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Und wieder ist eine Woche rum, nein zwei sogar. Wenn man im Büro so unglaublich beschäftigt ist, wie wir es sind (Vorsicht: Ironie) dann vergeht die Zeit echt wie im Flug.Am vorletzten Wochenende (31./01.) haben wir mal wieder das Pekinger Nachtleben gründlich erkundet. Am Freitag ging es in einen fancy Schuppen im Osten von Peking, in den uns ein Kollege eingeladen hatte….wir wollten mal etwas anderes ausprobieren als die Tun-Bar, in der wir ja nun schon mehrmals waren. Gemeinsam mit anderen Siemens Praktikanten, ein paar SIS Kollegen und auch unserem amerikanischen Freund Edward wurde es ein ausgelassene Partynacht. Da fiel das Aufstehen am Samstagmorgen dann leider nicht ganz so leicht. Wir hatten eigentlich geplant zu den berühmten Ming-Gräbern zu fahren, haben uns dann aber auf Grund des fantastischen Wetters doch für die Fragrant Hills entschieden. Das sind ein paar Berge im Nordosten von Peking, von denen man eine fantastische Aussicht auf die Stadt und Umgebung hat und die vor allem jetzt im Herbst auf Grund der Laubfärbung einfach nur toll aussehen. Normalerweise würde man die Berge zu Fuß erklimmen, aber da es doch schon etwas spät war, entschieden wir uns kurzer Hand für die Seilbahn. Wir konnten ja nicht ahnen, dass wir in der Zeit in der wir anstehen mussten (vor allem auf dem Weg runter), den Berg hätten zweimal erklimmen können. Wohlbehalten, aber durchgefroren kamen wir dann am späten Abend wieder im StarCity an. Leider war uns nur eine kurze Verschnaufpause vergönnt….denn es war ja Halloween! Und da gehört natürlich eine ordentliche Halloweenparty dazu, von denen es in Peking ausreichend gab. Wir entschieden uns für eine Fetish-Halloweenparty im Artsdistrict 798, das nur 10min zu Fuß von uns weg ist. Verkleidet haben wir uns natürlich auch etwas. Ein paar Tage zuvor haben wir uns auf einem Markt ein paar Masken besorgt….ein großer Fehler wie sich am Ende des Abends rausstellen sollte. Jules Maske hat so dolle abgefärbt, dass sie am Tag danach immer noch rote Flecken im Gesicht hatte. Also merken: kauft euch nie eine chinesische Halloweenmaske. Dennoch war der Abend total klasse. Nach einer Pre-Party bei Edward sind wir mit ein paar anderen Siemens-Interns losgezogen. Die Location war super..eine riesige Halle, die früher zur Produktion von Waffen genutzt wurde. Es waren hunderte Leute da...sowohl Chinesen als auch Ausländer, und die meisten mit super (z.T. lustigen) Kostümen. So hat sich z.B. Thomas, ein anderer Siemens Praktikant, wirklich sehr sehr überzeugend als Frau verkleidet. Aber schaut euch am besten die Bilder mal dazu an.
Als wir am Morgen (oder eher Mittag) danach aufwachten wurden wir von einem weißen Peking überrascht. Was in der Nacht als Schneeregen angefangen hatte, endete mit 10cm Neuschnee. Wie wir später auf Spiegel.de lesen mussten, war dieser Schnee vielleicht doch nicht ganz natürlicher Art gewesen….die Chinesen können halt alles! Bei diesem kalten, nassen Winterwetter kann man natürlich nur eins machen: Shoppen!!!! Und zwar Wintersachen (und auch diverse andere Sachen) . Jule musste sich erstmal mit festem Schuhwerk und Handschuhe und Mütze ausstatten. Zunächst trieb es uns nach Wudauku, dem Studentenviertel Pekings. Nach einer kleinen Stadtrundfahrt mit der Peking U-Bahn gings dann weiter nach Yashow, einer von vielen Fake marketshier in der Stadt. Der Höhepunkt des Wochenendes war dann aber doch nicht die Shoppingtour oder die Halloweenparty sondern eine Entdeckung die wir im Bejinger (das City-Magazin Pekings) machen mussten: Clueso spielt in Peking und zwar am 2.11.!!!! Für umgerechnet 5€!!!!! Total aufgeregt riefen wir dann ersteinmal in dem Club an um uns Karten zureservieren. Den Rest des Wochenendes freuten wir uns dann wie kleine Kinder auf Weihnachten.
Und dann war es endlich soweit: Montag!!! Clueso!!! Nach einem weiteren spannenden Tag auf Arbeit(Vorsicht: Ironie) machten wir uns abends auf den Weg in die City. Im Club trafen wir uns noch mit einem chinesischen Kollegen und anderen Siemens Interns. Wir haben schnell feststellen müssen, dass es sich im Kreise der in Peking lebenden Deutschen schnell rumgesprochen hat, dass Clueso kommt. Wir kamen uns vor wie in einem Club in Deutschland. Zwei Stunden lang haben Clueso den Club gerockt und der Menge eingeheizt. Und wir standen ganz vorne…in der ersten Reihe!!! Leider war das Konzert viel zu schnell vorbei.
Der Rest von Arbeitswoche vier war dann weniger aufregend. Da wir beide leider etwas krank waren (Chrissy leider immer noch ist) mussten wir uns was die abendlichen Aktivitäten angeht leider etwas zurückhalten. Wir haben das Wochenende (7./8.11.) natürlich trotzdem genutzt um uns Pekings Sehenswürdigkeiten anzuschauen. Am Samstag ging es dann doch endlich zusammen mit Edward zu den Ming Gräbern. Nach langen Überlegungen wie wir am besten dorthin kommen (die Gräber liegen doch etwas weit außerhalb der Stadt), entschieden wir, dass es wohl das Beste sei einfach für den Ausflug ein Taxi anzumieten. 300 Yuan für die Hin- und Rückfahrt (umgerechnet 30€) boten wir dem Taxifahrer an, der das Angebot mit voller Freude annahm (vielleicht hätten wir doch noch etwas handeln sollen?). Für das Geld wurde uns dann jedoch pures Entertainment geboten…dies ging von Gesangseinlagen über diverse Nachahmungenvon Tiergeräuschen bis hin zur Darbietung seiner Kenntnisse im Bereich der Englischen Schimpfwörter.Auf dem Weg zu den Gräbern erzählte er uns dann noch ein paar spannende Geschichten zu diesen…natürlich auf Chinesisch, was uns Edward dann immer ins Englische übersetzen musste. Bei den Ming Gräbern angekommen, mussten wir schnell feststellen, dass die Erfahrungsberichte der anderen leider doch stimmten….die Gräber sind doch ziemlich langweilig und es gibt nur wenig zusehen. Im Anschluss daran fuhr uns unser Taxifahrer dann noch zu dem Heiligen Weg. Es handelt sich dabei um eine lange Straße die links und rechts mit verschieden Tier- und Kriegerfiguren gesäumt ist, die zum Klettern geradezu wie geschaffen waren. Aber schaut euch am besten die Bilder dazu an. Das Schild No Climbing entdeckten wir „leider" erst am Ende des Weges ;) Trotz der weniger spannenden Ming Gräber war der Ausflug einfach klasse. Da die Gräber etwas außerhalb der Stadt liegen war hier die Luft auch um einiges angenehmer. Der Smog in Peking war die Tage zuvor einfach unerträglich geworden.
Nach dem uns unsere Taxifahrer nach einer aufregenden Fahrt wieder zurück in die Pekinger Innenstadt gebracht hat, haben wir uns dann noch die Pekinger Hutongs angeschaut. Hutongs sind kleine Hütten, eng nebeneinander gebaut und mit kleinen Hinterhöfen. Ein krasser Gegensatz zu den riesigen Hochhäusern, die sonst das Stadtbild von Peking prägen. Gegen spätern Nachmittag machten wir dann noch einen Abstecher nach Houhai, einer sehr belebten Gegend mit Bars, Cafes, Clubs usw., die am Uferzweier Seen liegen.
Der folgende Tag (Sonntag) wurde dann zu einem Kunst- und Kulturtag. Bis zum späten Nachmittag haben wir uns das 798 angeschaut und seine vielen Galerien. Das 798 ist ein früheres Industriegebiet, in dem sich in den letzten Jahren Chinas Künstler der Moderne niederließen. Neben den vielen Galerien gibt es Unmengen kleiner Geschäfte, Bars, Cafes und Restaurants. Moderne Kunst in mitten von alten Industrieanlagen…ein einmaliges Erlebnis. Die Galerien des 798 sind auch bekannt dafür recht regimekritisch zu sein. Dass das Gebiet noch nicht vollständig geschlossen wurde ist fast ein Wunder.
Woche Nummer vier ließen wir am Sonntagabend dann ganz entspannt ausklingen. Jule verbrachte den Abend in einem sehr beliebten Büchercafe, während Chrissy mit ihrer neuen Bekanntschaft aus Argentinien ihre spanischen Sprachkenntnisse auffrischte.
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