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Am letzten Wochenende auf Vava'u entschlossen wir uns dazu, nach Ofu Island rauszufahren. Wir hatten ja bisher nur Tongatapu und Vava'u gesehen bzw. nur auf diesen Hauptinseln übernachtet und wollten daher unbedingt noch eine kleinere Insel besuchen, wenn auch nur für eine Nacht. Also planten wir fünf Zahnis, von Samstag auf Sonntag einen Abstecher dorthin zu machen. Da es am Samstag Morgen auf Vava'u recht stark regnete, mussten wir uns spontan ein Taxi rufen und hatten schon Angst die Fähre zu verpassen - wie sich herrausstellte, war diese Angst völlig unbegründet gewesen, denn die für 9:30 angemeldete Fähre fuhr pünktlich um 10:30! der Besitzer dieser "Fähre" (ein uraltes Motorboot, in dem genau wir fünf und der Fahrer Platz hatten), war zwar den Morgen über schon ein paarmal am Hafen gewesen, erzählte uns aber dann, dass er jetzt erst nochmal Sprit fürs Boot, Essen und ein paar Kajaks besorgen muss.
Wie gesagt: eine Stunde später gings dann auch schon los. Da es im Boot für die beiden Kinder des Fahrers, der auch gleichzeitig der Besitzer unserer Pension auf Ofu ist und Tevita heißt, keinen Platz mehr gab, beschloss er kurzerhand, einfach zwei Kajaks an das Ende des wackeligen Bötchens anzubinden und die beiden darin nach Ofu zu verfrachten.
So schaukelten wir zu dieser vorgelagerten Insel rüber - die Landschaft war traumhaft, wie im Südseeurlaubskatalog - und schwitzten recht ordentlich, nicht nur wegen der Wärme, sondern auch weil wir 1 Laptop, 6 Handys ein I-pad und drei Kameras an Bord hatten. Gottseidank ist das gutgegangen! Auf Ofu angekommen, waren wir von der wiedereinmal traumhaften Palmenlandschaft und dem urgemütlichen Dörfchen verzaubert.
Daphne, Vicky, Max und Lisa schliefen in einer Hütte direkt am Strand, in der es nichts gab, bis auf unsere Betten. Trotzdem liebten wir diesen Schlafplatz, weil er so authentisch und einfach gemütlich war. Matthias kam im Haus von Tevita unter, wo auch wir anderen das Bad benutzen durften.
Die Verhältnisse hier entsprechen der Größe der Insel: je kleiner, desto ärmlicher. Es gibt nicht einmal Steckdosen, auch nicht in Tevitas Haus. Das einzige Licht ist eine Neonröhre in der Küche des Nachbargebäudes. Wir selber wurden mit einer Art Laterne versorgt. Was wir aber hier so sehr bewundern - und an dieser Stelle müssen wir vielleicht auch unsere Vorbehalte gegenüber den Einheimischen etwas revidieren - diese Leute haben nichts, überhaupt nichts und dennoch sind sie glücklich. Sie sitzen abends zusammen in einem fast leeren Raum, den sie Wohnzimmer nennen und lachen und haben Spaß und sind dankbar, dass sie nicht hungern müssen. Sie sind immer freundlich, hilfsbereit und respektvoll und außerdem sehr gläubig. Von diesen, wenn auch so fremden, aber doch bezaubernden Menschen, könnte sich jeder verwöhnte Europäer wirklich mehr als eine Scheibe abschneiden. Und wir sind sehr dankbar, dass wir ein bisschen an dieser Lebensweise teilhaben dürfen.
Nun aber zu unserem Ausflug: Wir Verrückten beschlossen am Samstagnachmittag eine kleine (haha) Kajaktour zu unternehmen. Also schnappten wir uns unsere Boote und paddelten raus aufs Meer. Ofu Island ist von vielen teils bewohnten, teils unbewohnten wunderschönen kleinen Südseeinseln umgeben. Wie das auf dem Meer so ist, unterschätzt man nur immer die Entfernungen etwas und aus unserem kleinen Trip wurde eine Riesentour (, die wir trotz der Anstrengungen nicht bereuen, da es einfach so viel Tolles zu sehen gab) .
Insgesamt besuchten wir fünf kleine Außeninseln, von denen jede ihren eigenen Charme hatte. Die eine umgeben von weißem Sandstrand, die andere ein kleiner Urwald, und wieder eine andere Insel komplett aus altem Korallengestein. Das ist ganz scharfkantig und spitz und erinnerte uns irgendwie an Mordor aus Herr der Ringe. Wir mussten beim Hochklettern gut aufpassen, was besonders schwer war, da wir alle nur windige FlipFlops anhatten... In der Mitte dieser Koralleninsel war ein tiefer Krater, in dem sich viele grüne Riesenkrabben aufhielten. Sehr gemütlich!
Die letzte Insel, die wir besuchten war auch etwas ganz besonderes:
Sandy Beach, ein einzelner Sandberg mitten im Meer, der nur bei Ebbe zum Vorschein kommt. Diese unberührte Insel und das türkisblau schillernede Meer haben wir hoffentlich in all seinen Facetten aufnehmen können und werden euch natürlich noch ein paar Bilder hochladen. Blöd nur, dass uns eigentlich schon vor der letzten Insel die letzten Kräfte ausgegangen waren und nun noch der lange Heimweg - gegen die Strömung- anstand. Die vorgeschrieben Lifevests hatten wir von Tevita auch nicht erhalten. Je später die Stunde und je müder die Hände, desto mieser wurde auch die Laune bei uns drei Mädels und umso größer der Groll gegen die Jungs. Sie hatten nämlich, wie sich heraustellte, den umständlichst möglichen Heimweg ausgesucht und sich dabei gegen die protestierende Lisa durchgesetzt . Die Kajaktour, die am späten Vormittag begonnen hatte, konnten wir endlich! um 7 uhr abends abschließen, kurz vor Sonnenuntergang wohlgemerkt. Das ging wirklich absolut an die Grenzen unserer Kräfte und wir drei Mädels schworen uns, nie wieder ein Ruder in die Hand zu nehmen. Noch am selben Abend konnten wir darüber aber schon wieder lachen, als wir beim leckeren Essen zusammensaßen. Für uns das rettende Happy End dieses Tages!
Eigentlich war dieses allerdings für sieben Uhr angekündigt gewesen, aber um dieselbe Uhrzeit war unseren Gastgebern aufgefallen, dass das Öl aus war, ohne das man hier nicht kochen kann. Also war Tevita nocheinmal nach Neiafu rübergefahren, um welches zu besorgen. Wir saßen derweil hungrig am Strand, lachten über die Fotos des Tages und beobachteten, wie die Kinder des Hauses neben uns ein Lagerfeuer schürten, da es mittlerweile stockfinster war und der Vater sonst nicht mehr zurück ans heimatliche Ufer gefunden hätte. Um neun Uhr (2 stunden zu spät, das ist für Tonga noch ganz ok:) durften wir dann aber ein perfektes Dinner genießen, oder besser verschlingen, weil wir so hungrig waren. Serviert wurden: Oktopus in Kokosmilch, corned beef und Spinat in Kokosmilch, Snapper (Fisch), Hühnchen mit Limone und Brotfruchtchips (Brotfrucht schmeckt wie eine Mischung aus Kartoffel und Süßkartoffel - seeeeehr lecker!!).
Dazu gab es hausgemachte pappsüße Limonade, die mit Sicherheit gut gegen Zähne ist... :)
Um viertel nach neun fielen wir schließlich alle todmüde ins Bett, nachdem wir gemeinschaftlich unter der Außendusche am Strand Zähne geputzt hatten. Das war ein Wahnsinnstag!
Am nächsten Morgen standen wir auf, um gegen10 Uhr zum ersten mal auf unserer Reise einen Gottesdienst zu besuchen. Die Kirche war ein hübsches Gebäude am anderen Ende der grasüberwucherten "Hauptstraße" in das ungefähr alle 100 Inselbewohner strömten. Wie in Deutschland vor 50 jahren, sitzen Frauen und Männer hier weitgehend getrennt.
Der Gottesdienst war wirklich sehr beeindruckend. Die temperamentvollen Kirchenbesucher singen hier (etwa 75% des Gottesdienstes) aus vollem Halse so laut mit, dass wir uns teilweise fast die Ohren zuhalten mussten, obwohl die Gesänge ausnahmslos mehrstimmig und wunderschön waren. Jedes Instrument wäre hier überflüssig gewesen und wir hatten eine richtige Gänsehaut. Zwischendrin wurde gebetet, und der Pfarrer redete sich während seiner Predigt so in Euphorie, dass er zum Schluss schrie und weinte. Ganz am Ende der Messe wurde jeder Kirchenbesucher einzeln aufgerufen, musste vorgehen und einen bestimmten Betrag zahlen. Kirchensteuer? Kollekte? Wir wissen es nicht. Auch haben wir leider nicht rausgefunden, um was für eine Messe es sich handelte, aber da es keine Kommunion gab war es wohl keine katholische. Ganz egal, es war auf jeden Fall sehr schön.
Am Nachmittag erkundeten wir zu zweit noch etwas zu Fuß die Insel. Matthias fuhr wieder mit dem Kajak los, woran wir bei unserem exorbianten Mukelkater nicht mal denken konnten und die anderen beiden waren schon etwas früher Richtung Strand marschiert. Wir hatten am Tag zuvor vom Wasser aus einen schönen Strand auf der gegenüberliegenden Seite der Insel gesehen und fragten Anna (von der Pension), ob es einen Weg dorthin gäbe. "Ja klar! Direkt hinterm Haus!", sagte sie und deutete...in den Urwald. Da Lucky, der Hund der Pension, uns schon den ganzen Tag auf Schritt und Tritt verfolgte, kam er auch diesmal mit. Unser Glück. Er kannte den Weg offensichtlich schon und wir folgten ihm ins dichte Gebüsch. Auf unserem Weg begegneten uns natürlich wieder mal einige Spinnen, die ihre Netze irgendwie immer auf Höhe unseres Kopfes spannen müssen. Nach mehreren Schreikrämpfen und verständnislosen Blicken von Lucky, bewaffneten wir uns mit Stöcken und schwangen sie wie Schwerter vor uns her, was zu noch verständnisloseren Blicken unseres Hundes führte. Wir stießen schließlich auf einen Stacheldrahtzaun, an dem Lucky aber unbeirrt entlanglief, bis eine Art Gatter zu sehen war. Aber nicht, dass ihr denkt, dass es ein Gatter war, das man hätte öffnen können! Nein nein, wir mussten natürlich rüberklettern. Am Strand angekommen wollten wir erstmal chillen, was aber nicht so klappte, wie wir uns das vorstellten, da Lucky auf unserer "gemeinsamen Abenteuerreise"ein extremes Kuschelbedürfnis entwickelt zu haben schien und wir nur damit beschäftigt waren, unsere Handtücher vor seinem klatschnassen (er hatte gleich mal Vögel im Meer gejagt) und stinkenden (so süß er auch ist, aber er wohnt halt auf Tonga) Fell zu retten. Irgendwann gaben wir auf und machten uns auf den Rückweg, um am Strand der Pension noch ein bisschen zu lesen und Blog zu schreiben. Das war auch erst nach mehreren Kämpfen mit Lucky um die Liegestühle möglich, da er es, sobald man sich auf eine Liege setzte, als Aufforderung verstand, sich dazuzugesellen. Am besten noch auf den Schoß.
Eigentlich hatten wir ja geplant am selben Tag (also Sonntag) wieder nach Neiafu auf die Hauptinsel zurückzufahren, da wir am nächsten Tag ja wieder arbeiten mussten. So war es mit Tevita eigentlich ausgemacht gewesen. Plötzlich fiel ihm aber ein, dass es bei Strafe verboten war am Sonntag zu arbeiten und, dass es auch als arbeiten galt Touristen zu verschiffen. Also blieben wir noch eine weitere Nacht auf Ofu. Das störte uns auch nicht groß, da es wie schon so oft gesagt hier einfach traumhaft ist.
Am nächsten Morgen fuhren wir frühmorgens zurück um rechtzeitig in der Klinik zu sein. Das war auch wieder ein Erlebnis für sich. Es hatte nämlich am Abend zuvor angefangen zu regnen und auch morgens wollte der Regen einfach nicht aufhören. Wir hatten schon etwas Angst - besonders um unsere elektrischen Geräte, da wir auf die Insel in einer unüberdachten Nussschale gekommen waren. Tevita kam schließlich in strömendem Regen angeschippert - wir freuten uns sehr: er hatte eine überdachte Nussschale besorgt! Naja...zumindest war 1/3 der Schale überdacht. Also zwängten wir uns zu fünft darunter (dass die Überdachung nur etwa 1 m hoch war, machte die Sache nicht gerade einfacher...) und fuhren los. Tevita schien der Regen nichts auszumachen. Er saß völlig durchnässt am Steuer und lenkte das Bötchen sicher nach Neiafu zurück. Dort angekommen, bot er uns sogar an, uns zur Klinik zu fahren. Er verschwand kurz, um seinen Jeep zu holen. Schließlich stellten wir fest, dass auch dieser Jeep zu klein für uns alle war, weshalb Matthias und Vicky sich hinten auf die Ladefläche stellten (zusammen mit ein paar Schuljungs, die Tevita auf dem Weg aufsammelte) und da oben eine Menge Spaß hatten. Nass, aber gut gelaunt kamen wir an der Klinik an und starteten in unsere letzte Famulaturwoche.
Diese sah so aus, dass wir Montag und Dienstag vormittag nochmal arbeiteten und die Nachmittage dazu zu nutzen, ein paar letzte Dinge zu organisieren, die Insel und das tolle Wetter zu genießen sowie Bekannte zu treffen. Am Dienstagabend sagten die Amis und Australier (Die Volunteers aus dem vorherigen Blog) sogar ihre geplanten Verabredungen ab, um sich ein letztes Mal mit uns in der Marina Bar zu treffen. Auch hier lernten wir wieder neue Leute kennen (z.B. Günther, den schweizerischen Besitzer der Marina Bar, sowie Cranky Craig, ein - wie der Name schon sagt - etwas verrückter (weißer) Südafrikaner, der uns abfüllen wollte) und hatten nochmal eine Menge Spaß, weshalb wir am Mittwoch morgens etwas wehmütig ins Taxi zum Flughafen stiegen.
Mit dem Flug klappte für uns alles glücklicherweise ohne große Komplikationen (hatten ja extra einen Puffer für unseren Rückflug nach Neuseeland eingebaut). Ein paar andere Passagiere hatten allerdings nicht so viel Glück und mussten, obwohl sie ihre Bording Pässe bereits in den Händen hielten, zurückbleiben, da der Pilot befand dass wir insgesamt zu schwer waren.( Interessant übrigens: auch ohne diese vier Leute war der Flieger vollbesetzt. Wenn wir also nur "zu schwer" waren, wo hätten diese vier Leute dann sitzen sollen? Auf dem Dach?) Naja, Tonga halt. Dasselbe galt auch für diie Maschine mit der wir also zurück zur Hauptinsel gelangen sollten. Die Tonganer die ihre glorreiche neue und eigene Airline "Realtonga" eröffnet hatten, hatten es wiederum nicht hinbekommen die hierfür angeblichen neuen Flieger zu beschaffen. Gleichzeitig durften sie aber auch nicht mehr die ehemaligen Maschinen der "Chathamspacific", der vorherigen neuseeländischen Airline verwenden. Also. Airline da, Flugzeug nicht. Was macht der Tonganer da? Genau, er kramt wild auf den Müllhalden der Insel rum und tadaaa: Das Ergebnis war, dass wir mit einer winzigen , uralten, rostigen Klapperkiste, mit bunt zusammengewürfelten, teils aufgeschlitzten Sizen drin unseren Heimflug antraten. Jemand hatte in Schönschrift "realtonga" draufgepinselt. Wie passend! Schon beim Anblick wurde uns ganz anders und beim Flug erst recht!
Gottseidank war an diesem Tag herrliches Wetter , und wir lenkten uns ab indem wir versuchten ein paar tolle Aufnahmen von der Südsee von oben schießen. Die Landung war aber wegen einigen Luftlöchern, dem Wind und der Flugzeuggesamtsituation relativ übel - im wahrsten Sinne des Wortes. Am Ende waren wir einfach nur froh nach einer guten Stunde wieder festen Boden unter den Füßen zu haben, und beschlossen dieses Abenteuer mit einem Foto von uns beiden vor der Klapperkiste.
Toni wartete schon am Flughafen und brachte uns zu unserer letzten Unterkunft auf Tonga. Toni's Beach House. Unsere letzten drei Tage in der Südsee wollten wir es uns nochmal richtig gut gehen lassen (zumal da es pro Nacht nur 4 Euro teurer war als die normale Unterkunft!) und so wohnten wir von Mittwoch bis Samstag direkt am Strand in einer edlen Villa inklusive Frühstück und WLAN (das zwar ab unserem zweiten Tag dort schon nicht mehr funktionerte, aber das ist ja in Tonga immer irgendwie so...).
So verbrachten wir viel Zeit am Strand, lernten Martin kennen, einen Thüringer, der in Konstanz Elektrotechnik studiert und uns noch viele wertvolle Tipps zu Neuseeland geben konnte.
Außerdem bekamen wir endlich die Gelegenheit das "Phantom" Dr. Amanaki kennenzulernen, den Gsundheitsminister, der uns nach Tonga eingeladen hatte, und dort eigentlich unser Betreuer gewesen wäre.
Wir fuhren am Freitag nochmal in die Klinik, um von ihm unserer Bestätigung für den DAAD zu holen und waren schon ein bisschen nervös, da wir gehört hatten, dass Amanaki ein Griesgram und eigentlich gar nicht so nett sei. Wir klopften also an seine Tür, traten ein und... wurden erstmal ignoriert. Erst als wir einfach anfingen ihm zu erklären, wer wir sind und was wir wollen, schaute er von seinem Schreibtisch auf, unterhielt sich nett mit uns und lud uns gleich zu einem Empfang am Abend ein, wo alle Mitarbeiter der Zahnklinik hingehen würden. Unsere Bestätigung hatte er aber natürlich noch nicht geschrieben und wollte sie uns an diesem Abend mitbringen.
So waren wir also mehr oder weniger "gezwungen", an dem Fest teilzunehmen und mussten uns abends nochmal in die Stadt fahren lassen. Das Fest fand im Haus eines Arztes - Dr. Ikani - statt aber die Wegbeschreibung, die Amanaki uns am Vormittag gegeben hatte, war leider etwas uneindeutig gewesen...wie auch immer, wir fanden das Haus jedenfalls natürlich nicht und irrten in den dunklen Straßen umher, bis uns schließlich ein paar Tonganer bis vor die Haustür brachten.
Froh endlich am Ziel zu sein betraten wir die Terasse, die schon gerammelt voll war mit bekannten und unbekannten Gesichtern aus der Klinik. An einem großen Tisch saßen 4 Tonganer - darunter auch Nae und sein Vater (der Zahnbrecher) - , die mit Gitarren und Ukulele traditionelle Lieder spielten und dazu sangen (und natürlich reichlich Kava tranken:). Das war sehr schön und wir hörten eine Weile zu, bis und Amanaki entdeckte und gleich ganz freundlich mit uns redete, sagte, dass er sich freue, dass wir gekommen seien, uns einen Platz anbot - und Bier. Aus Höflichkeit nahmen wir das Bier, überlegten aber im gleichen Moment schon wieder, wie wir es schnellstmöglich loswerden konnten, da wir beide bekannterweise kein Bier mögen. Wir nippten also nur an dem lauwarmen Gesöff und unterhielten uns mit Amanaki, der uns immer sympathischer wurde, da er vor allem auch überraschenderweise unsere Bestätigung dabei hatte. Auch Ofa, die Sekretärin, stieß irgendwann dazu und es wurde richtig nett (wenn man von dem Bier absieht).
Das riesige Buffet war noch nicht eröffnet worden (wir hatten also noch die Chance etwas abzubekommen!) und so lauschten wir noch ein bisschen den Gesängen der Tonganer, bis Amanaki schließlich das Wort ergriff und eine Rede hielt. Die war auf Tonganisch, weshalb wir nicht viel verstanden, aber sie musste wohl lustig gewesen sein, weil die Tonganer immer wieder in Gelächter ausbrachen (da machten wir einfach mit). Gegen Ende wechselte er ins Englische, stellte uns vor, hieß uns willkommen, verabschiedete sich im gleichen Moment wieder von uns und bedankte sich schließlich für unsere Arbeit und die Spenden (die zwar immer noch nicht da sind, aber was solls...). Er wünschte uns viel Glück für unsere Zukunft und bot an, dass wir jederzeit wieder nach Tonga zurück kommen könnten, wenn uns die Arbeit in Deutschland je zu anstrengend werden sollte. (Hmmm, klingt gar nicht so schlecht....)
Nach einem wunderschönen Gebet mit musikalischer Untermalung, wurde das Buffet schließlich eröffnet und man ermutigte uns, doch uns als erste zu bedienen.
Gut so, wie wir im Nachhinein feststellten. Hatten wir von allem jeweils ein bisschen genommen, luden sich die Tonganer ihre Teller nach uns so randvoll, dass das Essen in nullkommanix vernichtet war. Es schmeckte alles sehr gut und wir mussten dann eigentlich wieder viel zu früh gehen, da wir uns anschließend noch mit Harry (dem Australier) verabredet hatten.
Er hatte uns eigentlich zu seiner Geburtstagsparty eingeladen, die aber am Tag darauf gewesen wäre. Und da ging unser Flug nach Neuseeland. Deshalb lud er uns alternativ zu ein paar Drinks am selben Abend ein - sogar mit Hol- und Bringservice!
Wir fuhren zusammen ins "Billfish" - eine hübsche Bar direkt am Hafen und verbrachten mit ihm und seinen australischen Freunden (alle Volunteers) einen wunderschönen letzten Abend auf Tonga. Harry fuhr uns anschließend ins Beach Haus zurück und wir fielen wieder einmal happy aber erledigt ins Bett.
Den letzten Tag verbrachten wir nochmal am Strand und packten nachmittags ein bisschen wehmütig unsere Sachen, um uns abends um halb 8 endgültig und wahrscheinlich für immer von Tonga und der wundervollen Zeit hier zu verabschieden.
Andererseits freuen wir uns natürlich sehr auf das, was wir in Neuseeland erleben werden. Es wird völlig anders werden als Tonga, aber sicher ohne Zweifel ebenfalls wunderschön.
Hiermit schließen wir also unseren Famulaturblog aus Tonga und melden uns beim nächsten Mal mit unserem Urlaubsblog aus dem Land der Elben und Zwerge wieder :-)
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