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Ich bin mit meiner Mitbewohnerin Tina und Freundin Laura die letzten sechs Tage nach Mexiko-Stadt und Puebla gefahren. Mittwoch nachts um 11 ging die große Reise los, wir sind sieben Stunden mit dem Bus gefahren, um morgens im DF (=Distrito Federal, so wird Mexiko-Stadt hier auch genannt) anzukommen. Im DF leben 25 Millionen Menschen, es ist die zweitgrößte Stadt der Welt.
Dort ging es zunächst in ein Anthropologiemuseum, wo es eine große Ausstellung über die Mayas und Azteken gab. Sehr interessant, aber insgesamt viel zu viel, um sich alles zu merken. Abends waren wir im Theater der Uni. Die Uni ist mit 500.000 Studierenden die größte und wichtigste des Landes. Lustigerweise haben wir ein deutsches Stück geschaut, nämlich Mutter Courage, das jedoch während der mexikanischen Revolution gespielt hat. Mit meinem Geschichts LK hatte ich das schonmal in Berlin gesehen, dort war es aber furchtbar langweilig. Hier war es farbenfroh und fröhlich, ganz nach mexikanischer Art.
Freitag ging es in die Ruinenstätte Teotihuacán außerhalb der Stadt. Keine Sorge, ich brauchte auch einige Zeit, um mir diesen Namen zu merken, der aus der Sprache Nahuatl der Azteken stammt. Hier haben kurz nach Christus bis zu 200.000 Menschen gelebt und mittlerweile ist diese Pyramidenstadt Weltkulturerbe der UNESCO. Wir sind auf die größten beiden Pyramiden, die zu Ehren des Sonnengottes und Mondgottes gebaut wurden, gestiegen. Der Ausblick war echt fantastisch, wir konnten die gesamte Stadt sehen und drumherum grüne Berge. Gleichzeitig waren ca. 100 Schüler einer Stufe da, die durchschnittlich 15 Jahre alt waren. Diese haben uns und zwei weitere Touris aus Norwegen (natürlich groß und blond) wie Aliens behandelt. Mehrere wollten Fotos mit uns machen (ohne irgendeinen Grund). Unserer Meinung nach etwas übertrieben. Dasselbe ist uns sogar nochmal in Mexiko Stadt passiert (über die Art und Weise, wie man hier als blonde Ausländerin auf der Straße "behandelt" wird, muss ich auch nochmal einen seperaten Eintrag schreiben).
Ein Highlight war, dass ich mich mit zwei mexikanischen Freunden getroffen habe, die vor fünf Jahren auch in Brasilien gelebt haben. Bei meiner Freundin Saidde habe ich zwei Nächte verbracht. Sie studiert Schauspiel, ihre weiteren "Schauspielfreunde" sind total individuelle und verrückte Persönlichkeiten. Es war definitiv sehr interessant mit ihnen auf einer Party. Mit Elias, der ursprünlich aus der gefährlichsten Stadt Mexikos kommt, habe ich mich einen Nachmittag getroffen. Er hat mich auch prompt für November nach Cuidad Juárez sowie zu einem Trip in die USA (Texas) eingeladen. Mal schauen, ob ich das auch noch irgendwie unterbringen kann in meine Reisepläne.
Samstag haben wir die typischen Tourisachen in México gemacht, ich werde euch jetzt nicht jede Sehenswürdigkeit einzeln vorstellen, die Fotos drücken ja schon einiges aus.
Sonntag sind wir nach Puebla gefahren. Die ehemalige Gastfamilie meiner Mitbewohnerin Tina wohnt in dieser Stadt und hat uns liebevoll aufgenommen. Von dieser Gastfreundlichkeit kann sich jeder Deutsche ein Stück abschneiden. Die komplette Gastfamilie hat uns ihre Stadt gezeigt, das Mittagessen ausgegeben und auch noch allen Pralinen geschenkt. Nebenbei hat sie sich entschuldidgt, dass ihr Haus so klein sei und wir viel zu wenig Platz hätten (Mir hat ein Zimmer zu zweit völlig gereicht, ich war vollkommen zufrieden).
Montag ging es nach Cholula, einem anderen Stadtteil Pueblas. Dort haben wir eine weitere Pyramide besichtigt, diesmal konnten wir sogar in sie hineingehen, es gab aber eigentlich nur enge graue Gänge zu sehen. Außerdem waren wir in einer Privatuni, die eine der besten Mexikos ist, in der die Gastschwester von Tina und auch gerade eine Freundin von mir zwei Jahre lang studiert, sodass ich schon die dritte Person nach langer Zeit auf dieser Reise wiedergetroffen habe :)
Fazit: Mexiko Stadt war super, aber wenn jemand nur für ein paar Wochen durch Mexiko reist, würde ich ihm einige andere Orte mehr empfehlen.
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