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Salut zusammen
Mein Opernbesuch war atemberaubend - die Temperatur im Saal stieg schnell ueber 35 Grad und auch die Luftfeuchtigkeit entsprach bald eher einer Sauna denn einem Opernhaus. Auch die Auffuehrung selber war sehr gut und nachher zog es uns noch in einen Forro/Samba-Klub.
Frueh am naechsten Morgen machte ich mich zusammen mit 2 Portugiesen und einem Schweden auf zum Camp im Urwald, auf der anderen Seite des Amazonas. Nach einer ca. 30min. Fahrt kamen wir beim Faehrhafen von Manaus an und stiegen in ein kleines Boot welches uns auf die andere Seite des Amazonas brachte.
Durch den Zusammenfluss des Rio Rio Solimões und des Rio Negro bei Manaus entsteht der Amazonas. Die Namen der Fluesse leiten sich dabei vom Wasser ab: Beim Rio Negro ist es pechschwarz, wahrend der Rio Solimões schmutzig-gelb ist. Beim Zusammenfluss geschieht etwas seltsames: Da der Rio Negro einerseits kaelter ist und andererseits auch einen anderen pH-Wert hat als der Rio Solimões mischen sich die Fluesse nicht - auf einer Laenge von mehreren hundert Metern fliessen sie nebeneinander her, klar erkennbar an der Farbe.
Auf der anderen Seite angekommen bestiegen wir einen weiteren Bus, welcher uns auf dem Trans-Amazonischen Highway tiefer in den Dschungel brachte. Diese Strasse durchquerte lange Zeit das gesamte Amazonas-Gebiet und war wichtigste Verkehrsader fuer Gueter und Personen. Doch als Teile der Strasse vor Jahren unterspuelt wurden machte sich niemand an die Reparatur - die Regierung verdient an den Faehrgebuehren mehr. Durch die Vergabe der Fussball-WM nach Brasilien mischte sich die FIFA ein und machte die Wiederherstellung der Strasse zur Bedingung fuer die Zulassung von Manaus als Spielort. Keine Ahnung wie die in diesem Klima Fussball spielen wollen, aber wenigstens dieses eine mal hat die Fussball-Mafia was Gutes bewirkt.
Nach einer weiteren Bootsfahrt kamen wir dann so gegen Mittag im Dschungel-Camp an und lernten unsere Guides kennen, Ruben und Demion. Beide hatten schon abenteuerliche Geschichten erlebt und vor allem Ruben konnte viele davon durch Narben beweisen. Er wurde mehrfach von Taranteln gebissen, wurde schon von Kaimanen und Piranhas attackiert und nach einem Biss einer ueberaus giftigen Viper ueberlebte er die fast 2-stuendige Evakuation nach Manaus nur knapp - Das Gift ist normalerweise nach 1h toedlich. Demion seinerseits faengt gerne Leguane und Schlangen und sein momentanes Projekt ist das Aufspueren und Einfangen einer 5m-Anakonda. Jedem sein Hobby.
Mit diesen Guides unternahmen wir dann auch von Camp aus verschiedene Ausfluege. So gingen wir mit Ruben auf Kaiman-Jagd, fischten Piranhas und stoeberten ein Faultier auf. Zudem unternahmen wir auch einen aeusserst spannenden Dschungelmarsch, auf welchem er uns die Moeglichkeiten der verschiedenen Pflanzen und Tiere zeigte. So gibt es Heilpflanzen gegen so ziemlich jede Krankheit und Unfaelle (sogar gegen Schlangenbisse, wenn man genuegend Glueck hat und gerade ein entsprechender Busch in der Naehe hat) und auch fuer Nahrung sorgt der Dschungel reichlich. Ausser den Maden und Larven zeigte Ruben uns auch eine Liane, welche soviel Wasser enthaelt, dass man ein Stueck davon einfach kippen muss und schon laeuft es heraus. Ein 1m langes Stueck Liane enthaelt knapp 2l Wasser.
Die 3 Tage waren leider sehr schnell vorbei und so bin ich bereits wieder in Manaus. Meine Plaene haben sich schon wieder geaendert. Ich habe hier eine Schweizerin getroffen und werde nun naechstens mit ihr mit einem Boot nach Porto Velho fahren. 4 Tage auf einem Boot auf dem Amazonas warten auf mich. Da das Boot erst am Dienstag faehrt habe ich jetzt noch genuegend Zeit meine Fotos hochzuladen und meine Moskito-Stiche zu pflegen.
Liebe Gruesse aus Manaus
Jonas
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