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Hier kommt jetzt endlich die Berichterstattung von Andys und meinem 3-woechigem Urlaub.Ja jaa ich weiß...das ist jetzt alles schon wieder 5 Wochen her, aber Goethe zum Beispiel hat das mit seinem Werk "Faust" scheinbar auch nicht so ganz auf die Reihe bekommen und es war erst 60 Jahre später fertig..da bin ich doch dann wieder ganz gut in der Zeit :P
Am 22. März war der große Tag dann endlich da, auf den wir beide seit ca 5 Monaten hingefiebert hatten! Morgens um 9 fuhr mich Charmaine zum Flughafen. Schon 5 Minuten nach meiner Ankunft öffnete sich die Schiebetür beim Ankunftsgate und ich konnte meinen Augen nicht glauben als ich von ganz weit weg schon Andy entdecken konnte! Als ich auf ihn zulief und umarmte war ich erstmal überrascht, dass er wirklich aus Fleisch und Blut ist anstatt digital auf einem Bildschirm und hinter mir hörte ich eine Frau sagen "Oooh I love airports!!" Es fühlte sich so an als wäre die getrennte Zeit nie gewesen und ich fühlte mich zum ersten Mal wieder richtig komplett!! Auf dem Weg nach Hause konnte ich meinen Blick nicht von ihm abwenden und seine Hand habe ich nicht ein Mal losgelassen! Wir fuhren bei der Arbeit von Paddy vorbei, damit auch er Andy endlich kennelernte! Zu Hause angekommen trafen wir dann auch Malin und Sarah und es gab eine Rundführung von mir durch unser Haus. Neben einem kleinem Snack in der nahe gelegenen Bakery waren wir auch noch kurz im Internetcafe wo wir mit Andys Mutter und meinen Eltern geskypet haben..endlich wusste er wie es da also wirklich aussieht wo er mich immer nur auf einem Computerbildschrim gesehen hat! Nachmittags, als mein Koffer fertig gepackt war, riefen Andy und ich uns ein Taxi, was uns zu unserem Hotel für die ersten 10 Nächte bringen sollte.
Wir waren beide ziemlich aufgeregt, was uns wohl erwarten würde und schon im Taxi schraubten wir unsere Erwartungen gegenseitig runter:"Ein, zwei Ratten sind da locker unterm Bett!" Es war schon dunkel geworden als uns das Taxi im Stadtzentrum vor unserem Hotel "Hollow on the square" absetzte. Wie der Name schon sagt, war das Hotel direkt an einem schönen Platz, umringt von Hochhäusern. Eine wirklich schöne Lage! Nach dem Einchecken fuhren wir mit dem Fahrstuhl in den zweiten Stock. Andy öffnete die Zimmertür legte schnell unsere Taschen hinein und ehe ich mich versah hatte er mich hochgehoben und trug mich nun über die Türschwelle als wäre das unsere eigene Wohnung! :P Als wir im Zimmer standen waren wir einfach nur platt!! Es war der hammer! Es gab eine kleine Küche, ein großes Schlafzimmer mit einem riesigen Bett, Flachbildfernseher und ein schönes Badezimmer! Nachdem wir unsere Koffer ausgepackt haben sind wir erstmal schön Essen gegangen und ich konnte es immer noch nicht glauben, dass Andy mir wirklich gegenüber saß!! Die nächsten 10 Tage verbrachten wir hauptsächlich in der Stadt. Wir machten eine Tour mit einem Sightseeing-Bus, picknickten im botanischen Garten Kirstenbosch und besuchten die Pinguine am Boulders Beach. Zudem waren wir im großen Aquarium am Hafen, badeten und sonnten uns am Strand von Fishhoek, gingen in den Companys Gardens spazieren und waren an der Waterfront zum Shoppen, Eis essen oder gingen ins Kino. Jeden Abend waren wir in der Longstreet essen und tranken hin und wieder Wein, wobei wir bis heute keinen süßen Rotwein finden konnten! :P
Andy und ich waren etwas traurig, als wir das "Hollow" verlassen mussten und aufgeregt, wie unsere Reise entlang der Garden Route werden würde! Mittags gingen wir unser Leihauto abholen und bekamen einen kleinen weißen Nissan. Die ersten paar Stunden konnte ich mich nicht wirklich entspannen, weil ich wusste, dass es für Andy das erste Mal war, dass er im Linksverkehr fuhr und die wilde Fahrweise der Kapstädter sowieso verwirrend sein kann! Doch Andy machte das wirklich super und wir beiden hatten einfach nur das Gefühl von purer Freiheit als wir die Stadt verließen und durch die Berglandschaft fuhren. Am ersten Abend schafften wir es nur bis Hermanus, wo wir in einem kleinem Hostel übernachteten. Wir bekamen ein Doppelzimmer und guckten uns nachts einen Horrorfilm auf dem Gemeinschaftscomputer an! In den weiteren 6 Tagen fuhren wir über Mossel Bay, nach George, Knysna, Jeffreys Bay bis hin zum 800km entfernten Port Elizabeth! Tagsüber fuhren wir hauptsächlich, aber besuchten auch Strände, waren auf einer Straußenfarm, besuchten eine Kirmis, fuhren Quad und am letzten Tag ist Andy sogar von der höchsten Bungy-Jump Brücke der Welt gesprungen!Auch wenn wir am Anfang am liebsten im "Hollow" geblieben wären, waren wir froh diese Reise mit dem Leihauto gemacht zu haben, weil wir viel mehr von Südafrika sehen konnten und aufregenede Sachen erlebt haben!! :)
Von dem Ort wo wir unser Auto zurückbrachten bis zu unserem zweiten Hotel "Taj Cape Town", mussten wir nur die Straße runtergehen. Wir konnten nicht glauben wie perfekt wir alles geplant hatten! :P Direkt am Eingang des Hotels wurde uns unser Gepäck abgenommen und wir liefen einen roten Teppich entlang bis zum Empfang. Auch hier gab es beim Einchecken keine Probleme und wir wurden in den 8. Stock zu unserem Zimmer gebracht. Am Ende eines langen Ganges wurde uns dann die Tür zu unserem Zimmer geöffnet. Mir fielen fast die Augen aus dem Kopf als wir das geräumige Wohnzimmer betraten!! Auf einem riesigem Flachbildschirm wurde Herr Taege willkommen geheißen und die riesigen Fenster die gleichzeitig die Schiebetüren zu unserem Balkon waren, erhellten das gesamte Zimmer. 4 Sessel standen in dem Zimmer und auf einem glänzenden Holztisch stand eine Schale mit frischem Obst. Das Schlafzimmer hatte ebenfalls einen Flachbildschirm. Darüber hinaus aber auch noch eine Schrankwand die von innen beleuchtet war, eine Minibar, Nespressomaschine (Andys Lieblingsobjekt!!) und ebenfalls einen Zugang zum Balkon. Das Bad war einfach nur ein Traum!! Zwei Bademäntel hingen für uns schon bereit und ich finde es immer noch schade, dass ich es einfach nicht geschafft habe die riesige Badewanne auszuprobieren! Naja..dafür waren wir im Hotelpool! Uns wurde anschließen noch die Hotellobby und zwei Hotelrestaurants gezeigt, bis wir auf unser Zimmer zurückkehren konnten. Es war so schwer die ganze Zeit während unseres Rundgangs nicht hysterisch aufzulachen!! Wir wollten uns ja nicht anmerken lassen, dass wir so einen Luxus nicht gewöhnt wären..:P Am ersten Abend aßen wir Abends an der Waterfront, spielten Poker im Hotelzimmer und schauten uns zwei Filme im Fernsehen an, für die wir 100R (10€) zahlen mussten. Am zweiten Abend aßen wir im Restaurant "Mama Africa" wo wir neben Krokodil auch Springbock oder Strauß probierten! Anschließend waren wir noch im Pool baden und schauten uns wieder Filme im Fernsehen an. Wir versuchten die Tatsache, dass Andy am nächsten Tag schon wieder zurückflog, einfach zu verdrängen, was sich aber spätestens beim Frühstücksbuffet nicht mehr unterdrücken ließ! Plötzlich standen wir auch schon wieder am Flughafen und hatten ein Dé-jà Vu von unserem ersten Abschied. Als Andy sich auf den Weg zur Sicherungskontrolle machte und ich wusste, dass ich ihn wieder für 3 Monate nicht sehen würde, war ich mindestens genau so traurig wie bei unserem ersten Abschied im Oktober! Ich nahm mir ein Taxi zurück zu meiner Gastfamilie. Dort wurde Malin, 5 Minuten nach meiner Ankunft direkt vor unserem Haus von drei Männern überfallen, als sie auf dem Weg zurück von der Creche war! Sie konnte ihre Tasche mit ihrer Spiegelreflexkamera noch über den Zaun vom Nachbarn werfen, aber das Handy wurde ihr geklaut. Als die Männer im Auto davonrasten konnte sie sich zum Glück das Kennzeichen merken, sodass heute zumindest das Auto gefunden wurde. Was mit ihrem Handy und den Dieben passiert ist weiß ich noch nicht. Das ging ja toll los....
Inzwischen ist Malin wieder zu Hause und ich war kurze Zeit allein, bis Bryan aus Irland für zwei Wochen dazu kam. Er war ständig unterwegs, sodass ich nicht wirklich viel mit ihm zu tun hatte, aber trotzdem war es besser als vollkommen alleine in der Gastfamilie zu sein! Als Bryan geflogen ist, kam Bruno aus Kanada zu uns, der diesen Samstag auch wieder abreisen wird. Er ist 51 Jahre alt und unterrichtet hier in einer der Schulen. Er wird Dienstag kochen also warte ich mit meinem Urteil bis ich das Essen probiert habe. :P
Mal sehen ob noch weitere Volunteere in unsere Familie kommen werden..ich hoffe es auf jeden Fall sehr, weil hier gerade total tote Hose ist. Meine Arbeit in der Creche macht wahnsinnig viel Spaß, aber ansonsten fliegen die Tage an mir vorbei, weil ich entweder zu Hause bin oder im Internetcafe skype. :) Langsam realisiere ich, dass ich bald zurück bin und ich freue mich schon total auf meine Rückkehr, auch wenn ich meine Gastfamilie und die Kinder in der Creche ziemlich vermissen werde!
Eure Emilia
<3
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