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Wo es viele Fische hat…
bedeutet der Name Panama. Aber es hat nicht nur Fische dort, sondern auch einen Kanal, eine umwerfende Natur, ein schoenes Tauchgebiet und vor allem Panama Huete. Aber bevor ich vom Hut erzaehle, kurz zurueck zu unserem nassen Grenzuebergang von Kolumbien nach Panama. Zuerst haben wir unseren Schneider (Urs) nach Sueden geschickt und haben uns dann auf die Suche des Schneiders von Panama gemacht. Anders als die Raeubergeschichten (siehe Blog Kolumbien) sind wir ziemlich relaxed auf unserm Segelboot ueber das karibische Meer geschippert. Unser Kapitaen sah zwar aus wie ein Pirat, war aber extrem professionell, wenn es darauf ankam. Wir waren 9 Passagiere auf dem Boot, davon waren 3 48 Stunden ausgeschaltet aufgrund Seekrankheit. Die 2 Tage auf offener See waren schon speziell, die Wellen waren bis zu 3 Meter hoch und wir mussten sogar die Segel runterholen, da der Wind so stark war. Wir hatten zwar keine Seekrankheitsprobleme aber haben trotzdem herausgefunden, dass wir nicht die geborenen Segler sind, zu nass, zu wenig Platz. Dennoch das San Blas Archipel ist schon sehr schoen, bei schoenerem Wetter, waere es sicher noch „paradiesiger" gewesen. Aber entweder Wind und segeln oder Sonne dafuer Motor. Den Einreisestempel nach Panama holten wir uns auf einer vorgelagerten Insel ab und tags darauf ging es per Motorboot aufs Festland, dann per Jeep durch das ganze Land nach Panama City - claro mit Reifenpanne
Panama City ist echt eine tolle Stadt. Die Altstadt ist UNESCO Weltkultur Erbe und wahnsinnig schoen gemacht. Im Gegensatz zu Cartagena sind nicht alle Gebaeude renoviert und man kriegt ein so schoenes trashig-kubanisches Gefuehl. Das Leben in den Strassen ist irgendwie authentischer. Man sitzt auf einer kleinen Plaza gesaeumt von alten Kolonialgebaeuden. Aus einer Bar toent live Jazzmusik, den Saxophonisten sieht man durchs Fenster. In der Hand haelt man ein frisches Cevice und auf dem Kopf hat man ein Panamahut. Was will man mehr?
Der Panamahut wurde aus Ecuador importiert, damit die Arbeiter am Panamakanal keinen Sonnenstich bekamen. Damit wurde es der Hut der Arbeiter. Roosevelt machte aus dem Hut Fashion als er einen bei seiner Rede anlaesslich einer Besichtigung des Panamakanals trug, mit der Absicht seine Verbundenheit zur Arbeiterschicht zu demonstrieren. Damit hatte er auch gleich ein Modetrend gesetzt und ein ganzes Business fuer Panamahuete geschaffen.
In Panama City wird wahnsinnig gebaut. Geld scheint vorhanden zu sein, die Stadt galt seit jeher als das Finanzzentrum fuer Suedamerika (das Miami des Suedens, nur dass man hier Englisch spricht ) und seit der Kanal von den Amis komplett an Panama uebergeben wurde und von jenen klever kommerzialisiert und effizienter betrieben wird, ist eine Goldgrube hinzugekommen. Der Panamakanal wird zurzeit ausgebaut und eine dritte, tiefere und groessere Rinne wird hinzukommen, um der Groessenentwicklung der moderenen Schiffe gerecht zu werden. Es ist ein riesiges Projekt und wird dem bereits historisch und grossartigen Bauwerk gerecht. Die Eroeffnung der neuen Rinne wird am 100 jaehrigen Jubilaeum, 2014, des Kanals stattfinden. Die Geschichte des Kanals ist interessant und eindruecklich, von den politischen Interessen, die ganz Mittelamerika beeinflussten, bis zu den enormen Arbeitseinsaetzen und menschlichen Opfern, die fuer den Bau erbracht wurden. 5% des ganzen Welthandels werden zurzeit durch den Panamakanal geschleust und so um die Welt transportiert, in der Zukunft wohl mehr.
Von Irene, einer Italienerin, die mit uns auf dem Segelboot von Kolumbien nach Panama fuhr, erhielten wir den Tip, nach Santa Catalina zum Nationalpark Coiba zu fahren, um dort zu tauchen. Wir folgtem ihrer Empfehlung und waren echt begeistert. Die laendlichen Gebiete Panamas sind vor allem von Landwirtschaft gepraegt und wunderschoen. Rinderherden werden von Gauchos auf die Weiden getrieben und das Landleben verlaueft etwas gemaechlicher als jenes in der modernen Stadt. Santa Catalina ist ein verschlafenes Fischerdorf, entsprechend mit wenig Touristen, eher bekannt fuers Surfen. Wir wohnten in einem kleinen, versteckten Hostel auf einer Anhoehe im Wald. Zur einen Seite ging es an einen tollen Surfstrand, wo wir unsere erste Welle ritten als Vorbereitung fuer Hawaii und auf der anderen Seite ging es zu unserem Tauchshop, von wo aus wir zu zwei schoenen Tauchtagen im Nationalpark Coiba aufbrachen. Wir sahen zwar Delfine, Schildkroeten, Haie und einen Wal, aber den Walhai, der die vorhergehenden Wochen unterwegs war, sahen wir leider nicht. Jonu, man kann nicht immer Glueck haben. Auf unsere Mittagessinsel im Coiba Nationalpark war es nicht empfohlen zu schnorcheln, weil Tito das vier Meter Krokodil dort sein zu hause hat. Wird behandelt wie ein Haustier und auch regelmaessig gefuettert - nicht mit Touristen.
Unser schwedischer Chefkoch Hostel Genosse bezeichnete unsere Unterkunft und Santa Catalina treffend als „Hotel California" (Eagles), war mal einmal da, wollte/konnte man nicht mehr weg. Es war einer der ersten Orte, wo wir echt Muehe hatten, zu gehen und auch laenger blieben als geplant. Wobei unsere Cash Situation uns wohl oder uebel auf den Bus nach Davide zwang. In Santa Catalina hat keinen Bankomaten oder eine Bank, man muss 2 Stunden mit dem Bus nach Sona fahren, um wieder an Dineros zu kommen - oder man kann bei der Pizzeria zumindest die Tauchgaenge per Kreditkarte bezahlen. Leider halfen die uns nicht aus mit etwas Zusatzcash ueber einen Kreditkartenbezug und so ging es dann halt weiter nach Costa Rica.
Panama ist echt ein Geheimtip fuer Ferien. Die Kombination von Stadt und Land, Meer und Landschaft (Natur) ist extrem vielfaeltig und das Land ist gut erschlossen und sicher (kam mir wenigstens so vor). Ich war ueberrascht von Panama und finde das Land eines der Ueberraschungshighlights auf unserer Weltreise...aber ich weiss, das sag ich fast von jedem Land!
Was auch ganz witztig ist, ist der Grenzuebergang nach Costa Rica. Man faehrt durch scheinbar endlose Bananenplantagen bis zu einer Stahlbruecke ueber den Fluss Sixaola - auf der anderen Seite ist Costa Rica (PS man braucht einen Gelbfieber Stempel...oder man ist gaaaanz fest charmant)!
Bis bald aus Costa Rica, wo wir hoffentlich von Faultieren, Nebelwaelder und Pfeilgiftfroeschen berichten koennen.
Luzia und Markus
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Grüninger Hildegard Liebe LULU, lieber Markus, mit grossem Vergnügen sitze ich immer wieder vor meinen PC und staune über Eure Bilder und lese mit grossem Interesse Eure Reiseberichte aus einer mir ganz fernen Welt. Alles ist höchst interessant!! Danke dafür ganz herzlich! viel Reiseglück und liebe Grüsse Mam Hildegard