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Der Weg zum Yellowstone NP führte uns über mehr als 500Km durch durch die Prärie und natürlich über die Grenze in die USA. Die Immigration in die USA war einfach und rasch. Trotzdem schaffen es die US-Beamten immer, einem das Gefühl von „unwillkommen" zu geben. Schade.
Ab Great Falls (unser Zwischenstopp mit Übernachtung) führte die Strecke während etwa 150km nach langer Zeit wieder durch abwechslungsreiche Landschaften mit Hügeln, Wäldern und Flüssen. Bevor wir an den Yellowstone River kamen, und somit in die Nähe des Parks, führte uns die Strecke nochmals über endlose Weiten. Für uns war das interessant zu sehen und auch die Kilometer verflogen rasch.
Beim Parkeingang deckten wir uns mit Infos ein und lösten gleich einen Jahrespass für alle US Parks (nur 80$). Da die Campgrounds im Park im gut belegt sind, steuerten wir gleich den ersten mit freien Plätzen an. Die Fahrt führte durch wunderschöne Landschaft und auch die ersten Tiere bekamen wir schon wieder zu Gesicht (Rentiere und Bisons). Am Platz angekommen war genau noch ein Platz frei, doch als wir hinkamen, hat uns dieser jemand vor der Nase weggeschnappt (hier gilt first come, first serve und man ergattert sich zuerst seinen Platz und macht danach die Registrierung). Der Park Ranger war sehr hilfsbereit und hat für uns ein Plätzen bei anderen Besuchern (Skifahrer aus Colorado) organisiert. Das war in letzter Sekunde. Ansonsten wäre nur die Fahrt aus dem Park geblieben.
Der Park ist sehr gross und so planten wir, mindestens 2 ganze Tage mit dessen Besichtigung zu verbringen. Schliesslich haben wir auch keinen Grund zum hetzen :). Man kann in einer „8" durch der Park fahren und kommt so an alle sehenswerten Hotspots. Am ersten Tag nahmen wir die obere Hälfte der „8" in Angriff und besichtigten beim Canyon Village ein Schlucht (Mini-Grand-Canyon) mit 2 sehr imposanten Wasserfällen. Der nächste Stopp war für den Lunch. Dafür navigierte Yvonne uns zu einem gemütlichen Picknick-Platz (diese sind über den ganzen Park zerstreut). Doch bevor wir dort ankamen, gabs noch eine brenzlige Situation: Ein Typ winkte uns während der Fahrt wie wild und plötzlich kam ein Bison auf die Strasse vor den Camper gerannt. Auge in Auge standen wir da... Camper gegen Bison. Zum Glück waren wir nur langsam unterwegs und konnten noch stoppen. Kritisch beäugte er uns, um kurz darauf die Strasse wieder zu verlassen. Für ein Foto hat's noch gereicht!
Nach dem Lunch ging's zu den Mammoth Hot Springs, wo man diverse heisse Quellen und fantasievolle Formen und Farbkonstellationen sieht. Alles natürlich wunderbar ausgebaut, beschrieben und per Holzsteg erschlossen. Zum Abschluss gings noch zum Norris Geysir Bassin (gleich neben unserem Campground). Dort gab's Geysir an Geysir und Bassin an Bassin. Sehr schön, sehr eindrücklich. Geschafft vom ersten Tag ging's zurück zum Campground.... Feuer machen... Fleisch grillieren .... schlafen :)
Der Yellowstone Park war bisher einfach TOP. Ein Highlight folgt dem Andern. Die vulkanischen Aktivitäten waren für uns so neu wie umwerfend. Man hat das Gefühl, der ganze Park sei auf dampfender Erde gebaut. Entsprechend verfolgt einem auch oft ein Schwefelgeruch .... wie einem der Abercrombie-Duft in deren Shops beduselt.
Am zweiten Tag war die untere Hälfte der „8" an der Reihe. In weiser Voraussicht hatten wir telefonisch bereits einen Campground gebucht (es gibt übrigens EINE Nummer, unter welcher man ALLE Campgrounds in den Nationalparks der USA buchen kann resp. muss), um entspannt die Point of Interests abzufahren und am Abend einen Platz auf sicher zu haben. An diesem Tag war unter anderem der „Old Faithfull" an der Reihe. Das touristische Hightlight des Parks. Doch auf dem Weg dorthin, reihten wir einen Stopp an den nächsten und kamen aus dem Staunen nicht mehr raus. Die Kamera lief auch Hochtouren. Ganz entspannt waren gewissen Rundstrecken, welche man mit dem Camper gleich abfahren konnte (voll Ami-Style... Hauptsache nicht aussteigen müssen :) ). Beim „Old Faithfull" dann der touristische Schock! Ein riesiger Parkplatz, diverse Shops und etwa 1000 Leute, welche auf den Ausbruch des berühmten Geysirs warteten (das passiert schön regelmässig, circa alle 90 Minuten. Auch wir gesellten uns dazu und durften das Ereignis schon nach 10 Minuten miterleben. Danach wanderten wir noch 2h an vielen weiteren Geysieren und farbenfrohen Bassins vorbei (in einige hätten wir uns am liebsten hineingesetzt. Doch zu heiss... und zudem verboten! Zu hinterst der „Morning Glory". Das farbliche Highlight.
Erschlagen von den vielen Eindrücken machten wir uns auf den Weg zum Campground. Dort gab's nach 3 Tagen die erste warme Dusche und die Kleider haben wir gleich auch noch gewaschen. So waren wir bereit, die nächste Tagesetappe in Richtung Salt Lake City in Angriff zu nehmen. Byebye Yellowstone...
...früh am nächsten Morgen starteten wir in Richtung Salt Lake City. Gedanklich bereits nicht mehr im Park, gab's am Strassenrand eine Ansammlung von Autos und Teleobjektiven. Unterdessen wussten wir, dass es sich hier um ein Tier handeln musste. Ein Bär? Eher nicht. Ein Rentier wahrscheinlich. Deshalb stoppten wir zuerst nicht (sahen wir schon viele). Erst ein Blick in den Rückspiegel verriet, dass hier ein Rentier (gut geraten) im Fluss unterwegs war. Dieses Bild verlockte uns doch zu einem Stopp. Erst als wir ausstiegen, realisierten wir langsam, was sich hier abspielte. Am gegenüberliegenden Ufer war nämlich ein Wolf und freute sich schon auf ein feines Fressen. So flüchtete das Rentier weiter Flussabwärts (gerade an uns vorbei) und der Wolf tat dasselbe am Ufer. Welch ein Schauspiel und gleichzeitig krönender Abschluss unseres Yellowstone-Besuchs!
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