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Cuenca
Wir machten uns ueber Ambato auf nach Cuenca. Auf Grund des Nebels, zahlreichen Baustellen und den kurvigen Bergstrassen brauchten wir insgesamt 7 - 8 Stunden. Mein Husten hatte sich weiter verschlimmert und meine Stimme glich einem kraechzen. Im Busterminal von Cuenca versuchte ich dann einen Hustensaft zu ordern, was zum Glueck geklappt hat. Wir warten auf Eva, unsere „Gastmutter" fuer die naechste Zeit, und freuten uns auf eine entspannte Woche. Wir rechneten mit einem 5taegigen Aufenthalt oder jedenfalls so lange, bis Andres Kreditkarte per Express in Cuenca eintraf. Wir wurden herzlich begruesst und aufgenommen. Ines uebergab erstmal die mitgebrachte Weinflasche und wir bezogen in dem grossen Haus am Stadtrand (zu Fuss ca. 30 min. Bis in die Altstadt) unsere Zimmer. Beim gemeinsamen Riesenpizzaessen wurde erstmal von den letzten Erlebnissen erzaehlt.
Ingapirca
Nach einer fuer mich sehr hustenreichen Nacht erhalten wir ein ausgiebiges grosses Fruehstueck. Leider regnet es und so fahren wir mit Susana, der Schwester von Eva nach Ingapirca zu einer Ausgrabungsstaette der Incas. Zum Glueck klart das Wetter auf und wir spazieren durch die Ruinen und hoeren interessante Geschichten ueber die Inkas, die heutige Zeit und einige Braeuche. Auf einer Hazienda erhalten wir ein etwas vornehmeres Almuerso als wir gewohnt sind und fahren anschliessend durch die gruene Huegellandschaft zurueck in Richtung Cuenca. Die Landschaft heir ist einfach herrlich und erinnert fast ein wenig an die bayerischen Berge, nur das hier neben den Kuehe auch ab und zu Lamas stehen, die Hauser keine Blumenkaesten haben sondern aus Holz und Lem sind. Zwischendurch sieht man immer wieder grosse, prunkvolle Hauser mit haesslichen buntgetoenten Glasfassaden. Wir erfahren, dass sehr viele equadorianer nach Amerika ausgwandert sind um dort zu arbeiten. Da aber die Familie (Grosseltern und Kinder) hierbleiben schickt man das Geld hierher, um stattliche Haeuser zu bauen. Die Gebaeude passen leider ueberhaupt nicht in die Landschaft und sind zum groessten Teil noch nicht mal bewohnt! Und noch ein Raetsel wird fuer uns gelueftet. Viele Haeuser sind einfach unfertig, im Erdgeschoss wird gewohnt, auf der ersten Etage gibt es Eisenstangen die in die Luft ragen und Mauern die halbfertig sin. Unsere Vermutung, dass Geld hat nicht gereicht oder man wartet bis sich ein Nachbar findet, der nach oben ziehen moechte war falsch - wenn ein Haus nicht fertig ist, muss man keine Steuern zaheln - ist doch ganz einfach!!
Cajas Nationalpark
Fuer den naechsten Tag ist der Cajas Nationalpark (am hoechsten Punkt 4.000m hoch) eingeplant. Die Gebirgslandschaft mit zahlreichen Seen, Mooren und Grasflaechen ist einfach herrlich. Mit eingien hervorschauenden Felsen erinnert sie stark an das schottische Hochland. Wir spazieren um einen See und entdecken zahlreiche kleinen Bluemchen und sogar einen Mini-Skorpion. Zum Mittag treffen wir uns mit der restlichen Familie (Vater und Sohn Sebastian). Eine Spezialitaet sind hier die Forellen, welche extra gezuechtet werden.
Tage in Cuenca
Die schoene koloniale Altstadt von Cuenca hat vie zu bieten. Wir fahren morgens mit Eva in die Stadt und nutzen den ganzen Tag um uns die Kathedralen, Strassen, Parks und Maerkte anzuschauen. Nach leckeren Empanadas zum Mittagessen besuchten wir das Kloster de la Conception. Hier leben Nonnen ihr ganzes Leben in ewiger Klausur und haben nur durch eine Klappe Kontakt zur Aussenwelt. Leider ist unser Stadtplan nicht sehr aussagekraeftig was weitere Museen angeht, so schlendern wir noch durch die Gassen, Geschaefte und setzten uns in der Park vor der Kathedrale uns lassen das Stadtleben an uns vorbeiziehen. An den folgenden Tagen machen wir Spaziergaenge am Fluss entlang (zu einem Einkaufszentrum), pruefen die Tourangebote der Stadt, die im Verhaeltniss zu Banos doppelt zo teuer sind und besuchen das Museum der Banco Central mit einer ethnologischen Ausstellung und Ausgrabungen und endemischen Pfalnzen. Besonders interessant sind natuerlich die Schrumpfkoepfe der Urstaemme und die genaue Anleitung der, ja man koennte es fast Zubereitung nennen, Konservierung.
Am Abend steht ein Restaurantbesuch auf dem Programm, auf den Ines und Andre schonlange warten - das grosse Cuy-Essen - Meerschweinchen ist hier schliesslich eine Delikatesse.Bereits vom Parkplatz auf dem Hinterhof kann man in die Grillkueche schauen und den kleinen Drehspiessen zusehen. Vorweg, zwischendurch und hinterher gibt es den wohltuhenden, heissen Canelazo (Zuckerrohrschnaps) und dann kommen neben zahlreichen Beilagen wie Mais, Kartoffeln und Saubohnen 3 knusprig gegrillte Cuys in die Tischmitte. Etwas gewoehnungsbeduerftig sind die kleinen Beinchen mit den Krallen die ueber den Schuesselrand ragen sowie die kleinen Koepfe mit den glasigen Augen. Andre greift fuer das Foto gleich zum Kopf, Ines probiert es mit einem Beinchen. Ich koste natuerlich auch und muss sagen, es schmeckt gar nicht so schlecht! Aber die Haut ist sehr fettig und der Geschmack ist auf Grund der ordentlichen Knobiwuerze nicht ganz zu bestimmen. Ich halte mich also lieber an die Beilagen und werde trotzdem satt. Nachts traeume ich natuerlich gleich von gegrillten Ratten und Meerschweinchen die mein Bett emporklettern....
Um unsere Kulturwoche abzurunden besuchen wir auch noch eine beruehmte Hutfabrik und lernen, dass der Panamahut eigenltich aus Equador stammt und nur duch den Bau des Panamakanals hierher exportiert wurde. Zum Andenken machen wir schoene Fotos mit den Hueten, denn 7 Monate im Rucksack macht der beste Strohhut nicht mit.
Um auch mal das Nachtleben von Cuenca kennenzulernen nimmt uns Sebastian mit auf Tour und wir landen in einer netten Diskothek mit etwas juengeren Leuten aber guter Musik und so tanzen wir bis das Licht angeht... In dem hinteren Teil ist es fast leer und so haben wir und Sebastians Freunde viel Platz um auch mal die Tanzstange auszutesten. Wirklich jeder, auch die Maenner, proben sich an waghalsigen Figuren, Drehungen und Kletteraktionen die Stange rauf und runter. Als dann das Licht anging, fuhren wir noch zu Musikerfreunden von Sebastian und erhielten ein kleines Privatkonzert von spanischen und englischen Liedern. Irgendwie konnte jeder jedes instrument spielen und so wechslten sie sich dauernd ab. Es war wirklich klasse - doch gegen 05:00 Uhr wurden wir dann so langsam muede und lagen letztendlich um 06:00 Uhr im Bett.
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