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nach phonsavan trieb mich mein geschichtliches interesse. rings um die kleine stadt, die ansonsten wirklich nichts, also auch wirklich gar nichts (tagsueber noch nicht einmal strom) zu bieten hat, liegen seit jahrhunderten (vermutlich um die 2000jahre alte) verschieden grosse kruege, die aus monolithen raus gearbeitet wurden sind. die meisten von denen sind offen, manche haben einkerbungen, die auf einen verschluss deuten, andere hingegen sind mit tonnenschweren deckel versiegelt. was aber deren zweck war, wann und wie sie bearbeiten wurden sind, ist bis heute nicht ganz klar. wenn ich das richtig verstanden habe, hat laos dafuer auch schon den weltkulturerbe-status zugesprochen bekommen.
grosse mengen dieser gelder fliessen seit dem in die beseitigung der bomben. phonsavan und die umliegende gegend gehoert zu den meist bombardierden landstrichen der welt. verstaendlicher weise dauert die saeuberung ewig, auch wenn es zum weltkulturerbe gehoert. daher wird am eingang der felder ausdruecklich darauf hingewiesen, sich nur in den weissen (also geraeumten) bereichen zu bewegen, die roten sind nur oberflaechenbereinigt. na toll und ich mitten durch...
nicht nur, dass selbst auf "touristisch erschlossenem" gebiet blindgaenger vorhanden sind/sein koennen, sondern auch die omnipräsenz der bspw. umfunktionierten munition im alltaeglichen leben (da wird dann aus einer leeren bombe ein grill, deko im eingangsbereich oder eben auch die schulglocke) laesst erahnen, wie stark diese gegend unter diesen zustand zu leiden hatte. immernoch wird dort regelmaessig nicht-detonierte munition gefunden. die menschen buddeln dies aus um das metall an den naechsten schrotthaendler zu verkaufen. ob das nun aus armut oder leichtsinn gemacht wird kann ich nicht beurteilen. eine von der MAG vorgefuehrte dokumentation (das ist die NGO, die sich fuer die beseitigung der landminen und blindgaenger einsetzt), die ich mir nach dem besuch der "plain of jars" anschaute, verdeutlichte mir jedoch, wie unglaublich hoch und real die gefahr fuer die bevoelkerung noch heute ist. das war fuer mich, nach fast sechs wochen reisen und spass und leichtigkeit, der erste "ernste" moment. irgendwie nicht ganz so lustig.
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