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Der Weg raus aus Victoria gestaltete sich mühsamer als erhofft. Victoria ist leider doch nicht nur ein kleines Städtchen mit einer schönen Altstadt, sondern eine mittelgrosse Stadt mit dem üblichen Verkehr. Das erste Etappenziel auf dem Weg zum Pacific Rim National Park war der Goldstream Provincial Park. Nach einer guten Stunde waren wir bereits dort. Es regnete immer noch in strömen. Was uns nun erwartete übertraf unsere Vorstellungen bei weitem! Geteerte Strässchen durch dichten Wald erschlossen ca. 100 Stellplätze für RVs und Zelte. Überall Service-Häuschen mit WCs, Duschen und Abwaschbereich. Daneben die Entsorgung und Frischwasser. Die Stellplätze waren praktisch ausser Sichtweite voneinander, so dass man sich allein fühlte im Wald.
Bevor wir das jedoch voll geniessen konnten, hatten wir noch andere Sorgen: die Blinker gingen auf der Fahrt kaputt. So landeten wir bereits am zweiten Tag zum ersten Mal in der Garage (hoffentlich muss ich nicht über ein zweites und drittes Mal schreiben :) ). Beide hinteren Blinker waren defekt und wurden von Andy professionell geflickt. 20 Dollar und eine Quittung für den Vermieter.
Am Abend zauberte Yvonne das Nachtessen, während ich mich um den Rest kümmerte. Abwaschen gehörte ab sofort auch zu meinen täglichen Pflichten. Das führte am zweiten Abend bereits zu den ersten Bekanntschaften. Zwei junge Frauen aus der Zentralschweiz (so liess es ihr Dialekt zumindest vermuten), waren auf ihrer Tour durch Kanada, nachdem sie bereits 4 Wochen in Vancouver in der Sprachschule waren. Yvonne war schon etwas neidisch auf die Dusche in ihrem Camper :).
Am nächsten Morgen zeigte sich das Wetter wieder von seiner besten Seite. In Westkanada hatten sie übrigens gerade eine lange Trockenperiode hinter sich und der oben erwähnte Regen war der Erste nach etwa 60 Tagen. Ziehen wir Schweizer den Regen an? Man könnte es fast meinen. Nach einem guten Frühstück starteten wir die Fahrt mit noch nicht klar definiertem Ziel. Port Alberny haben wir mal anvisiert. Auf dem Weg gab's den ersten Stopp in Duncan, welches für seine Totems bekannt ist. Das kann man sich ruhig sparen, da alle die Totems von Künstlern vor ca. 20 Jahren geschnitzt wurden und somit nichts mit der „First Nation" zu tun haben. Zweiter Stopp war Chemainus, „weltbekann" für seine Wandmalereien. Dieser Stopp hat sich gelohnt, zumal das ganze Dörfchen sehr pittoresk war. Nun ging's weiter nach Port Alberny, wo wir die Nacht verbringen wollten. Da uns das Ort nicht gerade umgehauen hat, wurde nur ein Tankstopp (unser erster) daraus und wir fuhren weiter bis zum Sproat Lake Provincial Park. Zurück zum Tankstopp: 80 Liter! Dabei sind wir erst gut 400km gefahren. Das wird ja heiter!
Im Sproat Lake PP gab's zum Glück noch freie Plätze, welche sich gegen Abend jedoch alle füllten. Gleich neben uns campiert ein junges Paar aus London, welches seit Anfang Juli in Nordamerika unterwegs ist. Im Zelt! Ihre Reise neigt sich dem Ende zu und sie fahren Ende Woche nach San Francisco runter und verkaufen dort ihr SUV, welches sie für ihre Reise gekauft hatten, bevor es nach UK zurückgeht.
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