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Wir sind wieder da! Lange nicht gemeldet, es tut uns wirklich leid, aber in den Hotels wars nicht immer so mit einer Internetverbindung. Tut uns leid, wenn sich der ein oder andre Sorgen gemacht hat, aber wie manche eh wissen, lassen wir uns nicht so schnell unterkriegen J Angeblich war in Indien ein größerer Stromausfall? Davon hatten wir nix gemerkt. Das Auto fuhr mit Diesel, weil damit waren wir zu der Zeit unterwegs.
Nun nochmals ein kleiner Rückblick zu unseren Erlebnissen:
Ganges. An einem Morgen fuhren wir um 5 Uhr 30 dem Sonnenaufgang entgegen. Sehr kitschig, aber manchmal braucht man den Kitsch oder auch die kitschige Romantik. Und die Ruhe! Es gab kein „Boat, Madam?", kein „Taxi, my friend?" oder „What country? Austria? Ohhhh, nice! Austria is so powerful country in Europe." und jedes Mal das „"Where're you going, Ma'am?". Wir sind noch lange keine Ma'am, wir wollen auch nicht jedem unsre Geschichte erzählen oder erzählt bekommen und drittens lieben wir es, einfach nur zu Fuß zu gehen und nicht in einer Rickshaw zu sitzen und todesmutige Manöver mitzubekommen. Aber auf dem Boot war es wirklich schön! Den Gläubigen beim Baden in dem für sie so heiligen Wasser zuzuschauen, wie sie die Arme Richtung Himmel streckten und alles um sich vergaßen! Einfach nur zum Genießen!
Verbrennung. Die Toten werden im Hinduismus auf so genannten Scheiterhaufen verbrannt. Entlang der „Promenade" beim Ganges in Varanasi gibt es einen kleineren Verbrennungsplatz und einen größeren. Es brennt immer eine Leiche (bis zu fünf auf einmal haben wir gesehen) und die Leute gehen vorbei, also ob nichts wäre. Und ja, wir sahen brennende Beine und, wenn das Tuch schon verbrannt war, auch Arme und Köpfe. Es roch aber nur nach verbranntem Holz, was aber den Anblick für uns nicht weniger vereinfachte. Frauen sind bei solchen Ritualen nicht dabei, weil sie „ein zu weiches Herz" haben. Makaber war, dass sich die männlichen Familienangehörigen dahinter stellten und bevor das Feuer entfacht wurde, gab es noch ein Erinnerungsfoto.
Seide. Es sprach uns in Varanasi ein wirklich netter, junger Student an, der uns die Stadt ein bisschen näher zeigte. Er brachte uns in ein Musikgeschäft, wo wir indische Instrumente ausprobieren konnten, in das Viertel, wo Textilien aus Seide hergestellt werden und die Händler aus dem In- und Ausland ihren Geschäften nachgingen. Endlich fanden wir auch unsere Erinnerungsstücke an Indien! Wie wichtig wir uns in dem großen Raum voller Tücher, Saris und Bettwäsche fühlten und drei Angestellte und der Chef persönlich (der in London ein Geschäft hat und u.a. auch in Lafayette in Paris seine Produkte verkauft) sich mit uns, die barfüßig am Boden zwischen den Textilien saßen, kümmerte.
Das goldene Dreieck. Am Dienstag flogen wir ins 40 Grad warme Delhi, um von da an für eine Woche von einem Fahrer in einem klimatisiertem Auto knappe 1.000 Kilometer herumgefahren zu werden. Der erste Zwischenstopp war Pushkar in Rajasthan, ein kleines religiöses Dorf zwischen den Bergen und teilweise mit Wüste. Dort ritten wir mit den Kamelen dem Sonnenuntergang entgegen. Und weil es ja für uns eventuell zu ruhig sein könnte, stand kaum, dass wir vom Kamel herunterstiegen, ein Musiker mit einem … nervtötenden, lauten Instrument neben uns und natürlich, hier ist jetzt alles touristischer, möchte er für seine musikalische Darbietung Trinkgeld haben! Pah, wenn der nur gewusst hätte, was Musik ist! Den fast drei Stunden Ritt dankten unser Hintern und die Oberschenkel mit beeindruckenden blauen Flecken! Das Interessanteste ist wohl, dass uns hier nicht wie in Varanasi Drogen an jeder Ecke, sondern Fleisch und Alkohol angeboten wurden. Diese zwei Sachen sind in dieser Stadt nämlich verboten! Leider lernten wir in dem sehr religiösen Dorf auch negative Seiten mit Einheimischen kennen. Sei es, weil wir als Frauen alleine unterwegs sind oder weil wir kurze Hosen anhaben oder weil wir einfach nur Weiße sind. Auf jeden Fall waren wir froh, von hier weg zu sein! Obwohl es ohne diese Erfahrungen sicher eine nette Stadt sein könnte - wenn einem die freilaufenden Kühe, Schweine, Hunde und Ziegen mit all deren herumliegenden Exkrementen egal sind.
Jaipur. In Jaipur ging es für uns mit einem Elefanten in Richtung eines Schlosses. Brigitte wurde von einem Elefantenschwanz attackiert und trug zahlreiche Schürfwunden am Oberarm davon. Nach Besuchen in Textil- und Schmuckfabriken und auch einem Gewürzshop (reine Gewürze gibt es hier fast gar keine, es wird alles gleich zusammengemischt und heißt dann Massala (oder Curry für uns)), wo wir leckeren Tee kauften. Wenn es ums Geld geht, wissen die Inder sich immer zu helfen. Weil die Maschine für die Kreditkartenbezahlung nicht funktionierte, wurde Christine mit einer Maschine zum nächsten Bankomaten zum Geldabholen gebracht. Ohne Helm! Bei einem Verkehr, der ins unsren Städten nur zur Rush Hour wäre. Und bei Straßenregeln, die keiner kennt. Wie den Elefantenangriff, haben wir auch das überlebt!
Ängstlich zumute wurde uns erst später. Bei einer unsrer zahlreichen Pausen in der indischen Hitze, wo wir einfach nur dasitzen und dem Geschehen auf den Straßen zuschauten und immer wieder aufs Neue erstaunt sind, setzte sich, auch wie immer wieder einmal, ein Inder neben uns. Rückten wir weg weiter, rückte er uns nach. Auch wie immer. Nicht wie immer war, dass er Brigitte auf einmal berührte. Und noch einmal. Kurz davor, nicht aus zu zucken, weil wir ja nicht wissen, welche Konsequenzen das in der indischen Kultur für uns hätte, gab sie ihm laut zu verstehen, das zu unterlassen. Zehn Minuten nachdem er weg war, erschien die Polizei mit diesem Inder im Schlepptau. Und an die 20 weiteren Inder auch. Und da wurde ich ziemlich böse und etwas lauter, während Brigitte nicht verstand, was gerade vor sich ging.
Hinterher erfuhren wir, dass man sich als Frau in Indien auch mit Handgreiflichkeiten gegen solche Aktionen wehren darf. Sie hätte ihm eine Ohrfeigen geben oder laut schreien können (z.B.auch, dass er versucht sie zu vergewaltigen). Sofort würden uns andere Inder helfen, weil eine Frau gegen ihren Willen zu berühren, ist eine Straftat und normalerweise hätte der Inder dafür verhaftet werden können.
Taj Mahal. Der Höhepunkt unserer Reise fand am letzten Tag in Indien statt: das Taj Mahal. Was bei uns gegen das Gesetz wäre, nämlich bei Eintrittspreisen einen Unterschied zwischen Touristen und Einheimischen zu machen, ist in dem Land ganz normal. So zahlen Inder dafür 20 Rupien, während wir für ein „High Value Ticket" incl. einer 500ml Wasserflasche und Überzieher für die Schuhe (Eintritt mit Schuhen ins Taj Mahal selbst ist verboten) 750 Rupien hinblättern müssen. Mittlerweile waren wir schon ziemlich genervt, weil wir wieder einmal mindestens so oft wie die Sehenswürdigkeit selbst fotografiert wurden. Inzwischen sprechen wir sie direkt darauf an und verbieten es ihnen, sodass sie beschämt wegschauen. Dass wir kaum selbst Fotos von uns machen konnten, weil sie sich einfach zu uns stellten, um ein Foto vom Taj Mahal und einer Weißen zu haben, wunderte uns nicht einmal mehr. Warum sollte ich ein Foto von mir und einem Fremden vor einer solch beeindruckenden Kulissen haben wollen? Und das Taj Mahal ist wirklich beeindruckend. Wenn das Haupttor aufgeht und man auf einmal vor dem Garten mit der dahinterliegenden weißen Sehenswürdigkeit hat, wird einem irgendwie anders, auch wenn es so wie bei uns regnete … bis sich wieder ein Mann neben einem stellt und sich als hochoffizieller Guide ausgibt und das Geld einer sozialen Einrichtung spendet.
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Pinku Hallo Martin,was Dir und allen anderen nur emfheplen kann ist der Einsatz von kurzschlusssicherem Kabel (NSGAFd6U). Da sollte im Falle eines Falles wenigstens die e4udfere Hfclle stehen bleiben, bis sich innen eine Trennstrecke gebildet hat.Kosten etwas mehr, aber das sollte es schon wert sein. Und die Schutzeinrichtungen immer so nah wie es nur geht an die Quelle. Ab da kannst du mit normalen Leitungen weiter. Aber das hat ja schon Oliver angemerkt.Dann mal noch viel Erfolg und keine Lichtbf6gen mehr!Grudf Tom