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Diesmal untergliedert in:
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Die Familie
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Ein typischer Tagesablauf
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Das Art Centre
Die Familie
Letzte Woche bin ich in Chitungwiza angekommen und direkt bei der herzlich lieben Familie gelandet, bei der ich jetzt wohne.
Die Fakts:
- Mutter, Vater und 3 Kinder (9,5,3 Jahre)
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kein fließendes Wasser
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kleines Zimmer mit vielen kleinen tierischen Besuchern
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gegessen wird mit den Fingern auf dem Boden
Ein typischer Tagesablauf:
Morgens um 8 Uhr aufstehen. Dann Wasser holen und sich irgendwie in einem Eimer waschen und dann auch noch die Toilette besuchen, die keine Brille hat und auch keine Spülung und von allen 20 Bewohnern hier im Haus benutzt wird. Zum Frühstück gibt es Brot mit Ei. Da hier alles mit den Fingern gegessen wird, wäscht man sich vor jeder Mahlzeit die Hände. Dazu kommt meine kleine Schwester Whitney mit einer Schüssel und einer Flasche Wasser herum und gießt jedem Wasser über die Hände. Nach dem Schwarztee kommt dann Freddy vorbei, der sagt, dass er um 9 Uhr da ist, aber meist erst so gegen halb zehn eintrudelt. Gemeinsam mit Manners (der Vater bei dem ich wohne, ist auch ein Künstler im Art Centre und sitzt im Rollstuhl) geht es dann zum Art Centre. Vormittags arbeite ich dann mit ihm an Recycling Art. Zum Lunch gibt es immer eine Packung Toast und dazu manchmal eine Avokado oder Bananen.
Dann laufe ich einmal über das Gelände und haue den Nachmittag Steine mit Richard.
So gegen 17 Uhr (also 17:30Uhr) geht es zurück. Ziemlich häufig fällt abends der Strom aus. Also sitzt man bei Kerzenlicht zusammen. Sonst läuft der Fernseher und es gibt Essen. Meist ist das Sadza, eine Maisspeise, die man mit den Fingern zu kleinen Kügelchen rollt und dann in die Soße tunkt.
Danach spiele ich meistens noch mit den Kindern oder mache mit Whitney zusammen Hausaufgaben. Der Tag schließt ab mit gemeinsamen Zähne putzen unter dem wunderschönen Sternenhimmel.
Es gefällt mir richtig gut hier und die Familie hat mich auch direkt super integriert - wenn auch einige Sachen sehr gewöhnungsbedürftig sind.
Mich kennt hier auch schon die ganze Nachbarschaft, weil Wasser holen (also den Eimer auf dem Kopf tragen) wirklich nicht so einfach ist und ich mich bis jetzt jedes Mal von oben bis unten nass gemacht habe.
Art Centre
Hier sitzen ganz viele verschiedene Künstler zusammen und erstellen ihre Kunst - egal ob Stein, Holz oder Müll.
Die Recycling Art wird aus Draht, Kupfer und alten Dosen gemacht. So habe ich mich die ersten Tage mit Elefanten aus Coladosen und Geckos aus Spritedosen beschäftigt. Das ist gar nicht so einfach und meinen Händen sieht man es auch schon an, dass ich mit Dosen gearbeitet habe.
Beim Steinhauen habe ich schon die verschiedensten Techniken gelernt und vor allem auch, dass man ziemlich viel Gedult benötigt und einfach ewig auf so einem Stein kloppt, pfeilt und schabt bis er aussieht wie er aussehen soll.
Hier habe ich zwei abstrakte Elefanten gemacht, die aber noch lange nicht fertig sind.
Richard Mubumha, einer der berühmten Künstler hier bringt mir das bei und während er an 5! Skulpturen arbeitet mache ich noch nicht mal die Hälfte der einen fertig.
Schade, dass der Koffer Gewichtsbegrenzung hat, sonst könnte ich euch allen etwas dieser unglaublichen Kunst hier mitbringen!
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