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Montag bis Mittwoch verbrachten wir noch brav im Krankenhaus, wo wir die letzten Kuscheltiere an unsere kleinen Patienten verteilten und langsam realisierten, dass unsere Zeit hier bald abgelaufen ist. So genossen wir die Teepausen noch etwas intensiver. Das kleine Mädchen Suprina in unserem Teehaus neben dem Krankenhaus hatte immer große Freude, wenn wir wieder zum „spielen" kamen und wir freuten uns außerdem auf den besten Masala Milktea in ganz Dhulikhel. Wir beschlossen unsere kleine Turtle (Marlenes kleiner Begleiter in der Manteltasche) Suprina zu schenken, die sie ab diesem Zeitpunkt nicht mehr aus den Händen gab.
Am Montag Abend brachten wir endlich die von Inga mitgebrachten Fußbälle ins Kinderheim. Die kleinste der Rasselbande krallte sich direkt einen der beiden Bälle und ließ ihn nicht mehr los. Auch uns erklärte sie zu ihrem Eigentum für die nächste Stunde. So mussten wir beim Ballspielen ihre Befehle genauestens befolgen (aufstehen, hinsitzen, fangen, schießen) ;-)
Danach genossen wir ein leckeres Abendessen mit Bibek im Dhulikhel Lodge Resort, wo wir am Lagerfeuer noch die ein oder andere Stunde mit einer holländischen Volunteergruppe verbrachten.
Am Dienstag wurde uns noch einmal so richtig bewusst mit welchen Problemen die Ärzte hier tagtäglich zu kämpfen haben. Während der Visite erfuhren wir, dass am Vortag 2 schwerkranke intubierte Neugeborene gegen ärztlichen Rat entlassen werden mussten, weil die Eltern die Behandlungskosten nicht mehr tragen konnten bzw. wollten. Allen Beteiligten war bewusst, dass die Überlebenschance der Kinder sehr gering ist. Nach dieser traurigen Nachricht am Morgen wurden wir schon mit dem nächsten erschütternden Fall konfrontiert. Bei einem 12jährigen Mädchen aus äußerst armen Verhältnissen, die über 8 Stunden Anreise hinter sich hatte, wurde akutes rheumatisches Fieber festgestellt. Dies erforderte eine stationäre Aufnahme und eine längerfristige Behandlung, die sich die Eltern nicht leisten konnten. So konnten die Ärzte nur das Nötigste für sie tun.
Nach dem Krankenhaus tätigten wir unseren letzten Besuch bei unserer Stammschneiderin, und freuten uns über die neue Nepali Kleidung. Außerdem konnten wir nicht wiederstehen und kauften uns süße nepalesische Babykleidung.
In unserem Zimmer angekommen holte uns die Realität wieder ein. Überall hatten wir in den letzten Wochen unsere Sachen und Einkäufe verstreut, und diese konnten nur schwer in unseren Koffern verstaut werden. Obendrein hatten wir auch noch ein halbes Kilo Gewürze in einem Local Shop erstanden.
Wir genossen das letzte leckere Abendessen (Dhal Bhat) bei Sharmila, machten die letzten Fotos und beschlossen an unserem letzten Morgen mit Sharmila und ihrer Sportgruppe den Kalitempel (über 700 Stufen) zu erklimmen. Als um 3.45 Uhr unsere Wecker klingelten, war es doch eine Überwindung in die Gänge zu kommen. Nach getanem Workout waren wir aber dann besonders stolz auf uns und genossen eine heiße Dusche.
Am Mittwoch hieß es dann endgültig Abschied nehmen. Wir verabschiedeten uns von all den netten Leuten im Krankenhaus, den Kindern im Kinderheim, Sita und unserer Host Mum Sharmila, die uns noch einmal mit Milktea und Pancakes verwöhnte und brachen auf nach Kathmandu.
Dort trafen wir uns mit Claudia und ihrer Freundin Daniela, mit denen wir einen netten Abend bei Lifemusik verbrachten.
Der Donnerstag stand ganz unter dem Motto Organisation. Am schwierigsten gestaltete sich die Buchung der geplanten Busreise nach Lumbini für den nächsten Tag. Gott sei Dank gibt es hier die sogenannte Freindalwirtschaft, und so organisierte Sharmilas Freund Suman uns ein Busticket mit dem wir tatsächlich heute Abend nach 11 Stunden Busfahrt in Lumbini ankamen. Für 300 km haben wir sage und schreibe einen ganzen Tag gebraucht. Vielleicht könnt ihr euch nun vorstellen, welche Straßenverhältnisse hier herrschen ;-) Vergleich: Regensburg/Haibach - Innsbruck: 300/360 km!
Namaste und bis bald!
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