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Blog 27.Nov
Wir fahren gerade mit einem sehr schönen Holzboot auf dem Mekong und werden in ca. 20 Minuten die Grenze von Laos erreichen. Das Boot ist sehr komfortabel und obwohl es für 40 Personen ausgelegt ist, sind nur 10 Passagiere an Bord (4 Amerikaner, 2 Holländer, 2 Engländer, 2 Deutsche). Wir fahren heute von Chiang Khong nach Pakbeng und morgen von dort nach Luang Prabang - insgesamt 350 km. Der Fluss ist von großen Sand- und Felsbänken durchsetzt und rechts und links von Bergen gesäumt.
Wir erleben den Mekong genauso, wie er im Reiseführer von Dumont beschrieben ist: „ Die Sonne kämpft sich durch den Morgendunst. Die Nebelschleier liegen über dem Mekong. Auf den Booten der Fischer glühen Holzkohle-Stövchen. In dem lehmbraunen Strom nehmen Kinder ihr Morgenbad." Schon am frühen Morgen wurde der Sonnenaufgang über dem Mekong von den Gongschlägen begleitet, die die Gläubigen daran erinnern sollen, die Speisen für den Bittgang der Mönche vorzubereiten.
Wir sind gespannt was uns noch auf der Fahrt erwartet.
Die Busfahrt von Chiang Mai nach Chiang Khong an der Grenze zu Laos war sehr entspannt. Eine ruhige 7 stündige Fahrt ohne große, riskante Überholmanöver auf gut ausgebauten Straßen. Auch hatte jeder seinen Sitzplatz, das Gepäck war unten im Gepäckfach verstaut, keine Tomatenkisten und Gemüsekörbe auf dem Boden und die Sitze waren auch ok. Allerdings, zum Lesen war es doch etwas zu unruhig und so haben wir auch einen Teil der Fahrt verschlafen. Das Beste war, dass der Bus regelmäßig nach 1 ½ Stunden Fahrzeit ein Terminal mit Toiletten, Einkaufsmöglichkeiten oder nur der Möglichkeit, sich für 10 Minuten die Füße zu vertreten , angefahren hat. Sehr entspannend.
Gegen 15.30 Uhr erreichten wir Chiang Khong und checkten in unserem Hotel „Teak Garden" ein. Klaus hat mit der Hotelanlage eine wunderbare Unterkunft gebucht: viele kleine neu gebaute und hübsch eingerichtete Bungalows in einer sehr gepflegten Gartenanlage und mit einem Balkon mit Blick auf dem Mekong. Hier hätten wir gut ein paar Nächte verbringen können.
Die Restaurantsuche gestaltete sich dafür etwas schwieriger, das im Loose Reiseführer angepriesene Rimkhong Restaurant haben wir leider nicht gefunden, dafür - alle Rennradfahrer aufgepasst - ein „Cycle Museum". Aber dazu soll Klaus etwas schreiben. Am Ende haben wir dann in einem anderen Restaurant Mekong Fisch gegessen. War dort auch gut.
In dem Museum - das von einem Franzosen zusammen gestellt worden ist (schade, er war leider nicht anwesend) waren viele kuriose Räder zusammengetragen: knallrote Posträder aus Japan, knallbunte Rennräder, Zeitfahrräder und Originalrennräder von Tour de France Teilnehmern ( z. B. das Rennrad von Cipollini). Außerdem viele Fotos (Fausto Coppi), Trikots und Zeitungsausschnitte.Übrigens: Nordthailand ist ein gut geeignetes Ziel für die Jubiläumstour von Team Telegen!
Zwei unser Mitreisenden (ein älteres holländisches Ehepaar) waren mit dem Fahrrad schon in Nordthailand ca. 700 km per Rad unterwegs und planen jetzt in Laos von Luang Prabang mit dem Rad in 4 Tagen nach Vientiane zu fahren. Alles ist machbar.
Der Mekong schlängelt sich in unendlich vielen Kurven durch die Berglandschaft, die von Urwald, wilden Bananenbäumen, Palmen und üppigem Grün überzogen ist. In dieser Zeit kommen am Ufer viele Sandbänke zum Vorschein, auf denen in den wenigen Dörfern die Bauern Erdnüsse und anderes Gemüse anpflanzt haben. Ab und zu begegnet uns ein schmales Fischerkanu oder ein Transportboot fährt flussaufwärts. Zum Lunch hat uns die Frau des Bootsführers ein sehr schmackhaftes Mittagessen mit Gemüsesuppe, gebratenem Fisch, eine Art Masaman Curry, gemischtes Gemüse, Reis und Papaya zubereitet und wir nehmen alle an einer langen Tafel Platz, sehr familiär und kommunikativ. Nach dem Essen hat das Tuckern des Dieselmotors und das Schaukeln des Schiffes uns erst einmal auf den ehemaligen bequemen Bussitzen für eine Stunde eingeschläfert. Am Nachmittag legten wir an einen kleinen Bauern- und Fischerdorf einen halbstündigen Stopp ein. Das Dorf war sehr einfach und arm, die Bewohner - ca. 200 Menschen, die noch der Naturreligion angehören ( Animisten) - leben von dem Fluss und dem Anbau von Gemüse und Obst für den eigenen Verbrauch. Das einzige Einkommen besteht im Verkauf von einem bei uns nicht bekannten Getreide (Job´s Tear), das wegen einer fehlenden Strassenanbindung mit Lastkähnen abtransportiert werden muss. Die Menschen waren sehr zurückhaltend und „scheu" und wir haben uns gefragt, wer eigentlich wen als fremdartig betrachtet hat. Auch in diesem kleinen Dorf gibt es in Folge der Alphabetisierungskampangne der Regierung eine kleine Schule.
Gegen 16.30Uhr erreichten wir unser Übernachtungsziel Pakbeng, ein kleiner Ort, der hauptsächlich aus Gästehäusern und Restaurants besteht und sich ganz auf die Tagesgäste eingestellt hat.
Nach einem kleinen Rundgang und einer Dusche, haben wir mit der gesamten Gruppe und unserem Guide Paid in einem kleinen Lokal zu Abend gegessen. Gut gelaunt, haben wir alle zur Verdauung gemeinsam eine Flasche Lao Lao (sehr milder Reisschnaps, aber 40 %) geleert.
Unser Guide ist sehr freundlich, kompetent, hilfsbereit und sozial eingestellt, er erklärt uns vieles über das Leben in der demokratischen Volksrepublik Laos. Die gesamte Bootstour, die wir bei Adisak in Thailand ([email protected]) gebucht hatten ist sehr zu empfehlen. Die Crew, der Guide, der Lunch, die Ausstattung, der Transfer - alles ist sehr angenehm, entspannt und bestens organisiert.
Heute Morgen klingelte mal wieder der Wecker meines Reiseleiters um 5.30 Uhr, für den Besuch des Morgenmarktes.
Nach einem kärglichen Frühstück begann der 2. Teil unserer Fahrt auf dem Mekong. Wir hatten viel Gelegenheit zum Dösen oder Schlafen, zum Lesen oder einfach den Blick schweifen zu lassen. Nach dem Besuch eines weiteren Flussdorfes (hier weben Frauen auf alten Webstühlen bunte Schals aus eigener Baumwolle und verkaufen sie zu einem Preis von 5 Euro) und dem Besuch eines wichtigen Höhlentempels, mit tausenden unterschiedlichen Buddhastatuen, kamen wir gegen 17.00 Uhr in Luang Prabang, der alten Königsstadt an.
Luang Prabang ist ein Unesco Weltkulturerbe und soll eine der schönsten Städte Südostasiens sein. Wir sind mal wieder gespannt.
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