Nach eineinhalb Monaten ein Computer, auf dem man arbeiten kann. Sogar der USB-Anschluss funktioniert! Unglaublich. Jetzt kanns losgehen

Ich habe den ersten Kulturschock überwunden und geniesse die Zeit hier in vollen Zügen. Ich wohne in einer gemütlichen Hütte (gleicht einem Pfadiheim) hier im Parque Tumbes in Talcahuano (ziemlich dort wo das Epizentrum des schweren Erdbebens im Februar vor einem Jahr war). Die Hütte hat fliessendes Wasser und einen 6l-Boiler, das Duschen ist ein Abenteuer - vor allem wenn man bedenkt, dass es draussen in der Nacht um die Null Grad und am Tag maximal um die 10 Grad ist, der Wind bläst und die dünnen Holzwände sehr durchlässig sind (wenn der Regen nicht schön senkrecht fällt - und ist bei dem Wind praktisch immer der Fall - hat man alle Hände voll zu tun, egal ob Tag oder Nacht). Der kleine Ofen wärmt den Essraum schön auf, mein Bett ist mit 7 Wolldecken, einer Zusatzdecke und meinem Schlafsack ausgerüstet. Dennoch (speziell für einen Gfröörli wie mich) ist die Coca-Cola-Flasche, gefüllt mit warmem Wasser absolut notwendig um der Kälte der Nacht zu trotzen.

Ich lebe in dieser Hütte aber nicht alleine - nein: Ratten, Mäuse, Kaninchen, Hamster (auf dem Dach, sind abgehauen), Hunde (eine hat gerade Junge unter unserer Hütte), Motten, grosse Insekten und eine riesen Menge Flöhe leisten mir Gesellschaft. Und am anderen Ende der Hütte schläft der Parkwächter Frank.

Die Leute hier sind sehr liebenswürdig. Sie geben einem sehr viel, auch wenn sie nichts haben - das Herz ist gross. Am liebsten würde ich allen helfen, was aber leider nicht geht, denn alleine auf dem Hügel hier sind es 80'000! Die Durchschnittsperson ist hier etwa 1.40m gross und praktisch alle sind sehr rundlich (was mich nicht verwundert, bei den Mengen die sie essen!). Ich kann mich mit Mühe bis zur Hälfte eines durchschnittlichen Essens kämpfen, aber mehr schaffe ich nicht (es wird auch mit sehr viel Fett gekocht - anbraten geht hier schon unter frittieren ). Für das Morgen- und Abendessen bin ich froh gibt es Unilever und Nestlé


Jetzt muss ich dringend Holz hacken gehen, sonst wird die Nacht noch kälter als sie schon ist...