ich Freitag ins Reisebuero. War ungefaehr 1,5h dort und ging mit einem breiten Grinsen wieder heraus. Samstagmorgen, sprich heute um 10.10Uhr geht mein Flieger. Alles weitere erfahrt ihr nach meiner Reise. Donnerstagabend komme ich wieder und dann gibt es hoffentlich zeitnah den naechsten Artikel.
Fotos gab es diese Woche nicht so viele. Will euch ja nicht staendig die tollen Strandbilder vorzeigen Die wenigen, die ich gemacht habe, lade ich demnaechst hoch. Bis dahin wuensche ich euch ein schoenes Wochenende!
Bis bald!! Eure Lizzy
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Lis Boah, die Tanzeinlage klingt fantastisch! :)