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Montag und Mittwoch beginnt unser Tag sehr früh. 6:45 : Abfahrt zum „Feeding Projekt" nach Capricorn. Das Township ist ca. eine halbe Stunde von unserem Volunteerhaus entfernt.
Ich kann mir ja anfangs nicht wirklich viel darunter vorstellen bzw. wie das abläuft.
Die öffentlichen/staatlichen Schulen haben ein „Feeding Programm", d.h. die Kinder bekommen 1x am Tag in der Schule etwas zu essen, allerdings ist das oft erst mittags oder nachmittags. Das heißt die meisten Kinder kommen hungrig in die Schule und können sich daher gar nicht auf das Lernen konzentrieren. Und bei den Schulen, die sowieso schon eine sehr niedrige Abschlussquote haben, ist das nicht gerade förderlich.
Das Feeding Projekt von Chris, der die Initiative vor einigen Jahren ins Leben gerufen hat, setzt genau hier an. Er kocht jeden Tag für ca 100 -200 Kinder Porridge und Tee. Die Kinder in dem Township kommen zu ihm in die Kirche, bekommen eine warme Mahlzeit damit sie fit für die Schule sind. Chris erzählt mir, dass er in Kontakt zu den Lehrern in der Schule steht und sich bereits kurze Zeit nach dem Start seines Projektes gezeigt hat, dass die Kinder wenn sie morgens ihr Frühstück bekommen viel aufmerksamer in der Schule sind und besser lernen. Eigentlich logisch. Ich geh ja auch nicht gern mit leerem Magen in die Arbeit, abgesehen davon dass ich sicherlich nicht den halben Arbeitstag ohne Essen überstehen würde bzw. mich nicht konzentrieren könnte.
Unsere Aufgabe ist es, Chris bei der Essensausgabe und beim Abwasch zu helfen. Kurze Instruktion, dann geht's auch schon los, jeder von uns hat seinen „Bereich". Porridge aufteilen, Zucker drauf, Löffel rein, Tee ausschenken und auf die Tische verteilen
Dann kommen die Kids auch schon, mal einer dann 10, der Raum wird immer voller. Einige nehmen kleine Geschwister mit, die sonst zuhause keine warme Mahlzeit bekommen. Und das schöne ist, die Stimmung ist trotz der frühen Stunde super, den Kindern schmeckts, auch wenn einige von ihnen der Meinung sind, zuwenig Zucker im Porridge zu haben und wir um einen weiteren Löffel Zucker im Essen gebeten werden.
Beim Anblick des Zuckers bin ich ja nicht so sicher ob das wirklich noch gesund ist. Andererseits ist das Frühstück neben dem Essen in der Schule oft die einzige Mahlzeit am Tag und da ist ein gewisser „Energie-Zuckerschub" sicher notwendig.
Ich muss sagen, ich finde dieses Projekt echt toll und Hut ab vor Chris, der alles auf privater Basis organisiert und finanziert und auch immer ein offenes Ohr für die Kinder hat und ihnen auch zuredet dass es gut und wichtig ist in die Schule zu gehen.
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