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Die letzte Woche verging wie im Flug, weil wir immer mehr in das dörfliche Alltagsleben aufgenommen werden.
Die Woche begann am Montag mit einem Ausflug ins Outreach-Center Hindi, einer abgelegenen Region an der chinesischen Grenze. So langsam gewöhnen wir uns an die nepalesischen Straßenverhältnisse, und so kam uns die 3stündige holprige Anfahrt gar nicht mal so schlimm vor. Gestärkt mit einem typisch nepalesischen Frühstück machten wir uns in Hindi mit Dr. Amit an die Arbeit. Wir waren wieder einmal erstaunt, welche Bandbreite an Patienten ein Medical Officer zu versorgen im Stande ist. Nebenbei haben wir mit Dr. Amit sehr interessante Gespräche über Land und Leute geführt. Einen Patienten mussten wir wegen äußerst schlechtem Allgemeinzustand aufgrund seiner Alkohol induzierten Leberzirrhose nach Dhulikhel mitnehmen, was uns die Rückfahrt nicht gerade versüßte. So holperten wir mit Blaulicht und Sirene nach Hause - ein Erlebnis für sich.
Die restlichen Tage verbrachten wir wieder im Krankenhaus, wobei wir eifrig Kuscheltiere an unsere kleinen Patienten verteilten und mit strahlenden Kinderaugen dafür belohnt wurden. Ein 2,5 jähriges Mädchen ist uns besonders ans Herz gewachsen, da sie uns immer mit einem Lächeln begrüßte und am liebsten den ganzen Tag mit uns spielen würde.
Liebe Laura, danke für deine vielen Kuscheltiere, sie bereiten den Kindern hier die größte Freude.
Diese Woche erkundeten wir auch das restliche Krankenhaus und untersuchten die „Frischlinge", die vor der Station ein Sonnenbad nahmen. Auch OP und Kreissaal stürmten wir - Privatsphäre wird hier nicht sehr groß geschrieben, für uns natürlich ein großer Vorteil!
In jeder freien Minute versuchen wir relativ viel von der Umgebung zu entdecken, und so waren wir am Mittwoch in Panauti, einer heiligen Tempelstadt im Süden Dhulikhels. Claudia aus Deutschland, die die letzten Monate in einem Projekt in der Pampa verbracht hat und jetzt auch bei Sharmila wohnt, begleitete uns. Mit ihr ist es immer besonders lustig und erlebnisreich, da sie uns viel über die nepalesische Kultur erzählen kann und auch ein wenig nepalesisch spricht. Und so erkundeten wir so manchen Innenhof in Panauti.
Der Tag der Wahrheit - Abholung unserer Kurtas beim Schneider - rückte immer näher. Seit Anfang der Woche freuten wir uns schon darauf, aber leider war die erste Anprobe für uns zunächst enttäuschend, für die Dorfbewohner jedoch umso erheiternder. Es wurde an uns herumgezupft und endlos diskutiert, doch mit Claudia an unserer Seite schafften wir es so halbwegs den Damen unsere Änderungsvorschläge auszudeutschen. Nach gefühlten Stunden beim Schneider hatten wir im Nachhinein über die Situation ziemlich viel zu lachen - die Ergebnisse werden wir euch auch noch präsentieren - damit ihr auch mitlachen könnt ;-).
Heute Nachmittag geht's ab nach Kathmandu. Wir sind schon sehr gespannt auf die Millionenstadt und haben uns bereits mit Mundschutz-Masken bewaffnet. Unser Freund Bibek begleitet uns und so werden wir sogar mit dem Auto in die Stadt schauffiert.
Namaste und bis bald!
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