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Hallo liebe Daheimgebliebenen!
Die Zeit vergeht im Nu, jetzt sind wir schon eine ganze Woche in Dhulikhel. Heute hat unsere zweite Arbeitswoche hier begonnen. Unser Alltag im Krankenhaus beginnt mit der Morgenkonferenz um 8, der wir jedoch aufgrund von Verständnisproblemen manchmal nicht bewohnen. Laut Plan beginnt dann um 9 Uhr die Visite auf der Kinderstation. Zuvor müssen unsere Ärzte allerdings ausgiebig frühstücken, sodass wir schon so einige Zeit wartend in der Sonne verbracht haben. Nach der Visite verbringen wir unseren restlichen Tag meist in der Ambulanz. Das kann man sich aber nicht so vorstellen wie Zuhause. Da hier keine Termine vergeben werden, ist der Andrang für gewöhnlich auf 1-2 Stunden beschränkt, in denen sich bis zu 5 Patienten inklusiv halber Familie gleichzeitig in einem Behandlungszimmer befinden. Natürlich wird immer alles gemeinsam diskutiert. ;-)
Trotz der Sprachbarriere dürfen wir mittlerweile Kinder und Babies untersuchen und mit unseren mitgebrachten Stofftieren bereiten wir sowohl Ärzten als auch unseren kleinen Patienten große Freude.
Im Krankenhaus arbeiten sehr viele junge Ärzte, da Dhulikhel seit einigen Jahren eine Medizinische Universität besitzt. Insbesondere 2 dieser jungen Herrschaften, Bibek und Subash, haben es sich zur Aufgabe gemacht, uns ihr Land und ihre Kultur näher zu bringen, was oft sehr hilfreich ist. Überhaupt werden wir hier sehr herzlich in die Gemeinschaft aufgenommen und treffen überall, sowohl im Krankhaus als auch auf der Straße sehr nette Menschen.
Am Freitag ging es für Marlene zum ersten Mal in das Hinterland Nepals, zu einem sogenannten Outreach, was eine kleine Krankenstation zur Versorgung der Bevölkerung in den abgelegendsten Dörfern des Landes darstellt. Nach 3stündiger Fahrt über Stock und Stein, Aug in Aug mit so manchem senkrechten Abhang, hat Medical Officer Dr.Ram im Outreach-Center Dhadhing die unterschiedlichsten Situationen, von einfachem Husten bis hin zu kleinen OPs gemeistert. In den Dörfern wird man ebenfalls herzlichst empfangen und mit Nepali Dhal Bhat bekocht. Egal wohin uns der Hunger bis jetzt geführt hat, wir bekamen immer ein leckeres Essen.
Da wir neben unserer Zeit im Krankenhaus möglichst viel vom Land sehen möchten, starteten wir am Samstag unsere erste Wanderung Richtung Namobuddha, zu einem tibetischen Kloster. Auf dieser wurden wir von unseren nepalesischen Freunden begleitet und bei so mancher Weggabelung wären wir ohne sie etwas aufgeschmissen gewesen. Eine gute Aus Schilderung sieht anders aus ;-). Zunächst mussten wir ca. 750 Stufen zum Kali Tempel aufsteigen, welcher über Dhulikhel thront. Bereits dort merkten wir, dass wir viel zu viele Schichten anhatten, da es tagsüber in der Sonne sicherlich so ca. 20Grad hat. Rund um den Kali Tempel wurde gesungen, getanzt und gelacht, da der einzig freie Tag der Woche gefeiert werden muss. So treffen sich vorallem die Städter auf Picknickplätzen auf dem Land und lassen es so richtig krachen.
Im tibetischen Kloster in Namobuddha durften wir bei einer Gebetszeremonie dabei sein und bestaunten die unzähligen im Wind wehenden bunten Gebetsfahnen. Es gibt sie also doch nicht nur in den hohen Bergen. Unser Weg führte uns weiter durch viele kleine Newari Dörfe, Mandarinen Plantagen und Terassenfelder. Mithilfe so manchem Masala (Milk) Tea erreichten wir unser Ziel Panauti, eine alte schön erhaltene Newari Stadt. Damit war das Abenteuer jedoch nicht vorbei, denn dort stiegen wir in einen Local Bus zurück nach Dhulikhel - eine Achterbahnfahrt nach Hause, wo uns eine warme Dusche und ein leckeres Abendessen bei Sharmila empfingen.
Nach dem Dinner verbrachten wir einen informativen Abend mit Klaus aus Mannheim, der zum Aufbau des Dhulikhel Hospital maßgeblich beigetragen hat - Reisen in andere Länder ist so toll.
Nach getaner Arbeit haben wir uns heute am Marktplatz mit Stoffen ausgestattet, um uns nun eine traditionelle Kurta schneidern zu lassen - wir sind schon sehr gespannt.
Jetzt werden wir uns in die Küche begeben, wo uns Klaus mit einem deutschen Abendessen erwartet und sicherlich noch einige Reisetipps für uns auspackt.
Namaste und bis bald!
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