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Erstaunlicherweise haben wir in unserer seeehr einfachen Hütte mit den hängemattenähnlichen Matratzen sehr gut geschlafen und wir mussten uns beeilen, dass wir um 10 Uhr die "gemütliche" Stube verlassen konnten und nicht nochmals für eine Nacht die je 50 Pesos brennen mussten. Da das Frühstück leider in dem Preis nicht inbegriffen war, machten wir uns als erstes auf die Suche nach einem Laden. Am lokalen Einkaufspunkt gingen die Läden gerade langsam hoch und wir stürmten das eher karge Angebot. Zumindest die Zutaten für ein einigermassen kräftigendes Frühstück waren vorhanden und als Kaffeeersatz muss halt für einmal Cola herhalten....:-(! Lustig war die Episode, als wir an der Kasse bezahlen wollte. Die Dame war damit beschäftigt, sich hingebungsvoll die Beine einzucremen und liess sich nur ungern von dieser Zeremonie ablenken, tja, somos in Argentina!
Los gings wieder auf die RN40, wobei wir bald den Frühstückshalt mit wunderbarer Fernsicht einschalteten.
Die Weiterfahrt forderte dann wieder höchste Konzentration, weil wir mittlerweile auch mit bis zu 80 km/h über die Piste brettern. In unserem Corsa tönt es manchmal, als ob wir bald die Türen verlieren, so klappert und scheppert es. Aufpassen muss man vor allem auf die über faustgrossen Felsbrocken, welche sich als wahre Reifenkiller auswirken können. Auch sind die Viehroste mittlerweile auch nicht mehr gekennzeichnet und ragen manchmal mehrere Zentimeter aus dem Schotterbelag. Wenn man da nicht aufpasst, klebt man unwillkürlich an der Decke.
Auch wenn die Fahrt manchmal etwas eintönig erscheint, gibt es immer wieder etwas Überraschendes zu sehen. Heute waren es Flamingos, welche in einem plötzlich in der staubigen Landschaft auftauchenden, von grünen Büschen gesäumten Wasserloch nach irgendwelchen Leckereien suchten! Auch querten die ersten Guanacos, lamaähnlichen Herden unsere Strasse (Guanaco
eine im südlichen Südamerika - Patagonien ( Rio Negro ) und Feuerland lebende Verwandte von Alpaka/Lama. Das Tier gilt als die Urform aus der Lama / Alpaka gezüchtet wurden. Exportiert wird diese Wolle in ganz geringen Mengen von Chile und Argentinien), da muss man aufpassen, dass einem nicht plötzlich eines aufgescheucht vom Lärm, vors Auto springt. Ausserdem beobachteten wir auch lustige straussenähnliche Vögel, welche sich panikartig aus dem Staub machten, sobald sie uns kommen hörten.( Die Nandus (Rheidae) sind eine in Südamerika beheimatete Familie der Laufvögel. Sie ähneln dem Afrikanischen Strauß. Anatomisch und taxonomisch unterscheiden sie sich von den Straußen jedoch deutlich. Die Ähnlichkeit ist ein Ergebnis einer konvergenten Evolution. Verwandt sind sie dagegen mit den Steißhühnern. Zu den typischen Merkmalen eines Flachbrustvogels zählen die verhältnismäßig großen Augen sowie der breite und flache Schnabel. Nandus gehören zu den charakteristischen Großtieren der Grasländer in subtropischen und gemäßigten Breiten Südamerikas)
Ihr seht, so lernen wir nebst der hier doch recht kargen Flora, die hier typische Fauna etwas besser kennen und diese Begegnungen bringen immer willkommene Abwechslung in unsere Fahrt.
Ein weiterer Höhepunkt auf unserer heutigen Etappe, war das Zusammentreffen mit 3 Kreaturen der Gattung Homo Sapiens, welche verzweifelt winkend am Rand der Schotterpiste standen. Ihr Gefährt war aufgebockt und zwei zerfetzte Räder lagen daneben am Boden. Natürlich haben wir angehalten um unsere Hilfe anzubieten. Es stellte sich heraus, dass wir es mit Italiener zu tun hatten, welche das Pech hatten auf dieser Strecke zweimal einen Plattfuss einzufangen. Dann ist man in dieser menschenverlassenen Gegen wirklich am A.....! Wir einigten uns darauf, dass wir ihre defekten Reifen mitnehmen, diese im 125km entfernt liegenden nächsten Dorf reparieren lassen und organisieren, dass die reparierten Räder den Weg wieder zu ihnen finden. Mit einem etwas mulmigen Gefühl liessen wir die 3, doch auch schon etwas älteren Semester, hinter uns. Wir hatten uns aber versichert, dass sie genug Wasser und Verpflegung bei sich hatten. Dies wurde uns mit dem Hinweis: "No problemo, Italian have alwayse enouge foode ande drinke! Capito!"
Die Fahrt nach Gobernador Georges dauerte aber noch beinahe 3 Stunden, so übel war die Strasse! Dann suchten wir nach einer Gommeria, welche wir dann auch einigem Rumfragen auch fanden. Jetzt kam die grosse Herausforderung, denen die Geschichte zu erklären. Aber wir kriegten das hin und so fuhr ca. eine Stunde Später ein laut röhrender Pickup mit zwei neu bereiften Rädern auf die RN 40 Richtung Norden los. Thierry hätte die Räder am liebsten selber zurückgebracht, aber ich konnte ihn davon überzeugen, dass wir etwas materialschonend mit unserem Gefährt umgehen müssen und ich eigentlich nicht nochmals 6 Stunden hin und zurück fahren wollte!
Eigentlich wollten wir ja gar nicht in dieses Kaff, sondern etwas vorher auf einer Estanzia übernachten. Aber wir wollten den Italos ja helfen und so organisierten wir uns hier auch wieder ein Platz zum schlafen und im einzigen Hotel im Dorf gabs auch noch, ratet mal was, etwas zu Essen.
Übrigens, der Sternenhimmel hier draussen ist umwerfend und das Kreuz Südens ist zum greifen nah. Sternschnuppen en masse, soviele Wünsche haben wir gar nicht, also könnt ihr uns eure noch schicken. Wir schauen mal was wir machen können.....
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marlies Hey, Schüge, du machst ja unserem Netz Natur Biologen Andreas Moser Konkurenz...
Edgar Aproppo Wünsche.... ich hätte da noch ein Paar... Grüsse und weiterhin viel Spass!