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"Ich Finkenfaenger bin bekannt Bei Alt und Jung im ganzen Land"
Und dem Finkenfaenger sind wir dann nachgereist durch ganz Ecuador auf die Galapagosinseln. Der Oberfinkenfeanger, Darwin, hat die Inseln durch seine Evolutionstheorie bekannt gemacht. Neben den verschiedenen Finkenspezies hat er auch herausgefunden, dass Iguanas die duemmsten Tiere auf Erden sind. Seine Versuche beschraenkten sich allerdings auf grobe Fusskicke in die huebschen Tierchen, um diese aus dem Weg zu bekommen. Allerdings sind die Echsen echt waehlerisch wo sie sich platzieren und sind immer genau an den Platz zurueckgekehrt, von wo aus sie gekickt wurden. Darwin, ein Mann der detaillierten Beobachtung, schloss daraus, dass sie nicht gerade Intelligenzbestien sind. QED. Um ehrlich zu sein, sie liegen einem auch regelmaessig im Weg herum, wenn man auf den Inseln spaziert. Den Tieren auf Galapagos sind die Menschen herzlich egal, eine Ausnahme bildete ein Seeloewe und eine Truppe Pelikane, die regelmaessig um die Tunfische stritten, welche im Fischerhafen von Porto Ayo auf Santa Cruz ausgenommen wurden. Jeden Tag gab es die Schau und der Platz ist definitiv mein Lieblingsplatz auf Galapagos. Das beste war, als ein Kollege des Seelowen auch mitspielte. Seeloewe Nummer eins verteidigte seinen Fisch gegen die gefraessigen Pelikane und schuppste diese ins Wasser, wo Nummer 2 wartete und die Pelikane zum Spass an den Fuessen unter Wasser zog. Ein Spektakel, das auch sofort die gesamte Dorfpolizei verfolgte.
Wir beobachteten nicht nur die Finken, Iguanas, Seeloewen und co. an Land, sondern schnorchelten mit Pinguinen und Seeloewen und Haien und Schildkroeten im sehr sehr sehr sehr kalten Wasser. Es lebe Herr Humboldt! Neben Darwin waren auch andere Forscher unterwegs auf den "verzauberten Inseln", wobei man sich bei einem eher an seine Frau Sally erinnert. Forscher X nahm naemlich seine Frau Sally auf die Inseln am Ende der Welt mit. Die fand das dann uberhaupt nicht lustig, spaetestens als sie gemerkt hatte, dass sie echt am A... der Welt gelandet war, verging ihr die gute Laune und kurzerhand haute sie ihrem Forschermann ab. Dieser benannte zum Dank die Krabben auf Galapagos nach ihr - "Sally Lightfoot" (Sally Leichtfuss). Die Galapagos waren auch Schauplatz allerlei ungeklaerter Morde, Strafgefangnenekolonien, Verschwoerungen und Machtspielchen. Ein deutscher Einwanderer, Herr Ritter, entferte sich und seiner Geliebten vor der Reise saemtliche Zaehne als Provilakte gegen Karies und um sicherzustellen, dass sich auch seine Geliebte vegetarisch ernaehrte. Er liess sich ein metallisches Gebiss herstellen aus rostfreiem Metall, welches er dann mit seiner Frau teilte. Erinnert einem an die drei Graien aus der griechischen Mythologie, welche ein Auge und einen Zahn miteinander teilten. Ironischerweise starb der Vegetarier an einem schlechten Poulet. Gluecklicherweise sind die Inseln heute unter Schutz und bieten sehr vielen endemischen Spezies einen einmaligen Lebensraum. Auch der Riesenschildkroete Longsome George, der letzte seiner Spezies. Selbst verzweifelte Versuche bis hin zur taeglichen Handarbeit ueberzeugten George nicht, sich fortzupflanzen. Sein Schildkroete-Kollege Diego zum Vergleich hat bereits ca. 5000 Kinder gezeugt und ist damit eine der schaerfsten Schildkroeten ueberhaupt! Ein grosses Schildkroetenbezogenes Learning war, dass diese Tiere nicht aus ihrem Panzer schluepfen koennen, sie sind also nicht wie Einsiedlerkrebse!! Nicht wahr Pinguinfischerin Julia!!! Neben endemischen Spezies begegnet man auch nicht endemischen humanoiden Elementen, wie der auesserst geschwinden und wendigen Schwimmerin aus Deutschland, welche rekordverdaechtig den Pinguinen gefolgt ist, wobei diese am Ende doch gewannen . Das Kerngebiet vom Finkenfaenger Darwin waren aber nicht die Pinguine, sondern die Adaption und Evolution. Wir lernten, dass Adaption lediglich die Anpassung einzelner Tiere einer Spezies ist und Evolution die Weiterentwicklunge einer Spezies. Als Beispiel, eine der Geissen (nicht endemisch) hat sich aufgrund Wasserknappheit angeeignet, Salzwasser zu trinken - Adaption. Wenn sich alle Geissen daran gewoehnen und ihre Jungen auch, dann ist das Evolution - Exaaaaactly!! Die Geissen haben auch ihre Hufe angepasst, nur so nebenbei. Die Pinguine auf Galapagos sind die einzigen Pinguine auf der Nordhalbkugel. Gelandet auf Galapagos sind sie eher durch ein Navigationsunfall. Am Suedpol, schoen im Kuehlen, sind sie in die Humboldt Stroemung gekommen und nicht mehr raus. So mussten sie bis in den hohen, warmen Norden mitpaddeln, strandeten auf Galapagos und kamen nicht mehr nach Hause. Toent lustig, aber wenn das El Nino Phaenomen stattfindet, sterben viele Pinguine, da das Wasser zu warm wird, ergo kein passendes Futter aufzutreiben ist. So genug zur Lehrstunde Galapagos, sorry fuer soviel information (ich koennte noch viiiieeel mehr schreiben), aber die Inseln sind echt faszinierend, mit einer interessanten Vergangenheit und hoffentlich einer langen und nachhaltigen Zukunft.
Nach soviel Wasser sind wir dann Richtung Amazonas gereist. Der Trip verlief erfolgreich bis in den Bus, wo unserem Kollegen die Kamera geklaut wurde. Wobei man hier anmerken muss, dass er auf der ganzen Reise bisher ziemlich intensiv seine Sachen verloren, entwendet, nicht gefunden und ueber ganz Ecuador verstreut hat. Begonnen hatte es mit seinem Gepaeck, welches nicht mit ihm gekommen ist und sich erst nach einer Woche zeigte, gefolgt vom Verlust seiner Kamera im Bus. Spaeter hat er seine Sonnenbrille in den Amazonas geworfen und als wir dann nach der Amazonasreise in den heissen Quellen in den Anden baden wollten, hat er gemerkt, dass die Badehose noch im Dschungel war….aber zurueck zu unserem Bustrip. Nach zwei Stunden Fahrt, wurden wir naturtechnisch von einer Schlammlawine gestoppt, was alle Maenner in unserem Bus dazu bewog, mit einem riesigen Grinsen auszusteigen und etwa zu 15zent auf den einsamen Polizisten einzureden, uns ueber die alte Passstrasse zu lassen. Der Polizist hielt sich gut und liess uns erst nach zwei Stunden passieren. Die Jungs sind dann mit einem noch breiteren Grinsen wieder in den Bus eingestiegen. Ich glaube fuer die war das Weihnachten und Ostern zusammen, dass sie alte Schule maessig ueber die Anden holpern durften. Die alte Passstrasse war dann auch etwas gfuerichg (es gab ja einen Grund wieso sie eine neue gebaut hatten und wieso der Bulle zwei Stunden stoerrisch blieb…). Trotzdem sind wir gesund in Lago Agrio angekommen und von dort aus am naechsten Tag mit unserem Guide in das Dschungelkamp gefahren. Der Amazonas ist wunderschoen, hat mir fast besser gefallen als Galapagos. Dichtes, undurchdringliches Gruen, riesige Baeume, bunte Voegel und klar auch Spinnen und Schlangen. Ein Teil des Waldes war ueberschwemmt und wir konnten fast jeden Abend schwimmen gehen, natuerlich nur dort, wo die Motorboote fuhren, sonst ist es zu gefaehrlich wegen den Pyranhas und anderen netten Tierchen. Durch den Dschungel fuehren einige wenige Pfade, die regelmaessig gepflegt werden muessen, mehrheitlich faehrt man mit dem Boot auf den Wasserstrassen. Der beste Ausflug war zu viert im Ruderboot, ganz leise mitten durchs Dickicht zum Piranhas Fischen. Im Dschungel hab ich dann auch die Tuecken der spanischen Sprache kennengelernt. Das Wort Vogel in Spanisch ist el pájaro (gesprochen pacharo), das Wort el pajero (gesprochen pachero) bedeutet Wichser. Ich also durch den Dschungel im Boot, die einzige, welche den Leuten die blauen, gelben und roten Wichser in den Baeumen gezeigt hat!
Also, auch wieder viel gelernt im Amazonas! Auf der Rueckfahrt haben wir die heissen Quellen in Papallacta besucht und uns wieder einmal ins Wasser getunkt. Generell war Ecuador bisher auf der feuchten Seite, in Quito regnet es staendig, auf Galapagos war Schnorcheln jeden Tag, im Amazonas ist es per se immer feucht, zudem waren wir auch dort ueberraschend oft schwimmen und dann die heissen Quellen und claro, angekommen in Quito war es auch wieder regnerisch. Doch es ist wieder einmal ein tolles Land, welches wir besucht haben und ich weiss, ich wiederhole mich jedesmal, wenn ich einen Bericht schreibe! Aber jedes Land, das wir besuchten war einmalig und wunderschoen! Zum Glueck gibt es soviele.
Allen ein Feliz Año Nuevo!
Markus und Luzia und der dingeverlierende Urs
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Hildegard Grüninger Liebe Luzia, lieber Markus einfach fantastisch, was Ihr alles erlebt, Eure Bilder und der Reisebericht ganz interessant!!! Eine Bratwurst oder ein Raclette auf dem Teller, das freut mich für Euch beide. Da kommt mir s`Eggli in den Sinn---- Fürs 2012 alles Gute und herzliche Grüsse Hildegard Mam