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Heute, Montag ist ein denkwürdiger Tag für Myanmar - Obama ist zu Besuch in Yangun. Aber das habt ihr bestimmt alle in den Nachrichten verfolgt und seid besser informiert als wir.
Leider hatten die Jungs vom CIA im Hotel in Yangun keine Zeit für unsere „Party". Sie waren doch ziemlich beschäftigt und Obama wollten wir uns nicht aufdrängen. Soviel noch zu euren Nachfragen.
Unser heutiges Programm startet um 7.30 Uhr in einer langen Schlange am übersichtlichen Frühstücksbüffet (wir sind verwöhnt von den letzten beiden Hotels). Dieses Jahr sind wir nicht allein in Myanmar! Aber das wussten wir ja bereits. Mit dem Bus fahren wir vorbei an zahlreichen Kupferminen, 45 Min bis zur Fähre, die uns über den Chindwin Fluss führt. Zwei Pick-ups bringen uns in weiteren 45 Min auf holprigen Wegen nach Hpo-Gewinn Daung. Dort befinden sich eindrucksvolle Sandssteinhöhlen mit alten wunderschönen Wandmalereien meist aus dem 17. und 18. Jahrhundert und zahlreichen Buddhas aus Sandstein. Diesmal werden wir auf dem Weg zu den Höhlen von verfressenen Affenhorden begleitet, die auf kleine Erdnusstütchen warten, die es natürlich bergeweise bei geschäftstüchtigen Verkäuferinnen zu kaufen gibt. Am Anfang der überdachten Treppe zu den Höhlen werden wir aber erst einmal von jungen Mädchen begrüßt, die uns Blumenkränze zum Kauf anbieten. Wir sind von der Schönheit des Blumenschmucks so angetan, dass viele von uns spontan einen Kranz kaufen und die Mädchen machen hinter uns regelrechte Luftsprünge, so sehr freuen sie sich über das Geschäft.
In einer typischen burmesischen Garküche gibt es anschließend zur Stärkung ein Curry für unsere Gruppe. Auf dem Tisch stehen schon viele Schälchen für uns bereit: Auberginengemüse, Bitterkürbis, getrockneter Fisch in Tomatensoße, Bambussprossen, Spinatsalat, säuerlich schmeckende getrocknete Garnelen mit Zwiebeln und Rosellablättern, Maisgemüse, gekochte braune Bohnen, je eine Schale gekochtes und rohes Gemüse und dazu das obligatorische Schälchen mit Fischsoße, klein geschnittenen Chilies und viel Knoblauch. Letzteres ist obligatorisch bei jedem Curry mit dabei. Oft gibt es statt Fischsoße auch Sojasoße. Für jeden zur Wahl gibt es dann noch Ziegenfleisch , Hühnchen oder Fisch und selbstverständlich Reis und zum Nachtisch Obst. Der einzige Wermutstropfen bei diesem wunderbaren Menü ist ein ein Moskitoschwarm , der einen Teil unserer Gruppe regelrecht überfällt.
Vor uns liegen nun 3 Stunden Fahrt (128 km) mit dem Bus nach Pakokku. Wegen einer Reifenpanne, müssen wir unterwegs einen kleinen Stopp einlegen, aber die beiden Busfahren wechseln geschickt und schnell den rechten Vorderreifen. Soweit so gut. Leider dauert es nicht lange und ein lauter Knall lässt uns aufschrecken. Erneut ist ein Reifen geplatzt, diesmal der innere Hinterreifen. Das lässt sich nun nicht mehr reparieren und wieder müssen wir den Bus verlassen. Abhilfe ist schnell arrangiert. Ein Bus, der bereits eine Reisegruppe nach Pakokku gebracht hat, befindet sich schon auf der Rückfahrt und ist bereit, uns nach Pakokku zu bringen. So hilft man sich hier gegenseitig unkompliziert und unbürokratisch aus der Patsche. Zum Zeitvertreib schlendern wir durch die Dorfstraße einer nahegelegenen kleinen Ortschaft. Wir betrachten neugierig das dortige Leben. Die Familien in dieser Ortschaft leben hauptsächlich von der Produktion von Räucherstäbchen. In allen Häusern liegen Unmengen von Räucherstäbchen ausgebreitet auf dem Boden. Von einer Familie werden wir ins Haus gewunken und wir bekommen gezeigt, wie Bambusstreifen für die Stäbchen gespalten werden. Aber nicht nur wir sind neugierig. Ein Mopedfahrer verbreitet scheinbar schnell die Nachricht von den Touristen im Dorf und immer mehr Dorfbewohner strömen aus ihren Hütten, und so werden auch die fremden Langnasen ausgiebig bestaunt. In der Zwischenzeit ist auch Schulschluss und es dauert nicht lange und wir werden von einer Schar von Schulkindern neugierig umringt. Aye kauft von einer Frau für uns Stücke von einem großen Reismehlfladen , zusammen mit gerösteten Kokosflocken, sehr köstlich. Schnell wird uns auch im Haus einer Familie Tee angeboten, Stühle werden herbeigeholt und wir können die Toilette benutzen. Welche Gastfreundschaft.
Ohne weitere Panne erreichen wir mit unserem Ersatzbus dann Pakkoku, wechseln auf ein Boot und schippern gemütlich in der Abendsonne gen Bagan.
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