Profile
Blog
Photos
Videos
Hallo an alle frierenden Deutschen,
Sonja und ich sind letzte Nacht durch einen Schneesturm und unbeschreiblichen Verhältnissen auf dem Freeway nach Cincinnati gefahren, wo wir heute Nachmittag ankamen. Hier ist es aber grade mal um die O Grad Celsius und es liegt kein Schnee. Bei euch scheint es ja grade richtig zur Sache zu gehen. Mann, wäre ich traurig, wenn die Alster zu friert und ich nicht die Ehre habe mit meinen Schlittschuhen darauf rum zu kratzen.
Unsere Zeit in Chicago war toll. Sonja und Nastasia eher noch etwas schlapp (die beiden wissen, was ich damit meine) genossen die Zeit dort auch, glaube ich. Chicago wurde zu der Stadt, in der ich mir endlich die Haare kurz schneiden ließ. Endlich habe ich mich getraut und ich werde es nungnaz bestimmt immer wieder tun.
Von Chicago ging es nach Plymouth. Plymouth? England? Neeee, Plymouth bei Detroit, wo Markus in einem Studenthouse :) wohnt mit drei anderen Deutschen, die auch nur Deutsch sprechen, während ihrer Praktiukumszeit und Dienstags immer bowlen gehen. Wenn Besuch da ist, geht der, wie wir, sogar mit und blamiert sich und kocht dann am nächsten Tag aus Gastdankbarkeit, nachdem man Ann Arbor und die Halb-Geisterstadt Detroit bewundert hat. Detroit ist so verlassen wie ein Barbyhaus im Keller eines Opas. Etwas gruselig! Abends guckt man im Studenthouse auf Grund der vielen Männer Frauentausch auf Youtube. Das kann sehr lustig sein...for real Mann. Plymouth war sehr, sehr nett, auch wenn ich etwas, etwas krank war und ich komme gern mal wieder zu Besuch, um unter einem liebevoll geschmueckten, nadelnden Tannenbaum zu schlafen und Oma Ingeborgs Kekse zu essen.
Von Plymouth ging es dann über die etwas grauen Niagarafälle nach Dansville. In Dansville ist Sonka als Austauschschülerin gewesen. Ich habe schon mit ihr bei ihren Freunden gewohnt und wir schliefen auch diesmal bei den Wittes. Eine sehr, sehr liebe Familie angeführt von Mutter und Kindergärtnerin Ruth, die alle in ihr Herz schließt. Wir waren am nächsten Tag zu Besuch in ihrem Kindergarten und ich hatte die Ehre den Kindern beizubringen, wie man stabile Bausteintürme baut. Sonja war krank und müde und schlief wie am Tag zu vor nur. Ich lief meine alt bekannte Lieblings-Dansville Laufstrecke. Nach dem Dinner fuhren wir noch zu den Whites. Diese Familie ist die herzlichste, nächstenliebendste (seltsames Wort) Familie, die ich kenne und war Sonkas Gastfamilie. Sie freuten sich so mich zu sehen. Ich wäre am liebsten dort geblieben,a ber wir mussten nach Rochester, wo um 10 uhr Nastasias Greyhound Bus abfuhr. Auf Grund zu vieler Horrorgeschichten hatte Nasitasia etwas Bange vor dem Bus, der aber wirklich unberechtigt ist! :) Der Abschied war traurig und seltsam. Zu schnell sind die zwei Wochen umgegangen. Wir haben soooo viel gelacht und Fotos und Videos sind der beste Beweis, dieser tollen, verrückten Zeit. Oh Mann!
Sonja und ich bzw. eigentlich ich, denn Sonja schlief und schlief und tut das auch gerade immer noch, fuhr in Richtung Cincinnati los. 500 Meilen, also 800 Km. Wollten wir nicht in dieser Nacht ganz schaffen, aber zumindest einen Teil. Naja, der Schnee kam dann etwas dazwischen. In solchen Verhältnissen bin ich noch nie gefahren. Man sah fast nichts mehr, es war nicht gut freigeräumt und beim Überholen schlitterte man in Schlangenlinien auf und von der Überholspur. Ich fuhr bis um 3 Uhr, dann schliefen wir an einer Ausfahrt vor einem Wafflehouse, in dem sich auch nachts noch Amerikaner Waffeln in den Mund hauen. Als wir um 5 aufwachten, waren wir völlig eingeschneit und die Rush Hour im Waffle House schien auch aus unerklärlicher Weise vorbei zu sein. Wir fuhren zurück auf den Freeway hielten aber beim nächsten Rastplatz aus Sichtmangel.
Dort ließen wir uns nochmal einschneien und fuhren erst um 9 Uhr morgens weiter. Es schneite immer noch und wir konnten bestimmt 20 Autos abedriftet in Strassengräben entdecken. Irgendwie schaffte ich es und dort nicht reinzubuxieren und ab Ohios Hauptstadt Columbus wurde es dann besser. In Cincinnati liegt kein Schnee.
Hier angekommen habe ich das Gefühl monatelang weggewesen zu sein. Ich freue mich etwas über die gewohnte Umgebung, aber eigentlich könnte ich auch noch etwas weiterreisen, aber man soll ja nicht undankbar sein und zu viel wollen. :)
Sonja schläft noch, also man kann sagen, sie schläft im Prinzip seit drei Tagen. Ich sitze neben ihr und singe "Drei Tage Schlaf" und hoffe, dass es stimmt, dass es ihr besser geht und morgen dann endlich der Spuk vorbei ist. Heute wäre eine coole Party gewesen und ich hätte jemanden gehabt, der mich dorthin begeleitet und nun dasssss. Naja, aber in selbstmitleidend einige Tränen vergossen und gesagt, naja, dann habe ich wenigstens Zeit etwas in den Blogg zu schreiben. Also, bedankt euch bei Sonja für diesen seltsamen Bericht. Es ist schon 1 Uhr nachts. Das mag dazu beitragen, dass ich eigentlich unendlich müde sein müsste, es aber nicht bin und aus diesem Grund diesen Quatsch schreibe.
Ahhhhhjaaaaaa....
Hab euch lieb und beißt die Zähne zusammen in Deutschland, anstatt mit ihnen zu klappern,
eure Tanja
- comments