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Banos
In Latacunga drehen wir mit dem Taxi eine kleine Runde durch die Stadt, um das noetige Kleingeld (in den Doerfern gab es keine Geldautomaten, und das Geld wurde langsam knapp...) aufzutreiben, nochmal die Polizei wegen einer Anzeige aufzusuchen (kein Komentar ueber die equadorianischen Beamten*) und uns letztendlich zum richtigen Abfahrtsort fuer unsere Weiterfahrt nach Banos kutschieren zu lassen. Hier stehen wir an der Strassse und warten auf den richtigen Bus. Ein Junge ist so nett, und erklaert uns, dass bald der richtige Bus kommt, denn auch andere Busfahrer wollen uns erzaehlen, dass dies der richtige Bus sein – man muss nur noch mal umsteigen... Als der richitge Bus kommt, hiefen wir wie immer sehr schnell unser Gepaeck in eine noch freie Ladelucke und steigen ein. Wir fahren durch die bergige Landschaft. Leider hat sich meine Stimme total verabschiedet und ich kann kaum sprechen. In den Bussen herrscht fast immer Durchzug, so dass dies kein Wunder ist. Dann muessen nun halt Ines und Andre alles auf spanisch managen! Wir kommen in Banos, einem kleinen Ort, ca. 40Km vom Urwald entfernt, umringt von gruenen Bergen und zahlreichen kleinen Fluessen und Wasserfaellen an. Auch ein noch aktiver Vulkan ist in der Naehe und so kann man bei der Ortseinfahrt bereits alte Lavastroeme entlang der Strasse sehen. Wir haben bereits aus dem Lonley Planet einige Hostals herausgesucht, die fuer uns in Frage kommen und so tappen wir durch den Ort und fragen bei den Hostals nach Preisen und inkludierten Leistungen. Ines hat sehr starke Kopfschmerzen, und da uns noch kein Hostal zugesagt hat, parken wir sie samt unseren Rucksaecken in einem kleinen Park und machen uns weiter auf die Suche. Wir werden fuendig und bleiben fuer die naechsten 3 Naechte im Cimenea – einem recht neuen Hostal mit schoenem begruentem Eingang, einer Dachterrasse und sogar einem kleinen Schwimmbad (gegen Gebuehr). Wir erhalten ein 6er Zimmer mit Bad und lassen uns erstmal fallen. Die ganze Zeit ueber haben wir das grosse Zimmer fuer uns alleine, was natuerlich vieles vereinfacht. Nach den Strapazen der letzten Tage goennten wir uns einen Besuch beim Italiener mit Vorspeise und Hauptgericht und dazu wie so oft einen frisch gepressten Saft entweder pur oder als Batida mit Milch.
Der naechste Tag wurde zum entspannen genutzt, Tagebuchschreiben, Fotos sortieren und eine kleiner Einkaufsbummel fuer Verpflegung. Ines und ich erkundigten uns ueber verschiedene Tourangebote, denn hier war fast alles machbar: Rafting, Quad fahren, Mountainbiking, Canyoning, Hiking, Reiten uvm.
Fuer den Abend planten wir die heissen Quellen zu besuchen, dies wuerde nicht nur unseren Muskeln gut tun, sondern bestimmt auch meinem Husten, der sich leider weiter ausbreitete. Wir besorgten Andre also schnell noch eine Badehose und gingen zur Quelle. Auf zwei Etagen gabe es hier jeweils ein heisses und ein kaltes Becken. Die Menschen sassen dicht gedraengt in der heissen Bruehe. In kleinen Kabinen mit eigener Steindusche machten wir uns badefertig und gaben unsere Sachen in einem Broetchenstapelkorb bei der „Schrankfrau“ ab. Dass Wasser war heiss, sehr heiss. Aber es tat richtig gut. Es war besser als Sauna. Nach ca. 10 – 15 Minuten wurde es aber zu heiss und man musste sich auf den Beckenrand setzten oder sich in dem eiskalten Wasser abkuehlen. Nach einer Stunde hatten wir puterrote Koepfe und machten uns auf zum Hostal um hier ausgiebig zu duschen.
Um 09:00 Uhr begann unsere Canyoning-Tour, fuer die wir uns entschieden hatten. In Fahrtnaehe gabe es an einem Zweigfluss einen mehrstufigen Wasserfall den es heute zu bezwingen galt. Wir waren insgesamt 7 Personen und mit uebergrossem Wetsuite, Helm und klobigen Gummisstiefeln stapften wir den Berg hinauf zum Ausgangswasserfall. Die Sonne schien und wir mussten ziemlich prusten um den steilen Weg hinauf zu schaffen. Nach einer kleinen Einweisung und einer ersten Wasserfallldusche ging es den ersten Wasserfall hinab. Est noch etwas zoegerlich und hinterher mit sehr viel Spass, seilten wir uns die insgesamt 5 unterschiedlich hohen Wasserfaelle (14 – 35m) hinab. Da wir sieben Personen waren, mussten wir immer dementsprechen warten und da in den Tiefen der Wasserfallbecken kaum Sonnenlicht durch die vielfaeltige und sehr dichte Bewachsung kam fingen wir bald an zu frieren. Bei der zweiten Station verlor ich irgendwie beim Wasserausgiessen meinen einen Gummistiefel.. so musste ich wohl oder uebel den naechsten Hang mit einem Schuh und einer Socke bewaeltigen. Zum Gluek wartete der Schuh unten auf mich und ist nicht noch weiter abwaerts gestuerzt. Nach dem nassen Vergnuegen stapften wir alle etwas zitternd wieder zum Auto und konnten uns hier erst mal wieder in unsere warmen Fleecejacken huellen. Aber es war ein tolles Erlebnis – zum Schluss wollte man eigentlichg gerne weitermachen, da man die Griffe nun schon besser beherrschte. Zurueck in Banos assen wir in der Markthalle mal wieder ein typisches Almuerzo und verbrachten den Nachmittag mit doesen, schreiben und lesen.
*Doch ein Komentar zu den equadorianischen Beamten
Bereits nach dem bemerkten Diebstahl versuchten wir es bei der Polizei in Otavalo, den laut deutscher Bank sollten wir eine Anzeige baw. Verlustmeldung schalten. Ein Mann begruesste uns und fragte wie er helfen koennte. Wir schilderten die Geschehnisse und fragten was zu tun sei. Hm, ja heute ist Samstag, bermerkte der Polizist, da sein kein Zustaendiger im Hause. Gut wir beschlossen erstmal unser Hostal zu suchen und dann am Montag in Latacunga eine Anzeige aufzugeben. In Latacunga fuhren wir zu der vom Taxifahrer besagten Polizeistelle, die fuer Diebstaehle zustaendig ist. Hier schickte man uns aber wieder weg – in Latacunga sei das Kommissariat fuer soetwas zustaendig. Wir fuhren also zum Kommissariat und schilderten den Vorfall. Wo ist der Diebstahl passiert, fragte der Polizist, in Quito? Dann muessen Sie in Quito zur Polizei, dafuer sind wir hier nicht zustaendig! Es war wie verhext! Der Taxifahrer, der immer auf uns wartete meinte wir sollten das naechste Mal einfach sagen, es sei in dieser Stadt passiert sonst wueder man uns immer wieder wegschicken oder wir muessten nach Quito zurueck. Ein noch komplizierterer Beamtenapperat ohne Kontakt zu anderen Stellen ist doch eigenltich kaum mehr vorstellbar.
Da wir ja nach Zumbahua wollten, schoben wir die Aktion erstmal auf und beschlossen die Angelegenheit in Cuenca mit Hilfe der befreundeten Familie zu klaeren. In Cuenca wurde zuerst fuer uns telefoniert und hier stellte sich heraus, dass Andre erst ein Schreiben von einem Rechtsanwalt benoetigt. Zum Glueck brachte uns ein Arbeitskollege der Schwester zu einem befreundeten Anwalt (wir waren insgesamt bei 3 – die jeweils alle ueberfuellt waren), der ein Schreiben zum Freundschaftspreis aufsetzte. Mit diesem Schreiben suchten wir dann die zustaendige Polizeistelle – zum Glueck hatten wir hier einen Namen von einem Mann erhalten, der bereits Bescheid wusste. Er nahm uns die drei Zettel ab, unterschrieb diese und setzte einen Stempel darunter. Er behielt eine Kopie, lies diese in dem sehr unuebersichtlichen mit Glasscheiben besetzten Aktenschrank fallen und meinte das waers und verabschiedete sich....
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