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Nach 5 Wochen harter Arbeit in der Südsee:), sind wir jetzt schließlich in Neuseeland angekommen, um unsere letzten 2 Wochen am anderen Ende der Welt hier zu verbringen.
Dafür haben wir uns einen Camper, namens „Happy" gemietet und fahren mit diesem nun schon seit einer Woche über die Nordinsel.
Der Abschied von Tonga fiel uns ziemlich schwer, aber wir genießen es jetzt doch, wieder in der „Zivilisation" angekommen zu sein und theoretisch immer alles zu bekommen, was man so braucht. Alles funktioniert, alles ist sauber und die Welt kommt einem plötzlich so viel einfacher vor. Essentechnisch mussten wir jedoch feststellen, dass wir uns auch weiterhin auf einem ähnlichen Niveau bewegen müssen, wie bisher, da alles andere für uns einfach zu teuer ist.
Aber immerhin haben wir hier ab und zu wieder Fleisch gegessen und dass es richtige und auch leckere Süßigkeiten gibt, könnte uns eventuell noch zum Verhängnis werden :). Dazu später mehr...
Wir holten also am Sonntag unseren Happy ab, unser kleines gemütliches Zuhause für die nächsten 15 Tage. Die Fahrt zur Mietstation hatten wir übrigens nur durch ein Wunder überlebt, denn der Taxifahrer musste wohl irgendwelche Aggressionen abbauen, die er mit Fleiß an seinem Auto meinte ausließ.
Als wir dann doch noch heil am Car Rental ankamen verliebten wir uns sofort in unseren Happy Camper. Die Ausstattung ist bescheiden, aber man hat doch alles, was man so braucht (und deutlich mehr als wir in Tonga hatten). Das Bett ist bequem, es gibt einen Kühlschrank, mit Gefrierfach!, Campingstühle plus Tisch und vieles mehr.
Nachdem wir alles begutachtet und unser Gepäck eingeräumt und verstaut hatten, trauten wir uns dann endlich, uns in den Linksverkehr Aucklands zu stürzen. Das war zunächst Überforderung pur. Auf der linken Seite fahren und mit der linken Hand schalten ist die eine Sache. Dass aber die Kupplung dieses Gefährts in den ersten Kilometern aber so fest durchzudrücken war, dass man meinte auf der Stelle Muskelkater zu bekommen und die Schaltung in den ersten drei Gängen, sowie im Rückwärtsgang etwas eingerostet zu sein schien, machte diese Herausforderung noch spannender - und auch lustiger. Wir schafften es schließlich ohne große Zwischenfälle (bis auf ein oder zwei Entgleisungen auf die rechte Spur...) aus der Stadt raus und waren froh, als die Straße übersichtlicher und die Landschaft ländlicher wurde. Zwar für Deutsche unvorstellbar eng und kurvig und doch mit erstaunlich viel Gegenverkehr, aber wir haben gottseidank beide einen starken Magen.
Staunend saßen wir im Auto und stellten fest: Ja, wir sind tatsächlich in Neuseeland. Und Neuseeland ist einfach wunderschön.
Unsere erste Station sollte Whangarei sein. Dort wollten wir die Wasserfälle anschauen, um dann anschließend passenderweise in Kawakawa die Hundertwasser-Toiletten zu besuchen. Das Wetter war traumhaft und es klappte auch alles sehr gut. Nach einem Wendemanöver zu vergessen, dass Linksverkehr ist und erst mal auf der rechten Straßenseite weiterzufahren, sowie beim Blinken regelmäßig den Scheibenwischer statt den Blinker zu betätigen, hat ja wohl nichts mit uns zu tun...
Die Whangarei Falls gefielen uns sehr gut und auch die Hundertwasser-Toiletten boten ein Klo-Erlebnis der ganz anderen Art:) So fuhren wir erst kurz vor wir fuhren kurz vor Sonnenuntergang unseren ersten Campingplatz an. Dieser war irgendwie ein echter Geheimtipp aus dem Reiseführer, da dieser nicht in den Karten eingezeichnet war und auch kaum andere Camper dort waren, dafür aber eine super Lage, alles blitzblank sauber, heiße Duschen, Küche mit Kaffeeautomat (!), kostenloses Trinkwasser, Waschmaschine mit Trockner, Fernsehraum, freies WLAN, sowie ein Kräuterbeet zur Selbstbedienung hatte und wir direkt am Meer standen. Sogar den Sonnenaufgang konnten wir von hier aus über dem Meer beobachten und nach hinten raus ging es in einen schönen Elbenwald.
Am nächsten Tag wollten wir einen Ausflug nach Russell machen, ein kleines viktorianisches Städtchen, das nur mit der Fähre von Paihia aus zu erreichen ist.
Vom Campingplatz aus führte ein Weg direkt an der Küste entlang durch den Wald nach Paihia. Dieser war recht abenteuerlich und wurde - dadurch, dass wir irgendwann vom Weg abkamen - immer abenteuerlicher, da wir gegen Ende über Felsen im Meer klettern mussten (bei Ebbe noch kein Problem, aber wenn die Flut da ist, etwas gefährlich...dazu später mehr).
In Paihia angekommen wurden wir am Hafen direkt von einem Typen angequatscht, der gesehen hatte, dass wir uns die Plakate zu verschiedenen Delfintour-Angeboten anschauten. Es stellte sich heraus, dass er ein travel agent war - und zwar der beste! Das behauptete er selbst von sich und das stellte sich später auch als die Wahrheit heraus. Er verkaufte uns eine Bootstour durch die Bay of Islands inklusive Schwimmen mit Delphinen am nächsten Tag für einen Spezialpreis (tatsächlich fanden wir bei den umliegenden Reisebüros kein vergleichbares Angebot). Und als wir zunächst so taten, als müssten wir noch überlegen, schenkte er uns prompt 2 Return-Tickets für die Fähre nach Russell, wo wir also den Nachmittag verbringen konnten. Happy über die Tickets und voller Vorfreude auf den Delphintrip machten wir uns also auf den Weg zu dieser kleinen idyllischen Insel.
Den Tag verbrachten wir also dort und bewunderten die schönen viktorianischen Häuschen, bummelten durch die Läden und Gassen und stiegen schließlich noch auf den Mount Maiki, von welchem wir bei dem tollen Wetter einen super Blick über die ganze Bay hatten.
Am nächsten Tag mussten wir noch vor Sonnenaufgang aufbrechen, da unsere Delphintour schon morgens um 8 Uhr beginnen sollte (Sonnenaufgang ist hier so um halb 8). Um Benzin zu sparen, hatten wir beschlossen, den 45 minütigen Fußweg nach Paihia zu laufen. Wie schon erwähnt führte ja ein abenteuerlicher Küstenweg in die Stadt. Mit Taschenlampen bewaffnet kein Problem - dachten wir. Bis wir zu dem Stück kamen, an dem das Meer an eine Felswand mündet (Bis dahin hatten wir immer noch nicht kapiert, dass der eigentliche Weg ganz anders weitergegangen wäre) Wir mussten also feststellen, dass es unmöglich wird, trocken an dieser Felswand vorbeizukommen. Da wir in Eile waren, wollten wir aber auch nicht mehr umkehren. Also schnurstracks Schuhe und Socken aus, Hose hochgekrempelt und auf glitschigen Steinen durchs Meer gewatet. Dank diesem unerschrockenen Einsatz von Kleidung und Gesundheit kamen wir schließlich noch pünktlich am Hafen an und konnten dort den Sonnenaufgang bewundern.
So warteten wir noch eine Weile mit mehreren anderen angehenden Delphinschwimmern, bis Karyn und Tamita(das ist ein Männername!!!), die beiden Delphintrainer uns mit ihrem Bötchen einsammelten. Die beiden crazy Neuseeländer waren supernett und gaben uns zu Beginn noch einige Instructions zum Tauchgang. Schlafende Delphine( erkennt man daran, dass sie im Wasser auf einer Stelle hin und her baumeln) sowie Babydelphine sind tabu, man darf nicht mit ihnen schwimmen. Auch das berühren der Tiere ist untersagt, da ihre empfindliche Haut sehr leicht verletzt werden kann. Da diese und noch einige andere Regeln nur dem Schutz der Tiere und ihrer Umwelt dienen, wollten wir sie natürlich gerne befolgen. Es ist sowieso sehr lobenswert wie sehr die Neuseeländer auf den Schutz ihrer Flora und Fauna achten.
Gleich am Anfang wurden wir auch darauf hingewiesen, dass die Chance überhaupt Delphine zu sehen bei etwa 60% liegt und wir uns also nicht darauf versteifen, sondern auch die Natur genießen sollen und alles, was es sonst noch zu entdecken gibt. Delphine haben übrigens 3 Phasen in ihrem Tagesrhythmus: Wanderzeit, Essenszeit und, man glaubt es kaum: Spielezeit! Und das war unsere Zeit! Wenn die Flipper and friends um unser Boot herumschwimmen würden und offensichtlich Interesse zeigten, dürften wir auch ins Wasser um mit ihnen zu spielen. Und da wir Riesenschwein hatten , konnten wir die 60% Chance wahrnehmen, stießen nach 5 Minuten auf eine Delphinherde und überschlugen uns fast vor Entzückung (siehe Videos). Da offensichtlich auch gerade „Playing Time" für die aufgeweckten Tümmler war, musste alles ganz schnell gehen: Schnorchel, Taucherbrille und Flossen an und auf Kommando von Karyn zack, zack einer nach dem anderen ins Wasser und zwar ohne zu platschen, das mögen die Tiere nämlich gar nicht. Aufgrund von Nervosität und Überforderung der unserer gesamten Gruppe, platschte es doch ein paarmal ordentlich, aber schließlich hatten es doch alle mehr oder weniger elegant ins Wasser geschafft. Und jetzt ging es darum anzuwenden was wir 5 Minuten zuvor auf dem Boot eingetrichtert bekommen hatten: Wer im Wasser ist muss sich in null Komma nix aufführen wie ein Vollidiot. Singen, tanzen, herumwirbeln, Pfeifen( nicht so einfach mit Schnorchel im Mund), einfach alles tun, was die Phantasie hergibt um für die Delphine den Entertainer zu spielen. So waren also ca. 20 Vollidioten nebeneinander im Meer und versuchten sich gegenseitig mit ihrer Unterwasserakrobatik zu übertrumpfen, um einen Delphin zu sich herzulocken. Und wir beide hatten tatsächlich Glück: irgendwie haben wir es geschafft immer wieder die Delphine für unseren Affentanz zu begeistern und konnten tatsächlich mit ihnen schwimmen und singen. Die Tiere waren so nah, dass wir sie hätten anfassen können. Das ist wirklich ein unglaubliches Erlebnis, wenn sich ein wilder Delphin freiwillig im offenen Meer so auf einen einlässt und diese Nähe duldet, ja offensichtlich sogar genießt. Nach einigen Minuten (wir waren ohnehin völlig erschöpft), riefen Karyn und Tamita uns aufs Boot zurück. Sie erzählten uns (im noch völlig geflashten Zustand), dass das ein „perfect swim" war, dass alle super durchgehalten haben und, dass die Delphine offensichtlich Riesenspaß gehabt hatten, sonst wären sie nie so lange bei uns geblieben. Was will man von einem solchen Trip also noch mehr erwarten?
Da wir aber dank 18 Grad Außentemperatur und empfindlich kaltem Wasser sowie Fahrtwind auf dem Boot alle völlig durchgefroren waren, fuhren wir noch gemeinsam zu einer kleinen Insel, wo wir uns abtrocknen und bei einer heißen Schoki aufwärmen konnten. Vicky hat nur eine halbe getrunken, weil sie vor lauter Aufregung ihren ersten Becher umschmiss und bei dem Versuch eine zweite Schoki aus dem Automaten zu lassen vergaß, einen Becher unter den Ausschank zu stellen und erst quer durch die Cafete sprinten musste, um von der Theke ein Gefäß zu besorgen. Nach der Schokolade war aber alles wieder gut, die Nerven beruhigt und wir schipperten den restlichen Vormittag durch schöne Insellandschaften (auch hier sahen wir wieder Delphine und einen einsamen kleinen Pinguin - den kleinsten der Welt), bis wir schließlich mittags glücklich wieder in Paihia landeten. Weil wir so viel gesportelt hatten, fanden wir, dass wir uns dringend noch mit einem salmon salad (Lachs auf Salatbett) belohnen mussten. Was für ein cooler Tag!
Den Mittwoch Vormittag verbrachten wir noch bummelnd in Paihia, da wir uns mit Dinah und Niko, den zwei Zahnis aus Münster, die auch in Tonga Famulatur gemacht hatten, verabredet hatten, und diese erst noch anreisen mussten. Gemeinsam mit ihnen wollten wir an den Nordzipfel der Nordinsel fahren und mit Ihnen ein paar Tage verbringen, da wir auf Tonga leider keine Gelegenheit dazu gehabt hatten. Gegen Mittag fanden wir uns also tatsächlich und fuhren zusammen nach Kerikeri, um dort die Rainbow Falls anzuschauen. Diese hübschen Wasserfälle, haben ihren Namen zu recht, da sich im Sonnenlicht die aufsteigenden Wassertröpfchen in der Luft zu einem Regenbogen an das Gefälle anschmiegen. Das an sich war schon sehr schön, aber da wir ja - wie jeder weiß - so abenteuerlustig und unverbesserliche Adrenalin-Junkies sind, wollten wir nicht nur den Anblick genießen, sondern auch noch unbedingt in die Höhle hinter dem Wasserfall klettern. Nach langem hin und her und wegen der glitschigen Steine erfolglosen Versuchen von der einen Seite, sahen wir schließlich ein, dass die einzige Möglichkeit darin bestand, die Höhle von der anderen Seite - heißt auf der anderen Seite des Flusses - zu beklettern. Unter Einsatz unseres Lebens, so kam es uns Mädels zumindest vor, sprangen wir von Stein zu Stein über den Fluss und schafften es schließlich tatsächlich, hinter den Wasserfall zu klettern und wurden von dort mit einem wunderschönen Blick entlohnt.
Wir fuhren anschließend zusammen auf einen DOC-Campingplatz (für uns beide der erste auf unserer Reise). Das sind Campingplätze, die ziemlich abgelegen mitten in der Natur liegen. Sie sind meist sehr schön und billig, es gibt aber euch dementsprechend wenig. Immerhin gibt es Wasser (meist natürlich kalt) und Klos (meist natürlich Plumpsklos). Dieser Campingplatz lag direkt am Meer und man hatte vom Strand aus einen tollen Blick auf die Bucht. Da Vollmond war, konnte man auch ohne Taschenlampe alles sehen, was der ganzen Szenerie noch einen ganz besonderen und geheimnisvollen Glanz verlieh. Wir saßen nach dem Essen noch gemütlich zusammen merkten gar nicht, wie schnell die Zeit beim Ratschen verflogen war.
Dementsprechend schwer fiel es uns dann auch am nächsten Morgen aus den Federn zu kommen. Wir wollten extra früh los fahren, da wir an diesem Tag ganz nach „oben", zum „Cape Reinga" fahren wollten.
Kurz vor unserem Ziel hielten wir noch an den „Sand Dunes". Eine riesige Landschaft aus hohen Sanddünen mit feinem weichem Sand, die sich bis zum Meer erstrecken. Wir kletterten bis ganz nach oben und liefen dann Richtung Meer. Dabei fühlten wir uns wie in der Wüste und konnten tolle Fotos schießen. Da der Wind ziemlich stark war, waren wir allerdings am Ende dieser Tour von oben bis unten mit Sand eingedeckt. Wir schaufelten sogar Tage später noch Sandberge aus unseren Ohren.
Spätnachmittags kamen wir dann schließlich am nördlichsten Punkt Neuseelands an: dem Cape Reinga. Hier treffen der Pazifische Ozean und das Tasmanische Meer zusammen. Diese Stelle kann man im Meer sehen und die Maori sehen dieses Zusammentreffen der zwei Meere als Verbildlichung der Vereinigung des Männlichen und Weiblichen an. Viel wichtiger noch als das ist in der Maori-Kultur jedoch, dass hier die Seelen der Verstorbenen zu ihrem ursprünglichen Heimatland (Hawaiki) zurückkehren sollen. Es heißt, dass diese mit Hilfe des 800 Jahre alten und in der Maori-Kultur heiligen pohutukawa Baumes, der am nördlichsten Punkt steht, dorthin abspringen können.
Wir genossen dort die Stimmung der Abendsonne und waren von der Landschaft total beeindruckt.
Anschließend fuhren wir wieder einen DOC-Campingplatz an, der ebenfalls wieder direkt am Meer lag. Niko und Dinah hatten sich ungeplanterweise und gottseidank dazu entschieden mit uns dort noch eine weitere Nacht zu verbringen. Da die beiden nur noch ein paar Tage in Neuseeland hatten, wollten sie ursprünglich, am selben Tag wieder ins Landesinnere und nach Süden zu fahren. So verbrachten wir nochmal einen lustigen Abend zusammen.
Liebe Dinah, lieber Niko, es war eine wunderschöne Zeit mit euch und wir freuen uns auf euren Besuch in Regensburg :) Macht's gut und genießt noch die letzten Tage in Kanada!
Am Ostersonntag hatten wir uns ein ganz besonderes Programm ausgedacht. Wie kann man einen solchen Feiertag besser verbringen, als sich einen kleinen Traum zu erfüllen und nach Mittelerde ins Auenland zu fahren. Nach einem leckeren Osterbrunch mit professionell selbst bemalten Eiern und easter buns (traditionelles neuseeländisches Gebäck. Weil wir nicht wussten, dass man das eigentlich aufbäckt, haben wir es roh gegessen - war auch gut, nur etwas klebrig:)), machten wir uns erst mal brav auf den Weg zur Kirche. Nach einer coolen Ostermesse mit schönem Gesang brachen wir uns schließlich nach Matamata auf, wo uns auch schon ein übel gelaunter Busfahrer in seinem klapprigen Shuttlebus empfing und uns zum Filmset von Herr der Ringe fuhr. Diese Fahrt dauerte ziemlich lange und führte über viele grüne Hügelchen und Täler, wie im richtigen Mittelerde halt. Peter Jackson (der Regisseur), hatte den Drehort extra so ausgewählt, dass während der gesamten Drehzeit kein Außenstehender jemals herausfinden konnte, wo sich das Set befand. Unser Guide auf der Tour durch Hobbingen erzählte uns sogar, dass keiner in Matamata je einen der Filmstars zu Gesicht bekommen hatte! Als wir nahe genug am Hobbitdörfchen angekommen waren, gab es witzigerweise noch eine Sicherheitseinweisung (sowas gibt es in Neuseeland irgendwie für alles und jedes) für alle Auenlandentdecker, um sicherzustellen, dass sich in diesem winzigen Dörfchen niemand verletzt oder verloren geht. Außerdem wurden wir gebeten, uns nicht an den reifen Früchten zu bedienen, die eigens für den Dreh des Hobbitfilms (Der kleine Hobbit) angepflanzt worden waren. Da zum Drehzeitpunkt noch nicht alle reif waren, wurden sogar zusätzlich noch welche an die Bäumchen geklebt. Selbst Schafe wurden extra eingeflogen, weil die, die sonst da auf der Wiese stehen, nach Peter Jacksons Meinung zu „modern"aussahen...
Wir betraten also das Filmset und bekamen schon unsere ersten kleinen Ausraster, als wir das erste „hobbit hole" entdeckten. Alle fotografierten drauf los, sodass uns unser Guide erst mal bremsen musste. Sie beruhigte uns, indem sie uns klarmachte, dass das Dorf aus 45 solcher Höhlen bestehen würde, und dass wir genug Zeit hätten, jedes ganz genau anzusehen und zu fotografieren. Die ganze Anlage ist total süß aufgebaut. Überall grünt und blüht es, jede Hobbithöhle hat ihren eigenen kleinen Vorgarten (mit importierten typisch englischen Pflanzen) und selbst die kleinsten Details sind so liebevoll drapiert (Hobbitwäsche, die in der Sonne hängt), dass man sich direkt vorstellen kann, in eines dieser Erdlöcher einzuziehen. Auf den „Feldern" wächst sogar echtes Gemüse (z.B. Zucchini), das nach Bio-Richtlinien ganz ohne Chemie angepflanzt wurde und in der Mitte von Hobbingen hatten man einen Teich angelegt, in dem echte Seerosen wachsen und sogar Frösche leben. Jeder Besucher soll sich so fühlen als wäre er mitten im Auenlandalltag und als ob jederzeit ein Hobbit aus seiner Höhle spazieren um uns einen guten Tag zu wünschen.
Das Highlight der Anlage ist natürlich das Haus von Bilbo und Frodo, in das man leider nicht reingehen kann, da die Innenaufnahmen alle im Studio in Wellington gemacht wurden. Trotzdem ist es schon sehr beeindruckend diesen Schauplatz zu sehen, den man sonst nur aus den Filmen kennt.
Als wir gegen Ende der Tour den Schauplatz unter dem Partybaum verließen (erster Film Bilbos 100. Geburtstag), erwartete uns noch ein kleines Highlight. Wir durften im Green Dragon, der Kneipe des Auenlands, die auch der einzige Innendrehplatz des Dörfchens gewesen war, einen Cider aus original Auenlandäpfeln genießen. Die Kneipe wird also tatsächlich bewirtet und man kann sogar Hochzeiten darin feiern! Nach dem Cider, der uns so gut geschmeckt hat, mussten wir leider auch noch am Ostersonntag sündigen. Die Krüge, in denen selbiger serviert wurde haben uns so gut gefallen, dass wir sie unbedingt mitgehen lassen mussten. Hoffentlich hat das das Schwarze Auge nicht mitbekommen:)
Das war's zum vorletzten Mal von uns. Ein Abschlussblog kommt in den nächsten Tagen und dann sind wir ja schon bald wieder daheim :)
- comments
Ra la Phel Das Foto ist ja wohl so was von ge-photoshop-t. Oder trainiert ihr da Sandkasten-Hochsprung?
Maaak Das schwarze Auge?