Profile
Blog
Photos
Videos
Diesmal schreiben wir unseren Bericht im Zug von Kyaukme nach Pin U Lwin. Aber der Reihe nach.
Nach unserer Ankunft gestern im Guesthaus wurden wir von unserem Guide empfangen und begangen unsere Trekkingtour mit einer Fahrt im Tuk-Tuk (vorne ein halbes Motorrad, hinten ein Minilaster mit 2 Sitzbänken). Auf dem ersten Teil unserer Wanderung unterhielt uns unser ausgesprochen kompetenter und sehr netter Guide NiangNiang mit wirklich guten Zaubertricks. Im erstenPalaundorf legten wir eine kleine Pause bei einem Tee in einem der typischen Häuser ein. Auf schmalen, teilweise sehr schlüpfrigen Pfaden, die von unzähligen wilden Sonnenblumenbüschen gesäumt waren, ging es weiter bergauf zum nächsten Palaundorf. Die Palaun sind wie die Shan ein Volksstamm mit eigener Sprache, aber mit ca. 200 000 Menschen nur ein kleines Volk im Vergleich zu den Shan. Im Dorf angekommen, kehrten in einem schönen Teakholzhaus bei einer Familie zu einer Mittagspause ein. NiangNiang kochte uns auf dem Holzfeuer ein Essen mit Gemüse und Nudeln, dazu gab es Reis und einen wirklich vorzüglichen Assamtee aus eigenem Anbau. Unser Guide erzählte uns, dass er in den letzten 5 Jahren nur 10 Mal mit Touristen hier war. Wir wurden deshalb von allen sehr freundlich begrüßt, besonders in der Schule des Dorfes herrschte ein großes Hallo, als wir den Kopf in den Klassenraum steckten. Tatsächlich ist es nur ein großer Klassenraum, in dem ca. 100 Kinder in 5 Klassenstufen parallel nebeneinander von 5 Lehrern unterrichtet werden. Hier ist Lehrersein bei einem sehr geringen Gehalt ( ca. 50 € ) nicht einfach. Nach ca. 7 Stunden Wanderung kehrten wir ziemlich müde und verschwitzt nach Kyaukme zurück. Zum Abendessen waren wir bei der Familie unseres Guides eingeladen und nach einer Dusche im Guesthaus holte uns NiangNiang mit seinem Motorrad ab. Auch hier wurden wir herzlich aufgenommen und mit einem guten Essen verwöhnt. Auf dem Heimweg trafen wir noch auf eine Tanzgruppe, die von Haus zu Haus zog und mit ihren Aufführungen Geld für einen guten Zweck sammelte.
Heute Morgen 16. Nov. holte uns die 17 jährigeTochter - sie möchte gerne Englischlehrerin werden - unseres Guides ab und wir begangen den Tag mit dem obligatorischen Gang über den Morgenmarkt. Auch hier ein farbenprächtiges Angebot von Gemüse, Obst, Fisch und Fleisch.
Um 11 Uhr sollte dann unser Zug nach Pin U Lwin abfahren, aber sehr bald erfuhren wir, dass der Zug 2 Stunden Verspätung haben würde und tatsächlich fuhren wir dann um 15.15 Uhr ab. Für 4 US$ buchten wir die First Class, die sich allerdings nur durch ein dünnes Sitzpolster auf den Holzbänken von der ordenairyclass unterschied. Das spektakuläre Viadukt über eine Schlucht erreichten wir gerade noch rechtzeitig vor Einbruch der Dunkelheit. Im Schritttempo passierte der Zug das 800 m lange Viadukt und der Blick - ohne Geländer direkt die Tiefe (120 m ) - aus dem Zugfenster war atemberaubend und verursachte ein ganz schönes Kribbeln im Bauch. Gegen 20.30 Uhr erreichten wir dann Pin U Lwin( 1100 m NN) und wurden von einer Pferdekutsche in unser Hotel gebracht.
Hier ist es abends bei geschätzten 10° C schon empfindlich kühl und Fleecejacke und Anorackkann man gut gebrauchen. Nicht selten tragen die Burmesen vor allem morgens und abends Handschuhe, dicke Wollmützen und warme Mäntel. Tagsüber wird es dann um die 30° C.
Heute Vormittag 17. Nov. haben wir mit dem Fahrrad eine Runde durch Pin U Lwin gedreht - hier gibt es sehr viele, beindruckende alte Kolonialbauten, teils renoviert, teils nagt leider auch schon sehr der Zahn der Zeit an den Gebäuden- , haben auf dem Markt fürs Picknick vor unserem Bungalow ein paar frittierte Kleinigkeiten ( wird hier sehr viel an kleinen Ständen verkauft, z. B. Linsen- oder Bohnenbällchen, Puffer aller Art und so etwas ähnliches wie kleine Kreppel) und Obst eingekauft.
Den Nachmittag haben wir in dem sehr schön angelegten botanischen Garten mit vielen beeindruckend großen Bäumen verbracht. Der Spaziergang durch die ruhige und staubfreie Zone war zur Abwechslung sehr wohltuend. Zum Abschluss haben wir auf der Terrasse von einem der alten englischen Kolonialbauten, jetzt ein Hotel, stilvoll Five-o'Clock Tee getrunken.
Morgen geht die Reise weiter an den Inle See. Mit dem Taxi (mal wieder um 5.30 Uhr) geht es zum Flughafen von Mandalay, von wo aus uns das Flugzeug nach Heho bringt. So hatt uns der gecancelte Flug zu einem ruhigen und erholsamen Besichtigungstag in Pin U Lwin verholfen.
- comments