Profile
Blog
Photos
Videos
Nach Page war es nur eine gute Stunde und dort steuerten wir direkt zum Upper Antelope Canyon, um eine der stündlichen Tours zu machen. Die 11 oder die 12 Uhr Touren sind die beliebtesten, da um diese Zeit jeweils die Sonne tiefer in die Canyons rein scheint (sind nur ganz wenige Meter breit, wenn überhaupt und 8 bis 12 Meter tief). Mit Jeeps gings zu den Canyons, welche nur geführt (von Navajo Indianern) besichtigt werden können. Der gesamte Canyon ist nur etwa 400 Meter lang. Bei grossen Regenfällen kommt Wasser ein Flussbett (Wash) hinunter, staut sich vor dem Canyon und wird dann durchgepresst und fliesst nach diesen 400 Metern wieder in einem breiten Flussbett weiter. Durch dieses Phänomen haben sich diese Canyons gebildet und verändern ihr Dasein mit jedem Monsun. Die Tour selbst war ein kleiner Touri-Schock, denn es gab auf dem Weg durch den sehr schmalen Canyon einen regelrechten Stau! Der Rückweg war dann zum Glück weniger gedrängt und wir konnten die skurrilen Gebilde in Ruhe bewundern.
Zurück in Page fuhren wir noch bei einer Garage vorbei, um einen Ölwechsel zu machen (wir wurden angewiesen, dies nach 3000 Meilen zu machen). Eine Stunde Zwangspause in einer nicht sehr attraktiven Stadt. Wir nutzten diese, um etwas Kleines zu essen. Zurück bei der Garage dann Bad News. Der Van hatte ein Ölleck und wir entgingen wohl nur knapp einem Motorschaden. Zum Glück machten wir diesen Ölwechsel und entgingen so wohl grösseren Umtrieben. Bestückt mit einer Öl-Reserveflasche gingen wir noch rasch einkaufen und versuchten auch gleich noch den Vermieter zu erreichen. Erfolglos, denn in New Jersey war bereits Feierabend.
Wir entschieden uns, am Horseshoe Bend vorbei schon mal Richtung Grand Canyon zu fahren und auf halbem Weg zu übernachten. Der Horseshoe Bend ist eine 180 Grad Kurve des Colorado Rivers, welche wunderbar von einer Klippe aus bewundert werden kann. Alles ist immer auf Sicherheit bedacht, aber dort konnte man ohne Absperrung an die Canyonkante ran .... da ging es einige hundert Meter runter *knieschlotter*.
Am nächsten Morgen (es war Samstag) rief ich beim Vermieter an meldete das Problem. Zu unserem Glück war das ein Schweizer, was die Problemerklärung einfacher machte. Sein Vorschlag war weniger toll, denn wir sollten die nächste Garage ansteuern und das flicken lassen. Unser Gegenvorschlag war, dass wir bis nach Las Vegas so weiterfahren und sie dort das Auto checken (in Vegas haben die auch eine Mietstation). Ansonsten wären wir irgendwo in der Pampas gestrandet! Wir sollten in einer halben Stunde nochmals anrufen. So holten wir rasch und etwas gestresst den Camper vom RV Park und wollten ihn zum Parkplatz der Tankstelle fahren (wo die Telefonzelle war) und dort frühstücken. Da passierte das, was ich ab dem ersten Tag befürchtet hatte: in der Hitze des Gefechts vergassen wir, den Wasserschlauch zu lösen. So fuhren wir mit abgerissenem Wasserschlauch über den RV Park, bis uns ein anderer Camper mittels Handzeichen darauf aufmerksam machte. Halb so schlimm... ausser einem kaputten Schlauch keine weiteren Schäden. Wir gehen mal davon aus, dass dies jedem Camper mal passiert :)
Begleitet von Wüste, blauem Himmel und Countrymusik (über die Frauen, Liebe und andere Lebensgeschichten), zogen wir zum Grand Canyon Nationalpark. Der Van machte keine Probleme.
Im Park steuerten wir einen Aussichtspunkt nach dem anderen an und bestaunten den Grand Canyon. Der ist wirklich „Grand". Ansonsten waren wir der Meinung, dass wir Schöneres und Eindrücklicheres gesehen hatten (Yellowstone, Arches, Bryce Canyon). Die schiere Grösse, die Tiefe und auch die verschiedenfarbigen Gesteinsschichten sind durchaus sehenswert. Der Campground ist ebenfalls sehr gut und wir legen nach einen langen Tag mit fahren, wandern und Aussichtspunkt-Hopping ein feines Stück Fleisch auf den Grill und lassen den Tag gemütlich ausklingen.
- comments